Nach Peters-RundumschlagSo reagiert der DFB auf die harte Kritik des Ex-Schalkers

Neuer Inhalt

Nach der Kritik von Peter Peters, hier beim Außerordentlichen Bundestag des DFB am 25. Mai 2020,  hat sich nun auch der DFB zu Wort gemeldet.

Berlin – DFL-Aufsichtsratschef Peter Peters (58) hat massive Probleme im deutschen Fußball angeprangert und auch die DFB-Führung scharf kritisiert. Zugleich mahnte er Gesprächsbedarf „über tatsächliche und vermeintliche Fehlentwicklungen“ an.

„Kritisch mit Blick auf die Dissonanzen beim DFB sehe ich das fehlende Miteinander in der Spitze ohne jedes Vertrauen“, sagte der Vizepräsident Profifußball des DFB in einem „Kicker“-Gastbeitrag am Donnerstag.

Beim DFB gebe es „unfassbar viele Indiskretionen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass sich dieses Misstrauen wieder beseitigen lässt“, sagte Peters, der auch Stellvertretender Sprecher des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga ist, zum derzeitigen Ist-Zustand zwischen Verband und Liga.

Alles zum Thema DFB

DFB möchte Dissonanzen im Januar aufarbeiten

Die DFB-Führungsetage habe gemeinsam beschlossen, die Unstimmigkeiten im kommenden Januar aus der Welt zu schaffen.

„Am 23. Oktober haben wir im DFB-Präsidium gemeinsam und einstimmig beschlossen, dass die aufgetretenen Dissonanzen im Januar nächsten Jahres gemeinsam und vertrauensvoll aufgearbeitet werden sollen, um im Interesse des Verbandes und aller Mitglieder gemeinsam nach vorne zu schauen“, teilte der DFB am Freitag mit.

Zudem sei intern besprochen worden, dass diese Dissonanzen nicht für das Ohr der Öffentlichkeit bestimmt seien. Peters habe demnach gegen die Vereinbarung verstoßen und seine Bedenken mit den Medien geteilt.

„Wir halten uns darüber hinaus strikt an die am 23. Oktober einstimmig getroffene Festlegung, nicht in den Medien übereinander, sondern persönlich und miteinander zu sprechen“, hieß es aufseiten des DFB.

Peter Peters nimmt DFB-Boss Fritz Keller in die Pflicht

Die Vertreter der Landesverbände im Präsidium müssten jetzt Verantwortung übernehmen und entscheiden, „was das Beste für den DFB ist. Harte Entscheidungen sind gefragt, die Zeit über Weihnachten ist jetzt die letzte Ruhepause, um darüber nachzudenken und weiteren Schaden vom DFB abzuwenden“, mahnte Peters.

Auch DFB-Präsident Fritz Keller (63) nahm Peters bei seiner Kritik nicht aus. Der wisse selber, dass er in seinem ersten Jahr im Amt nicht immer alles richtig gemacht habe.

Aber: „In der Bundesliga und 2. Bundesliga haben wir Fritz Keller über Jahre hinweg stets als wertegetrieben und charakterfest erlebt – und es gibt auch jetzt keinen Grund, an seiner Integrität zu zweifeln“, sagte Peters und betonte, dass die DFL immer ein Interesse an einem starken DFB habe.

Der frühere Finanzvorstand der Königsblauen wird sich im kommenden April im Rahmen des UEFA-Kongresses auf Vorschlag des DFB-Präsidiums zur Wahl für den FIFA-Rat stellen.

„Es geht mir darum, die Interessen des deutschen Fußballs und der UEFA in der FIFA zu vertreten. Daran fühle ich mich gebunden, daran lasse ich mich messen“, sagte Peters. (dom)