Nationaltorwart warf sich vor ZugRobert Enke (†32) ist tot - Selbstmord!

Robert Enke starb im Alter von 32 Jahren.

Robert Enke starb im Alter von 32 Jahren.

Hannover – Fassungslosigkeit und tiefe Trauer. Fußball-Deutschland steht unter Schock: Nationalkeeper Robert Enke ist tot!

Die Polizei bestätigte jetzt, dass der 32-Jährige einen Abschiedsbrief hinterlassen hat.

Der Nationaltorwart von Bundesligist Hannover 96 starb am Dienstag gegen 18.25 Uhr an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge im Ortsteil Eilvese. Das bestätigte der 96-Präsident Martin Kind am Dienstag. Enke wurde nur 32 Jahre alt.

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Unfassbar: Robert Enke nahm sich das Leben.

Enkes enger Freund und Berater Jörg Neblung sagte dem EXPRESS: "Ich kann bestätigen, dass es sich um Selbstmord handelte. Er ist durch einen Zug erfasst und getötet worden." Einzelheiten sollen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Hannover mitgeteilt werden.

"Es hat einen tödlichen Unfall an einem Bahnübergang gegeben", hatte zuvor bereits Stefan Wittke, Leiter der Pressestelle der Polizei Hannover, bestätigt. Wittke erklärte ebenfalls, dass alles darauf hindeute, dass es sich um Selbsttötung gehandelt habe. Auf einer provisorischen Pressekonferenz in einer Bahnhofs-Gaststätte in Eilvese teilte Wittke am Abend erste Einzelheiten zum Unfall-Geschehen mit.

Demnach soll Robert Enke sein Auto am Dienstagabend etwa zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt haben. "Ein Kollege von der örtlichen Polizei bestätigte mir, dass es Enkes Wagen war", sagte Wittke. Der 32-jährige Enke habe sein Portemonnaie auf dem Beifahrersitz des nicht verschlossenen Wagens liegenlassen. Anschließend muss Enke mehrere 100 Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bevor er von dem aus Richtung Bremen kommenden Regionalzug erfasst wurde. Der Zug war mit etwa 160 km/h unterwegs. Der Zugführer hatte eine Person bemerkt und den Verdacht, diese erfasst zu haben", sagte Polizeisprecher Stefan Wittke dem DSF.

Es habe sich dann schnell herausgestellt, dass ein Mensch zu Tode gekommen sei. "Dann wurde rasch die Identität geklärt, und es ergab sich die traurige Gewissheit, dass es sich um Robert Enke handelt." Enke habe nur drei bis vier Kilometer von der Unglücksstelle entfernt gewohnt. Auch Enkes Ehefrau habe sich später an der Unfallstelle aufgehalten.

"Das ist ganz furchtbar", sagte Martin Kind. Er war von der Sitzung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zurückgekehrt, auf der er die 50+1-Regelung kippen wollte, und bekam am Flughafen den schockierenden Anruf. "Man rechnet mit vielem, aber nicht mit so etwas", sagte Kind. "Ich weiß nicht, warum es und wie passiert ist", sagte Kind. Der 96-Chef ist sich sicher, "dass es nichts mit Fußball zu tun hat".

Enke hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterien-Infektion des Darmes angegeben wurde, vier Länderspiele verpasst. Er war auch nicht für die beiden Länderspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste am 14. und 18. November eingeladen worden. Löw hatte dem Hannoveraner aber deutlich signalisiert, dass er weiter ein Favorit auf die Nummer eins bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sei. Torwart Enke bestritt acht Länderspiele.

"Er war labil", berichtete Kind. Das sei in der Öffentlichkeit wohl nicht aufgefallen. "Er hat das überlagert", erklärte der 96-Clubchef.

Der verheiratete Fußballprofi und seine Frau hatten vor drei Jahren ihre Tochter Lara im Alter von zwei Jahren verloren, die an einem angeborenen Herzfehler litt und im Krankenhaus starb. Mitte diesen Jahres hatten Enke und seine Frau Teresa die kleine Leila adoptiert. Das Glück schien wieder Einzug ins Hause Enke gehalten zu haben.

"Ich bin unendlich traurig. Wenn man eine solche Nachricht bekommt, werden alle anderen Probleme ganz klein."

"Ich habe mit Robert zusammen gespielt und als Trainer in Hannover mit ihm gearbeitet. Sein Tod ist eine Sache, die mir an die Nieren geht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

"Das ist ein unglaublicher Schock. Und der Selbstmord macht das ganze noch tragischer. Von Außen betrachtet hatte man den Eindruck, dass es Robert durch die Adoption einer Tochter besser gehen würde."

"Das ist nicht zu glauben. Es hatte sich nichts angedeutet"

"Wir sind fassungslos und voller Trauer. Unser ganzes Mitgefühl gilt der Frau von Robert Enke und seiner Familie."

"Deutschland verliert einen Ausnahmesportler und einen sensiblen Menschen, der für viele ein Vorbild war. Wir trauern um ihn und unser Mitgefühl ist bei seiner Frau, seiner Familie, seinen Angehörigen und vielen Freunden."

"Wir sind alle geschockt, uns fehlen die Worte"

"Ich bin derzeit nicht in der Lage, mich genauer zu äußern. Es ist schlimm."

"Es war ein Unfall. Das ist eine absolute Katastrophe, ich kann es gar nicht fassen und auch nicht weiter kommentieren."

"Ich bin erschüttert. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie. Das ist eine Tragödie."

"Mir fehlen die Worte, ich bin total schockiert. Da wird einem klar, wie unbedeutend die Scharmützel in der aufgeblasenen Bundesliga sind."

"Das ist unvorstellbar. Ich habe bereits mit Weggefährten und Teamkollegen wie Steven Cherundolo, Michael Tarnat und Hanno Balitsch gesprochen. Für uns alle ist es ein unfassbarer Schlag, den wir kaum in Worte fassen können. Dass er in so einer Situation war, so etwas ins Auge fassen konnte, tut mir unendlich leid und unendlich weh."

"Er war ein solcher Sympathieträger! Uns alle hat gerührt, wie er mit seiner kleinen kranken Tochter und ihrem Tod umgegangen ist", sagte Käßmann. Sie bete für seine Frau und ihr kleines Adoptivkind. Möge Gott Ihnen Kraft geben in dieser so schweren Zeit. "Wir werden Robert Enke vermissen in Hannover." Mit seinem sportlichen Engagement, aber auch mit seinem Einsatz für Tiere, habe er viele Herzen erreicht.

"Ich habe Robert als außergewöhnlich guten Torwart und aufrechten, geraden Menschen kennengelernt. Dass er nur 32 Jahre als wurde, kann ich nicht glauben."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erfuhr erst unmittelbar nach der Rückkehr vom ersten Training in Bonn von der Katastrophe. Bundestrainer Jogi Löw reagierte geschockt.

Auch in Spanien, wo Enke bei Barcelona und Teneriffa gespielt hatte, löste die Botschaft vom seinem Tod Bestürzung aus.

Barcelona gedachte des Verstorbenen am Dienstagabend vor dem Pokalspiel gegen den Drittligisten Cultural Leonesa im Stadion Nou Camp mit einer Schweigeminute. Im Hintergrund wurde klassische Musik eingespielt, die Spieler senkten die Köpfe. Enke stand von 2002 bis 2004 bei den Katalanen unter Vertrag.