RB Leipzig immer noch ohne TrainerPlatzt jetzt der Werner-Deal mit Werder? Klopp wird langsam nervös

Ole Werner mit versteinerter Miene auf der Bank von Werder Bremen.

Ole Werner könnte neuer Leipzig-Coach werden. 

RB Leipzigs Trainersuche wird immer komplizierter. Nach zahlreichen Absagen droht jetzt auch der Deal mit dem ehemaligen Werder-Coach Ole Werner zu platzen.

von Denis Canalp  (can)

Die Trainersuche bei RB Leipzig wird immer mehr zur peinlichen Farce.

Nach der Trennung von Marco Rose übernahm Zsolt Löw als Interimstrainer bei den Sachsen bis zum Saisonende, wechselte danach wieder in seine ursprüngliche Rolle als „Head of Soccer Development“ bei der Red Bull GmbH. In dieser Funktion arbeitet er Jürgen Klopp – Leipzigs Übertrainer, der als „Global Head of Soccer“ angestellt ist – zu.

Hoeneß, Glasner, Schmidt, Fabregas und Neestrup sagten RB Leipzig schon ab

Löw kehrt also in die zweite Reihe zurück. Doch wer wird neuer Trainer beim Brauseklub, der das internationale Geschäft mit Platz sieben in der Bundesliga-Vorsaison verpasste? Bei der Suche holte sich RB in den vergangenen Wochen gleich mehrere blutige Nasen ab. Doch jetzt droht den Sachsen der Super-GAU.

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Denn nach den Absagen von Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart), Roger Schmidt (vereinslos), Oliver Glasner (Crystal Palace), Cesc Fabregas (Como 1907) und zuletzt auch Jacob Neestrup (FC Kopenhagen) hat der Klub zwar mit Ole Werner Einigkeit über ein Engagement in Leipzig erzielt, doch die Sache hat dennoch einen gewaltigen Haken. 

Bremen fordert für Werner, der sich mit Werder nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte und längst durch den ehemaligen Elversberg-Coach Horst Steffen ersetzt wurde, eine saftige Ablöse. Wie das bei Werder gut informierte Portal „Deichstube“ berichtet, wollen die Norddeutschen sechs Millionen Euro Ablöse für ihren Ex-Trainer, der bei Werder weiter sein Gehalt kassiert. RB sei jedoch nicht bereit, so tief in die Tasche zu greifen und will angeblich nicht mehr als drei Millionen Euro zahlen.

Laut „Sky“-Informationen droht der Deal jetzt sogar gänzlich zu platzen, weil beide Parteien auf ihrer Forderung beharren. Für den Fall der Fälle soll sich RB jetzt schon nach einer Alternative für Werner umschauen.

Für Leipzigs Außendarstellung ist die Trainersuche jetzt schon ein Mega-Flop, sollte in Werner der sechste „Wunschtrainer“ nicht kommen, wäre das Desaster kaum noch zu kitten. Wer soll dann denn noch kommen? Und wie will Leipzig diese Personalie dann der Öffentlichkeit verkaufen?

Klopp hat mehrfach klar kommuniziert, dass für ihn der Trainerjob in Leipzig keine Option darstellt. Für RB wäre er dann jedoch eigentlich die einzige Möglichkeit, aus der Nummer ohne Imageverlust rauszukommen. Wird Klopp weich? Eigentlich unvorstellbar, aber was ist im Fußball wirklich unmöglich? 

Klopps Ruf bei Fußball-Fans in Deutschland ist nach seinem Wechsel nach Leipzig ohnehin schon ruiniert, das wäre wohl nicht das größte Problem. Fraglich ist jedoch, ob Klopp wirklich jetzt schon wieder Tag für Tag auf dem Trainingsplatz stehen möchte. Als er seinen Abschied vom FC Liverpool ankündigte, wirkte er müde, leicht ausgebrannt.

Die Flamme dürfte bei Klopp längst wieder lodern, doch ist RB Leipzig der Klub, für den Klopp richtig brennt? Das darf bezweifelt werden, zumal Klopp bei einem Comeback auf der Trainerbank mehr oder weniger die freie Auswahl hätte. Wahrscheinlicher als ein Klopp-Comeback auf der Leipziger Trainerbank ist, dass der frühere BVB-Meistermacher irgendwann eine Nationalmannschaft trainiert. Im Idealfall die deutsche.

Aber das hat keine Eile für ihn. Vielmehr drängt die Trainersuche bei RB, in die natürlich auch Klopp miteingebunden ist. Klopp hatte sich intern für eine Werner-Verpflichtung ausgesprochen. Vielleicht kann er ja – auch um eine Diskussion um seine eigene Person zu vermeiden – die anderen Entscheider überzeugen, die fehlenden drei Millionen Euro für Werner aufzutreiben.