„Das ist inakzeptabel“DFB-Kapitän Neuer kritisiert Katar-Botschafter und kündigt Maßnahmen an

DFB-Torhüter Manuel Neuer gestikuliert beim Spiel gegen Frankreich.

Manuel Neuer beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich am 15. Juni 2022 bei der Europameisterschaft.

Manuel Neuer hat die homophoben Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman schwer kritisiert. Der 60-Jährige hatte bei einer ZDF-Dokumentation Schwulsein als „geistigen Schaden“ bezeichnet.

DFB-Kapitän Manuel Neuer (36) hat schwere Kritik an den homophoben Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman (60) geübt. Der Bayern-Keeper hat eine Woche vor dem WM-Start zudem bekräftigt, dass die deutschen Fußball-Nationalspieler auch in Katar offensiv für ihre Werte und die Wahrung der Menschenrechte eintreten werden.

„Wir werden in enger Absprache mit dem DFB, der Mannschaft, dem Mannschaftsrat und den Verantwortlichen schauen, wie weit kann man gehen. Wir machen uns Gedanken und werden unsere Werte vertreten“, kündigte Neuer nach dem letzten Bundesligaspiel mit dem FC Bayern München beim FC Schalke 04 (2:0) am Samstagabend (12. November 2022) im ZDF-„Sportstudio“ an.

Manuel Neuer: „Es ist traurig, dass so jemand WM-Botschafter ist“

Der 36-Jährige betrachtet dabei auch die One-Love-Kapitänsbinde, mit der er das DFB-Team bei den WM-Spielen auf den Platz führen wird, als bedeutenden Beitrag. „Das starke Zeichen ist schon mal, dass wir nicht die einzige Nation sind, die diese One-Love-Binde trägt“, sagte Neuer.

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Es ist eine gemeinsame Aktion des DFB mit Fußballverbänden anderer Nationen. Nach der Ankündigung der Aktion war auch Kritik an der Farbgebung der One-Love-Binde aufgekommen, weil diese nicht die Regenbogenflagge darstellt. Eine solche Kapitänsbinde hatte Neuer vor einem Jahr bei der Europameisterschaft getragen.

Neuer wiederholte auch noch einmal seine deutliche Kritik an den homophoben Äußerungen des katarischen Botschafters Salman. „Das ist eine absolute Entgleisung. Das stört mich, das ärgert mich, das ist inakzeptabel. Es ist traurig, dass so jemand WM-Botschafter ist“, sagte Neuer, der in Katar sein viertes WM-Turnier bestreiten wird.

In der ZDF-Dokumentation „Geheimsache Katar“ hatte der frühere katarische Nationalspieler Salman Schwulsein als „geistigen Schaden“ bezeichnet.

Bundestrainer Hansi Flick (57) versammelt seine 26 WM-Spieler am Sonntagabend in Frankfurt am Main. Am Montag (14. November) fliegt der DFB-Tross von dort in ein Kurz-Trainingslager nach Maskat mit einem Testspiel gegen Gastgeber Oman am Mittwoch (16. November). Einen Tag später geht es weiter ins WM-Land Katar. Das erste Gruppenspiel bestreitet die deutsche Mannschaft am 23. November gegen Japan. (dpa)