Trainer-Knall in der BundesligaBeispielloser Absturz: Erfolgs-Coach muss gehen

Trainer-Aus bei Union Berlin! Trainer Urs Fischer muss den Verein nach rund fünfeinhalb Jahren verlassen. Die anhaltende Negativ-Serie der vergangenen Monate fand in der Hauptstadt kein Ende mehr.

von Béla Csányi (bc)

Schluss für Erfolgs-Coach Urs Fischer (57) bei Union Berlin. Nach der sensationellen Reise aus der 2. Bundesliga bis in die Champions League hatte der Schweizer trotz des beispiellosen Absturzes in den vergangenen Monaten lange ausreichend Kredit. Die Länderspielpause nutzten die Eisernen dann aber doch für die schmerzhafte Trennung.

Am Mittwoch (15. November 2023) machten die Eisernen das Aus des nach Frank Schmidt (49, 1. FC Heidenheim) und Christian Streich (58, SC Freiburg) dienstältesten Bundesliga-Trainers offiziell. Der Klub teilte bei Social Media mit: „Gemeinsame Entscheidung nach fünf erfolgreichen Jahren: Urs Fischer und Union beenden die Zusammenarbeit.“

Union Berlin und Urs Fischer gehen getrennte Wege

Fischer hatte den Klub zu Beginn der Saison 2018/2019 übernommen, zuletzt setzte es in der Liga neun (!) Niederlagen in Serie, sieben davon ohne eigenes Tor. Beide Seiten kamen in der Analyse der aktuellen Lage offenbar zur Überzeugung, das Ruder in der aktuellen Konstellation nicht mehr herumreißen zu können.

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Fischer genoss in Berlin nicht nur bei den Verantwortlichen lange Zeit hohe Anerkennung, sondern auch beim eigenen Anhang, der sich trotz der ausbleibenden Ergebnisse immer wieder mit Plakat-Botschaften hinter den Coach gestellt hatte.

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Präsident Dirk Zingler (59) bedauerte die Entscheidung und erklärte: „Für mich persönlich und sicherlich für die gesamte Union-Familie ist das ein sehr trauriger Moment. Es tut weh, dass es uns nicht gelungen ist, den Negativlauf der letzten Wochen zu durchbrechen. Mit Blick auf die gemeinsame Zeit und die Erfolge, die wir zusammen gefeiert haben, bin ich dankbar und stolz. So schmerzhaft diese Trennung ist – Urs Fischer geht als Freund, der jederzeit mit offenen Armen von uns empfangen werden wird.“

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Fischer geht ohne Groll und sagte über sein Aus an der Alten Försterei: „Die letzten Wochen haben sehr viel Kraft gekostet. Wir haben viel versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, aber es hat sich nicht in Ergebnissen ausgezahlt. Für das Vertrauen, das ich hier jederzeit gespürt habe, bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen.“

Gemeinsam mit Fischer verlässt auch Co-Trainer Markus Hoffmann den 1. FC Union. Als Interimstrainer betreut bis auf Weiteres Unions U19-Trainer Marco Grote die Mannschaft. Der 51-Jährige wird dabei von Co-Trainerin Marie-Louise Eta (32) unterstützt. Ein langfristiger Nachfolger soll jetzt in der Länderspielpause gesucht werden.