Aktuell bei U21-EMSpielt DFB-Talent nach der Europameisterschaft für ein anderes Land?

Die deutsche U21 zeigt sich bei der EM in der Slowakei zum Start von ihrer besten Seite, hat alle drei Gruppenspiele gewonnen. Das macht auch andere Länder auf die deutschen Talente aufmerksam.

von Béla Csányi  (bc)

Bei der U21-EM läuft es für Deutschland aktuell wie am Schnürchen! Drei Spiele, drei Siege und nach dem frühzeitig feststehenden Viertelfinal-Einzug geht die DFB-Auswahl sogar ausgeruht in ihr erstes K.o.-Duell gegen Italien am Sonntag (22. Juni 2025/21 Uhr).

Nach dem enttäuschenden Turnier vor zwei Jahren hat das Team von Trainer Antonio Di Salvo (46) diesmal wieder Titel-Ambitionen, viele Talente aus dem starken Jahrgang haben auch in der Bundesliga längst auf sich aufmerksam gemacht. Das weckt teils auch das Interesse anderer Länder.

Albanien lauert auf deutsche U21-Talente

Einer der Junioren mit doppelter Staatsbürgerschaft ist Nelson Weiper (20) von Mainz 05. Der Angreifer hat eine albanische Mutter, wäre daher für die zweite Heimat seiner Familie spielberechtigt. Und der Verband hat auch schon angeklopft, lockt direkt mit der A-Nationalmannschaft!

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„Das macht einen schon stolz, wenn die A-Mannschaft eines Landes einen will“, freute sich Weiper im „Kicker“ über das Interesse aus Albanien. Dort winkt der kürzere Weg in die Auswahl, während er beim DFB auch nach der Europameisterschaft bei den Junioren eingeplant ist.

Als 20-Jähriger gehört der Mainzer schließlich zu den jüngsten im Kader, ist aktuell noch als Back-up gefragt. Im Turnier überzeugte er aber auch in dieser Rolle, legte im Auftakt-Spiel als Joker das 3:0 gegen Slowenien auf und erzielte beim 2:1-Sieg der deutschen B-Elf gegen England im finalen Gruppenspiel das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0.

In der Bundesliga kam der 1,92 Meter große Angreifer erstmals auf regelmäßige Einsätze, lief 23 Mal für die Überraschungsmannschaft aus Mainz auf, die im kommenden Jahr in der Conference League startet. Durch die zusätzliche Belastung dürfte Weiper dann noch häufiger als Edeljoker gefragt sein.

Nelson Weiper für Deutschlands U21 auf dem Platz.

Im EM-Spiel gegen England stand Nelson Weiper in der Startelf der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Entsprechend hofft er im Verein auch auf den nächsten Entwicklungsschritt und will sich die Tür für die deutsche Nationalmannschaft weiter offenhalten. Einsätze für Albanien wird es daher vorerst nicht geben – ebenso wie bei DFB-Kollege Brajan Gruda (21), der dieselben Wurzeln hat.

„Wenn es irgendwann nicht mehr klappt für Deutschland, sehe ich das als sehr gute Option“, legte sich Weiper eindeutig auf sein Geburtsland als Wunschlösung fest. Den zunächst abgewiesenen Albanern bleibt damit vorerst abwarten und den Karriere-Verlauf des Newcomers aufmerksam zu beobachten.