Fragwürdige Ehre für Stolper-StürmerChancentod Werner zum „Ehrenbürger” erklärt

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Nationalspieler Timo Werner war nach seiner vergebenen Großchance beim WM-Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien (31. März) untröstlich.

Duisburg – Timo Werner (25) war bei der peinlichen Niederlage der Deutschen Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien längst nicht der einzige glücklose Akteur. Seine vergebene Riesen-Chance allerdings wurde am Mittwochabend (31. März) zum Sinnbild der Vorstellung des DFB.

  • Timo Werner nach vergebener Riesen-Chance in der Kritik
  • DFB-Stürmer wird von nordmazedonischen Medien zum „Ehrenbürger” ernannt
  • Timo Werner bei FC Chelsea und Nationalmannschaft in einer Formkrise

Dem Chelsea-Stürmer wurde infolge der 1:2-Pleite eine fragwürdige Ehre zuteil. Verschiedene Medien Nordmazedoniens erklärten Werner am Donnerstag (1. April) spöttisch zum Ehrenbürger und bildeten dazu einen Pass mit Werners Namen und Foto ab.

DFB: Timo Werner verpasste Führungstreffer gegen Nordmazedonien

Dabei war der Angreifer wahrlich gestraft genug. Nach seinem unerklärlichen Fehlschuss in der 80. Minute beim Stand von 1:1 sank Werner ungläubig in die Hocke und verharrte mit gesenktem Kopf sekundenlang im Fünfmeterraum. 

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„Das war ein Knacks für die Mannschaft, dass wir die Chance ausgelassen haben“, sagte Bundestrainer Joachim Löw (61) nach der Niederlage gegen den krassen Außenseiter: „Er macht sich selbst wahrscheinlich die größten Vorwürfe. In solchen Situationen hat der Timo in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er sie auch richtig löst und Tore erzielt.“

Timo Werner bei DFB und FC Chelsea in der Formkrise

Die skurrile Szene passt in Werners derzeitige Situation. Den Querpass von Ilkay Gündogan (30) hätte er vor einiger Zeit noch mit verbundenen Augen verwandelt. Doch in Duisburg stümperte er den Ball aus sieben Metern neben das halbleere Tor. Seine Mitspieler zeigten Mitgefühl. „Es tut mir leid für den Timo. Er ist derjenige, der das Tor am allermeisten machen will in so einer Situation“, sagte Gündogan.

Doch Werner steckt in der Krise ‒ beim FC Chelsea und in der Nationalmannschaft. Löw lobte ihn zwar zuletzt noch einmal als „brandgefährlichen Spieler mit unglaublicher Schnelligkeit“, doch seine Bilanz des Dreierpacks in der WM-Qualifikation fiel mit drei Einwechslungen und zwei vergebenen Großchancen ernüchternd aus.

Rio Ferdinand: „Es ist frustrierend, ihm zuzuschauen”

Den selbstbewussten Werner, der steil geschickt wird und eiskalt abschließt, ihn gibt es derzeit nicht. Chelsea-Teammanager Thomas Tuchel (47) wird in den kommenden Tagen und Wochen viel Aufbauarbeit verrichten müssen.

Auch in London hat Werner seit seinem Wechsel von RB Leipzig im vergangenen Sommer für 53 Millionen Euro die Erwartungen noch nicht erfüllt. Ein Tor in 13 Premier-League-Spielen in diesem Jahr ist für seinen Anspruch viel zu wenig. „Es ist frustrierend, ihm zuzuschauen“, kommentierte TV-Experte Rio Ferdinand (42).

In 1000 Minuten Torflaute vergab Werner so viele Chancen, dass enttäuschte Fans daraus YouTube-Zusammenschnitte bastelten. Die vergebene Monster-Chance im DFB-Trikot passt da natürlich perfekt rein. Zumindest dürfte sie einen Platz in vielen Sport-Jahresrückblicken sicher haben. Noch so eine zweifelhafte Ehre. (sid, bl)