Ex-FC-Profi bei Baumgart so gut wie wegRückkehr bisher die einzige Transfer-Option

Ein Satz von Steffen Baumgart lässt die weitere Zusammenarbeit unrealistisch erscheinen. Wie sieht der nächste Schritt nach dem wahrscheinlichen Union-Abgang aus?

von Daniel Thiel  (dth)

Das sind die unschönen Seiten des Profifußballs, über die sich eigentlich keiner der Beteiligten freut!

In seinen ersten zwölf Monaten im Trikot von Union Berlin galt Kevin Vogt (33) als wichtiger Stabilisator, nachdem sich der Klub in Folge der Champions-League-Qualifikation im Sommer 2023 ganz offensichtlich verhoben hatte.

Keine gemeinsame Zukunft für Ex-FC-Duo: Baumgart bei Union-Personalie knallhart

Als Vogt im Januar 2024 aus Hoffenheim in die Hauptstadt wechselte, ging es erst einmal darum, ein komplettes Abrutschen in den akuten Abstiegskampf zu verhindern. Da war Vogt wichtig und gefragt.

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Das änderte sich im ersten Halbjahr unter Steffen Baumgart (53) nach und nach. Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln ließ nach seinem Amtsantritt im Januar 2025 durchblicken: Er sieht die Union-Zukunft mit anderen Defensiv-Optionen.

Der Österreicher Leopold Querfeld (21) ist nicht nur der Verteidiger, der Vogt aus der Startelf verdrängt hat – er gilt auch als Top-Aktie in der Union-Defensive für die kommenden Jahre.

Allerdings wurde am letzten Spieltag sogar deutlich, dass Vogts Chancen selbst auf eine Ersatzmann-Rolle schwinden. Da verzichtete Baumgart, obwohl noch Platz auf der Ersatzbank gewesen wäre, gänzlich auf Vogt.

Baumgarts Reaktion auf die Ausbootung war vielsagend. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass er uns in Augsburg helfen kann“, erklärte er in seiner gewohnt deutlichen Rhetorik nach der Partie.

Nun skizziert der „Berliner Kurier“ vor dem Vorbereitungsstart der Unioner die Situation um Vogt, der von 2014 bis 2016 für den 1. FC Köln unter Vertrag stand.

Die Zeichen stehen ganz klar auf Abschied! Baumgart setzt nicht auf Vogt, die Knallhart-Herangehensweise des Trainers wurde spätestens rund um das Augsburg-Spiel deutlich.

Dem Bericht zufolge ist eine Option, bei der der Spieler maßgeblich mitspielen muss, durchaus vorstellbar: eine vorzeitige Vertragsauflösung. Auf dieses Modell setzte Union schon, um nicht weiter das Gehalt von Dauer-Reservist Kevin Volland (32, spielt jetzt wieder bei 1860 München) zahlen zu müssen.

Der Ex-Nationalspieler zeigte sich aber offen für die Idee, weil sich für ihn die ideale Perspektive bot, die Karriere – ganz im Stile eines Fußball-Romantikers – bei seinem Heimatklub ausklingen zu lassen.

Wenn ein Klub auf eine Vertragsauflösung pocht, die Alternative allerdings nicht so ansprechend sind, bekommt dieses Poker-Spiel schnell ein Geschmäcke – und Schlammschlacht-Potenzial.

Im Falle von Vogt geht es laut „Berliner Kurier“ um eine Summe in Höhe von zwei Millionen Euro, die der Klub dem 33-Jährigen in diesem Sommer zahlen könnte.

Vogts Vertrag läuft noch bis 2027, sein Jahresgehalt soll sich auf zwei Millionen Euro belaufen. Damit würden die Köpenicker zwei Millionen Euro zahlen, weitere zwei Millionen sparen.

Die Spielerseite wird dabei längst im Blick haben, welche Zukunftsmöglichkeiten sich außerhalb Berlins für den gebürtigen Wittener anbieten. Als bisher einzige Transfer-Option hat sich dem Bericht zufolge eine Rückkehr zum VfL Bochum aufgetan.

Kevin Vogt im Zweikampf mit John Jairo Mosquera.

Vor mittlerweile fast 15 Jahren als Bochumer gegen Union aktiv, kehrt Kevin Vogt (l.) nun zum VfL zurück?

Vogt wechselte 2004 in den Nachwuchs des VfL, wurde an der Castroper Straße zum Profi, ehe es für ihn 2012 zum FC Augsburg ging. Auch das wäre, wie bei Volland, eine fußballromantische Lösung – zumal Vogt in Bochum nach dem Bundesliga-Abstieg eine tragende Rolle als Abwehrchef übernehmen könnte.

Dieter Hecking (60), der bei der „Mission Wiederaufstieg“ auf eine verjüngte Bochumer Truppe setzt, kann sich offenbar vorstellen, dabei auf Vogt als erfahrenen Anker in der Defensive zu setzen – im Gegensatz zu Baumgart.

Bevor aber überhaupt eine Entscheidung um die Vogt-Zukunft fällt, dürfte es noch zu der einen oder anderen Runde am Verhandlungstisch kommen.

Da wird dann sicherlich auch die Variante einer Vertragsauflösung diskutiert. Denn auch in diesem Szenario könnte sich Vogt dann noch bis zum Ende des Transferfensters dem VfL Bochum (ablösefrei) anschließen.