Niclas FüllkrugVerabschiedet sich Liebling „Lücke“ mit Jubiläums-Länderspiel vom Bremer Publikum?

Niclas Füllkrug präsentiert das Sondertrikot.

Niclas Füllkrug präsentierte am Sonntag (11. Juni 2023) das Sondertrikot, in dem die Nationalmannschaft am Montag ihr 1000. Länderspiel bestreiten wird.

Nationalspieler Niclas Füllkrug will nach den drei Länderspielen eine Entscheidung zu einem Transfer treffen. Vorher gilt es, bei den Fans wieder ein wenig Euphorie rund um das DFB-Team zu schüren.

von Marcel Schwamborn (msw)

Das symbolträchtige 1000. Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft steht an. Doch vor der Partie gegen die Ukraine am Montag (12. Juni 2023) in Bremen (18.05 Uhr, ZDF) herrscht nicht unbedingt DFB-Fieber.

Ein Jahr vor der Heim-EM ist vielen Fußball-Fans die deutsche Auswahl eher egal. „Wir sind in einem Prozess zur Euro, spielen ein neues System, das ist nicht ganz so einfach für die Spieler. Die kommen auch mit unterschiedlichem Fitnesszustand zu uns“, sagt Hansi Flick (58).

Niclas Füllkrug steht gegen die Ukraine in der Startelf

Der Bundestrainer weiter: „Wir erwarten, dass sie über das Limit gehen und auch ein bisschen leiden, auch wenn’s heiß ist. Für uns ist jedes Länderspiel dazu da, dass wir die elf Spieler finden, die dann im kommenden Sommer am 14. Juni anfangen.“

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Eine der positiven Erscheinungen der Mannschaft ist Niclas Füllkrug (30). Der Torschützenkönig der abgelaufenen Bundesliga-Saison erzielte in sechs Länderspielen sechs Tore und steht am Montag in der Startelf. „Niclas ist einer, der der Mannschaft guttut, der sehr gut vorangeht“, sagt Flick.

Der Werder-Knipser fiebert dem Heimspiel entgegen. „Natürlich ist das ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich hoffe, dass einige Werder-Fans da sein werden. Es wird auch ein tolles Gefühl sein, den Osterdeich entlangzufahren im Bus der Nationalmannschaft und dann mit dem Adler auf der Brust da einzulaufen.“

Im Sommer 2006 wechselte Füllkrug im Alter von 14 Jahren nach Bremen. „Ich habe fünf Jahre in dem Stadion gewohnt, im Internat. Das befeuert das ganze Szenario noch mehr, vom Jugendspieler zum Nationalspieler“, erinnert er sich. „Das ist schon was Besonderes“.

Antonio Rüdiger umarmt Kai Havertz.

Gute Laune: Antonio Rüdiger umarmt Kai Havertz beim Training.

Viele Bremer Fans fürchten, dass es das letzte Heimspiel für „Lücke“ werden könnte – trotz Vertrags bis 2025. Zuletzt wurde er gleich mit mehreren Vereinen in Verbindung gebracht. Flick weiß noch nichts. „Was seine Zukunft betrifft, da haben wir noch nicht drüber gesprochen. Wir sprechen und telefonieren öfter mal, aber jetzt in der Phase hat es sich noch nicht ergeben.“

Und der 30-Jährige gibt sich noch „total entspannt“: „Alles ist noch ziemlich ruhig. Einige Dinge haben schon Fahrt aufgenommen. Nach diesen Länderspielen werden wir intensiver mit Werder in die Gespräche gehen.“

Der Transfer von Liverpool-Star Naby Keita an die Weser hat ihn auf jeden Fall beeindruckt. „Ein extrem guter Transfer. Es war klar, dass wir an Qualität gewinnen müssen, Unterschiedsspieler brauchen. Das ist unheimlich stark und ein gutes Zeichen nach außen für die aktuelle Situation um Werder Bremen.“

Niclas Füllkrug begeistert vom Keita-Transfer nach Bremen

Dennoch braucht Füllkrug im Vorfeld der EM eine überzeugende Bundesliga-Saison. „Wir brauchen nicht darüber zu sprechen, dass die EM für mich eine wichtige Rolle spielt. Ich kann sagen: Die Entscheidung, die am Ende fallen wird, werde ich nicht allein treffen. Und die Entscheidung werde ich aus voller Überzeugung treffen, da muss alles passen. Da spielt Werder Bremen natürlich auch eine Rolle für mich.“

In seiner Rolle als sympathisches Gesicht der deutschen Mannschaft überzeugt der Stürmer auf jeden Fall schon. „Das ist gerade ein schmaler Grat. Wir versuchen zu vermitteln, wollen die Fans zurückhaben, nahbar sein, wollen eine Begeisterung entfachen, das ist klar. Aber es darf auf keinen Fall künstlich sein. Vieles wird gerade sehr negativ ausgelegt.“