Auch beim FC gehandeltTim Wiese geht direkt auf neuen Bremen-Trainer los: „Hat keine Ansprüche“

Horst Steffen trainiert Werder Bremen in der neuen Saison. Der frühere Erstliga-Profi kommt von der SV Elversberg. Doch seine Verpflichtung sorgt nicht bei allen für Begeisterung: Tim Wiese reagiert kritisch.

von Béla Csányi  (bc)

Der Bundesliga-Traum von Horst Steffen (56) erfüllt sich an Weser statt Rhein: Der unter anderem auch beim 1. FC Köln gehandelte Erfolgstrainer der SV Elversberg wird ab der kommenden Saison Werder Bremen trainieren.

Seit Donnerstag (29. Mai 2025) ist der Wechsel vom Fast-Aufsteiger zum viermaligen Meister offiziell, Steffen folgt auf Ole Werner (37), den die Klub-Bosse nach seiner Weigerung zur Verlängerung des bis 2026 laufenden Vertrages kurzerhand vor die Tür gesetzt haben. Bei vielen Fans kam die Wahl gut an, der für attraktiven Fußball stehende Trainer versprühte gleich Optimismus im Vereinsumfeld.

Tim Wiese ärgert sich über Bremer Vereinsführung

Steffen hatte seine jahrelange Entwicklungsarbeit in Elversberg beinahe mit dem Aufstieg in Liga eins abgeschlossen, war erst in der Relegation knapp am 1. FC Heidenheim gescheitert. Übernommen hatte er die SVE einst in der Regionalliga. 

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In Bremen braucht es derart gewaltige Schritte zwar nicht, die Fans hoffen mit Steffen jetzt aber immerhin auf den entscheidenden Step ins internationale Geschäft, das unter Werner zuletzt zweimal in Folge knapp verpasst wurde. Der frühere Bremer Nationaltorhüter Tim Wiese (43) ist allerdings mehr als skeptisch.

Bei Instagram kommentierte der bei Werder schon länger in Ungnade gefallene Ex-Keeper den Beitrag seines ehemaligen Klubs kritisch, schrieb sarkastisch: „Genau das Richtige für Werder. Der Junge ist natürlich stolz, erste Liga zu trainieren, hat keine Ansprüche und wird zu allem Ja und Amen sagen, also natürlich keine Neuzugänge fordern, so wie Ole Werner … so ist dann wieder Friede, Freude, Eierkuchen!!“

Nachdem Werner und die Vereinsführung nach dreieinhalb Jahren letztlich nicht im Guten auseinandergegangen waren, schlägt sich Wiese klar auf die Seite des Trainers, der die Mannschaft 2022 zurück in die Bundesliga geführt hatte. Ist Steffen daher womöglich nur ein Blitzableiter?

Tim Wiese spielte jahrelang für Werder Bremen, hier ist er beim Abschiedsspiel von Claudio Pizarro zu sehen.

Tim Wiese spielte jahrelang für Werder Bremen, hier ist er beim Abschiedsspiel von Claudio Pizarro am 24. September 2022 zu sehen.

In einem weiteren Kommentar schrieb Wiese deutlich stärker Richtung Verein gerichtet: „Schade, dass Ole Werner gegangen ist, aber muss man nachvollziehen, weil er Spieler gefordert hat und jetzt mal seinen Mund aufgemacht hat, was Werder überhaupt nicht abkann!! Schade, so kommt man nicht weiter, um nach vorne zu kommen. Wo der Verein eigentlich hingehört.“

Wiese und Werder liegen schon länger im Clinch, seit der Klub seinem langjährigen Ex-Profi wegen mehrerer Vorfälle auf der Tribüne Stadionverbot erteilt hat. Wiese war dagegen rechtlich vorgegangen, der Prozess läuft noch immer.

Steffen, der als großer Talent-Entwickler gilt, hatte sich an der Weser derweil mit enormer Vorfreude vorgestellt und angekündigt: „Bremen verfügt über eine gute Mannschaft, die Potenzial hat und sich in den letzten drei Jahren in der Bundesliga sehr gut entwickelt hat. Diese Entwicklung möchte ich gerne zusammen mit den Spielern fortsetzen.“