DFB-PokalfinaleBöse Beleidigung und bewegender Fan-Gruß: Diese Momente waren nicht im TV zu sehen

Im Finale des DFB-Pokals zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld fielen auch zwei Fan-Momente auf, die im TV allerdings so nicht zu sehen waren.

von Béla Csányi  (bc)

Der VfB Stuttgart hat sich von Favoritenschreck Arminia Bielefeld nicht stoppen lassen und am Samstagabend (24. Mai 2025) den DFB-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß setzte sich im Finale in Berlin mit 4:2 (3:0) durch.

Bereits nach der einseitigen ersten Halbzeit mit den Toren von Nick Woltemade (15. Minute), Enzo Millot (22.) und Deniz Undav (28.) war die Partie vor 74.036 Fans im ausverkauften Olympiastadion praktisch gelaufen. Auf den Rängen war die Partie vor dem Spiel mit spektakulären Choreos angeheizt worden, zudem sorgten später Spruchbänder für Aufsehen, die bei der TV-Übertragung nicht zu sehen waren.

Fans beider Klubs fallen mit Spruchbändern auf

Für den VfB war es der vierte Titeltriumph im Pokalwettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes. 1954, 1958 und 1997 hatten die Schwaben zuvor gewonnen. Zuletzt hatten die Stuttgarter 2013 im Finale gestanden, gegen den Rekordpokalsieger FC Bayern München aber verloren.

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Noch weit bevor der Pokal in die Höhe gereckt werden durfte, wandten sich die VfB-Ultras mit einem Spruchband an den Erzrivalen aus dem Süden des Landes: der Karlsruher SC. Der Anhang der Badener pflegt schon lange eine Fanfreundschaft mit den Fans von Hertha BSC, in deren Heim-Kurve im Pokalfinale nun die Stuttgarter platziert waren.

„Die Ostkurve grüßt die Hurensöhne aus KA“ war auf einem Banner zu lesen, das in der ganz in Weiß gehüllten Kurve gut sichtbar herausstach. Viel erwähnenswerter als das Geplänkel auf Stuttgarter Seite war allerdings ein Spruchband, das die Bielefelder während des Spiels in die Höhe reckten.

„Wahrer Mut ist, wenn man für andere alles riskiert. Heute alles für dich, Chris“, war im Fan-Bereich auf der Seite des Marathontors zu lesen. Gerichtet war der anerkennende Gruß auf dem meterlangen Banner an den Arminia-Fan, der eine Woche zuvor in Bielefeld bei einem Messer-Angriff eingeschritten war und sich gegen den Täter zur Wehr gesetzt hatte, der später von der Polizei festgenommen wurde.

Fans von Arminia Bielefeld entrollen das Banner für den verletzten Chris.

Fans von Arminia Bielefeld entrollen das Banner für den verletzten Chris.

Im Stadion konnte Chris das Spiel wegen seiner zunächst sogar noch lebensgefährlichen Verletzungen nicht verfolgen. Der 26-Jährige war Berichten zufolge aber wieder fit genug, um mit seinem Herzensverein vor dem Fernseher mitzufiebern.

Bielefeld hatte es zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das DFB-Pokalfinale geschafft. Die Arminen, die dank des ersten Platzes in der dritten Liga in der kommenden Saison in der zweiten Liga antreten, hatten auf dem Weg ins Endspiel gleich vier Bundesligisten ausgeschaltet, darunter im Halbfinale den Doublegewinner von 2023/24, Bayer Leverkusen. (mit dpa)