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Pyro, Pleiten und packende DuelleDie Fakten zum Derby zwischen St. Pauli und dem HSV

Hamburgs Moritz Heyer (l) und Guido Burgstaller von FC St. Pauli kämpfen um den Ball.

Das Hamburger Stadtderby (hier mit Moritz Hyer (l.) und Guido Burgstaller am 1. März 2021) polarisiert seit Jahrzehnten.

Für die Fans in der Hansestadt sind es die beiden wichtigsten Spiele des Jahres: FC St. Pauli gegen Hamburger SV. Da kochen die Emotionen hoch. In der 97-jährigen Geschichte des Derbys gibt es einige Serien und denkwürdige Ereignisse.

Hamburg. Die Hamburger Fußball-Derbys zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli stecken stets voller Brisanz. Für die Akteure beider Vereine sind die prestigeträchtigen Duelle im Volksparkstadon und am Millerntor die Spiele des Jahres. Für die rivalisierenden Fan-Gruppen sind Niederlagen gegen den Rivalen aus der Hansestadt fast noch schlimmer als ein Abstieg. Beim Aufeinandertreffen des HSV mit dem FC St. Pauli geht es auch immer um den inoffiziellen Titel des Stadtmeisters und damit um Status und Prestige. Am Freitag (13. August/18.30 Uhr/Sky) ist es wieder soweit.

SERIE

Die Statistiker sind sich nicht einig. Das Hamburger Stadtderby am Freitag ist bei den einen das 106., bei anderen das 103. Spiel. Nach Pflichtspielen geordnet wird im Millerntor-Stadion die 99. Begegnung zwischen beiden Teams ausgespielt. Bisher hat der HSV 60 Mal gewonnen, St. Pauli 21 Mal. 17 Partien endeten unentschieden.

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AUSREISSER

In der langen Derby-Historie seit 1924 hat der HSV klar die Nase vorn. Ob Oberliga, Gauliga Nord, Britische Zonenmeisterschaft, Bundesliga, DFB-Pokal - überall dominiert der HSV. Nur in einem Wettbewerb nicht: in der 2. Bundesliga. Da herrschen die Kiezkicker mit 3:1 Siegen bei zwei Unentschieden. Torverhältnis: 7:6. Der HSV stieg auch erst 2018 erstmals in die 2. Bundesliga ab.

HSV gegen St. Pauli: Duell der Torjäger

Wie könnte es anders sein: bester Schütze in der Derby-Geschichte ist Uwe Seeler (84). Sechs Mal hat das HSV-Urgestein gegen die Nachbarn getroffen. Auf „Uns Uwe“ folgt im Team Thomas von Heesen (59, fünf Tore). Beim Nachbarn vom Kiez ragt Peter Osterhoff (83, fünf Tore) heraus. Die meisten Derbys absolvierten St. Paulis Innenverteidiger André Trulsen (56, zehn Spiele) und HSV-Torwart Richard Golz (53, neun Spiele).

SCHNELLSTER FEHLSTART

HSV-Profi Stefan Schnoor (50) sorgte 1996 für einen Bundesliga-Rekord. Im Derby musste er schon in der vierten Minute wegen einer Notbremse vom Platz. Ihm folgte in der zweiten Halbzeit HSV-Mittelfeldspieler Sven Kmetsch (51) mit Gelb-Rot. Dennoch siegte der HSV mit 3:0.

TORHUNGER

Den größten Torhunger in der Derby-Geschichte hatte der HSV. 10:1 siegte das Team im März 1940 in der sogenannten Sportbereichsklasse Nordmark A. St. Paulis höchster Erfolg war ein 8:1 drei Jahre später. In der Bundesliga feierte der HSV 1991 mit 5:0 den höchsten Sieg. Im DFB-Pokal-Achtelfinale gab es 1986 sogar einen 6:0-Erfolg des HSV.

TEURES FEUERWERK

Häufig knallt und brennt es im Stadion, wenn Hamburgs Vorzeigeteams aufeinanderprallen. Nach den Pyro-Ausschreitungen im September 2019 (St. Pauli gewann das Heimspiel 2:0) wurde der HSV mit 140 000 Euro Strafe zur Kasse gebeten, St. Pauli musste 90 000 Euro berappen. Ursprünglich hatte der DFB-Kontrollausschuss höhere Strafen für die Wiederholungstäter gefordert. Der HSV sollte 250 000 zahlen, St. Pauli 180 000 Euro. Beide Klubs zogen dagegen vors Sportgericht.

ERSTES BUNDESLIA-DUELL

Am 3. September 1977 trafen der HSV und Aufsteiger St. Pauli in der 1. Liga erstmals im Stadtderby aufeinander. Der Europacupsieger der Pokalsieger war klarer Favorit gegen den Neuling. „Wir gewinnen 8:0“, kündigte Abwehrchef Peter Nogly (74) in Hamburger Zeitungen an. Für die Kiezkicker die perfekte Motivationshilfe. Der Underdog siegte im Volksparkstadion durch Tore von Franz Gerber (67) und Wolfgang Kulka (66) 2:0.

LETZTES BUNDESLIGA-DUELL

Mehr als 33 Jahre musste St. Pauli auf den nächsten Pflichtspielsieg über den großen Nachbarn warten. Am 16. Februar 2011 siegte der Kiezclub dank Gerald Asamoahs Tor im ausverkauften Volksparkstadion 1:0. „Wenn ich sehe, wie St. Pauli hier in unserem Stadion feiert, könnte ich kotzen“, sagte HSV-Sportchef Bastian Reinhardt (45) deutliche Worte. Trotz des Prestige-Erfolgs stieg St. Pauli am Saisonende ab.

ENDE DER HEIMFLAUTE

Nach fast 60 Jahren durfte St. Pauli am 17. September 2019 mal wieder einen Heimsieg gegen den HSV bejubeln. Dimitrios Diamantakos (28) und HSV-Abwehrspieler Rick van Drongelen (22) per Eigentor trafen zum 2:0. „Das geht in die Geschichte ein“, meinte Jos Luhukay (58), der nach dem Rückspiel-2:0 als erster Pauli-Coach beide Derbys in einer Saison gewinnen konnte. Für ihn war nach der Saison trotzdem ebenso Schluss wie für Dieter Hecking (56) beim HSV. (dpa)