„Nicht mehr zu retten“Leipzig-Boss erklärt das Eberl-Aus – und äußert sich zu Bayern-Gerüchten

Oliver Mintzlaff und Max Eberl gucken vor dem DFB-Pokalfinale in die Kamera.

Oliver Mintzlaff und Max Eberl gucken vor dem DFB-Pokalfinale am 3. Juni 2023 in die Kamera.

Nach dem Rauswurf von Max Eberl bezieht RB-Boss Oliver Mintzlaff Stellung. Er spricht von einer „enttäuschenden Fehleinschätzung“.

von Antje Rehse (are)

Einen Tag nach dem RB-Beben hat ein Verantwortlicher der Leipziger erstmals ausführlich Stellung bezogen. Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff sprach vor dem Topspiel gegen Bayern München am Samstag (30. September 2023) über den Rauswurf des Sport-Geschäftsführers Max Eberl (50).

„Es war nicht mehr zu retten, deshalb haben wir auch so konsequent gehandelt. Wir haben uns entschieden: So geht es nicht weiter. Es fehlt das Commitment für den Klub, für die Stadt“, sagte Mintzlaff in einem Sky-Interview.

Mintzlaff über Eberl-Rauswurf: „Harte Entscheidung“

Es sei ein Prozess, der schon früher begonnen habe, „als im April, Mai die Gerüchte aufkamen“. Eberl wird seit geraumer Zeit immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht.

Alles zum Thema Max Eberl

Mintzlaff betonte, die Entscheidung sei in den Gremien gefallen. Er sei als Aufsichtsratsvorsitzender ein Teil des Prozesses gewesen. „Das war eine harte Entscheidung, weil ich persönlich stark um Max gekämpft habe“, sagte Mintzlaff und bezog sich dabei auf Eberls Verpflichtung im vergangenen Dezember. Es habe damals eine große Überzeugung gegeben, so Mintzlaff – doch nach nicht mal einem Jahr ist das Kapitel wieder beendet: „Es ist natürlich enttäuschend, dass man gemeinsam zu so einer Fehleinschätzung gekommen ist.“

Brisant ist nicht nur die Freistellung an sich, sondern auch der Zeitpunkt nur einen Tag vor dem Bayern-Spiel. Der Verein sei aber überzeugt gewesen, dass die Personalie keinen Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz haben würde, so Mintzlaff. 

Sky-Experte Lothar Matthäus (62) bewertete die Konsequenz von RB Leipzig als nachvollziehbar und richtig. „Es hat einfach nicht funktioniert“, sagte der DFB-Rekordspieler. Er sei überzeugt, dass Eberl irgendwann bei den Bayern aufschlagen wird. „Da bin ich mir eigentlich sehr sicher“, so der ehemalige Bayern-Profi.

Mintzlaff erklärte, es habe bislang keinen Kontakt zwischen RB und dem FC Bayern wegen Eberl gegeben. Da der Sport-Geschäftsführer nur freigestellt, sein Vertrag aber weiter gültig ist, müssten die Bayern eine Ablöse zahlen.