Stress um Ex-Bundesliga-ProfiPeter Bosz degradiert Spieler, der schießt öffentlich zurück

Peter Bosz gibt bei Olympique Lyon Anweisungen am Spielfeldrand.

Peter Bosz am 7. August bei seinem Ligadebüt als Trainer von Olympique Lyon gegen Stade Brest.

Peter Bosz muss bei Olympique Lyon schon zum Start gleich mehrere Krisenherde beruhigen. Sportlich steht erst ein Punkt aus zwei Spielen zu Buche, jetzt gibt es außerdem Ärger um Ex-Bundesliga-Profi Marcelo.

von Béla Csányi (bc)

Lyon. Pannen-Start für Peter Bosz (57) bei Olympique Lyon. Mit nur einem Punkt aus zwei Spielen ist der frühere Trainer von Bayer Leverkusen und dem BVB enttäuschend in sein Frankreich-Abenteuer gestartet.

Zum sportlichen Fehlstart kommt jetzt allerdings auch noch ein handfestes Problem um einen ehemaligen Bundesliga-Profi. Abwehrspieler Marcelo (34) stand am Wochenende noch über 90 Minuten auf dem Platz, wurde jetzt aber öffentlichkeitswirksam aussortiert. Der Brasilianer wehrt sich seinerseits öffentlich gegen die Vorwürfe.

Peter Bosz versetzt Marcelo bei Lyon in die zweite Mannschaft

Bei der 0:3-Niederlage gegen Angers SCO am Sonntag (15. August) erlebte Marcelo einen rabenschwarzen Tag, Eigentor inklusive. Doch besonders sein anschließendes Verhalten stieß den Verantwortlichen offenbar übel auf.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Am Dienstag verkündete der Klub in Abstimmung mit Trainer Bosz die Versetzung in die zweite Mannschaft. Grund: „Unangemessenes Verhalten in der Umkleidekabine nach dem Spiel in Angers.“

Bis zum Ende des Transferfensters am 31. August soll der Innenverteidiger, der seinen Vertrag erst im März bis 2023 verlängert hatte, den Verein noch verlassen. Allerdings wehrt sich der frühere Hannoveraner (77 Bundesligaspiele) gegen die öffentlich erhobenen Vorwürfe. Bei Instagram ging er am am späten Dienstagabend zum Gegenangriff über.

Marcelo wehrt sich gegen Vorwürfe von Lyon und Peter Bosz

Er habe sich im Laufe seiner Karriere stets durch „Loyalität, harte Arbeit und Charakter“ ausgezeichnet, beginnt Marcelo ein Statement im sozialen Netzwerk. Dann beklagt er: „Heute sehe ich im Internet, dass der Klub der Welt verkündet, dass ich wegen eines anderen Grundes gehe. Das ist nicht wahr.“

Schon bald wolle er sagen „was wirklich los ist“. Er sei froh, dass er via Instagram die Möglichkeit zur Kommunikation habe, um Dinge transparent klarzustellen. Nach einer gemeinsamen Zukunft für Lyon und Marcelo klingt das längst nicht mehr. Fragt sich nur noch, wer im öffentlichen Streit am Ende das letzte Wort behält. (bc)