Ostseestadion vor VerkaufFinanziell klammer Zweitligist Hansa Rostock braucht dringend Geld

Die Kurve des Hansa-Fans im Ostseestadion ist bedeckt mit blauen, roten und weißen Fahnen und einem Schriftzug: „Hansa – für alle Zeiten und was auch geschieht“.

Die Hansa-Fans zeigen eine Choreo gegen Energie Cottbus am 22. Dezember 2018

Den FC Hansa Rostock plagen Finanzsorgen. Um das finanzielle Loch zu stopfen, will der Verein noch in diesem Jahr sein Stadion verkaufen.

Rostock. Der einstige Bundesligist Hansa Rostock braucht dringend Geld. Um an dieses Geld zu gelangen, soll das Ostseestadion verkauft werden. Am besten wird der Verkauf noch in diesem Jahr vollzogen, es eilt nämlich.

Unterstützung der Hansa-Anhänger

Ganz wichtig bei der Causa Stadionverkauf: Die Fans von Hansa unterstützen ihren Verein zum Großteil bei diesem Vorhaben. ,,Unsere Mitglieder haben uns ein klares Votum erteilt, dass wir die Gespräche mit Stadt und Land finalisieren‘‘, betonte Rostocks Vorstandchef Robert Marien am Sonntag (5. September) im Rahmen der Mitgliederversammlung des 1965 gegründeten Vereins.

Bei der Versammlung des Zweitligisten, die coronabedingt aus dem vergangenen Jahr nachgeholt wurde, hatten knapp 80 Prozent der 578 stimmberechtigten Anwesenden für weitere Verhandlungen mit der Stadt gestimmt. Das primäre Ziel sei es, so Robert Marien, bei der nächsten turnusmäßigen Mitgliederversammlung am 21. November 2021 endgültig über den Verkauf des Stadions, das 29.000 Zuschauer fasst, abzustimmen.

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Für Hansa ist das 2001 neu erbaute Ostseestadion, das im Rostocker Ortsteil Hansaviertel steht, finanziell der größte Klotz am Bein. Kredite, Zinsen, Unterhalt und notwendige Modernisierungen reißen Jahr für Jahr große Löcher in die Bilanzen des Profiklubs. Allein die Schulden bei Hansa-Investor Rolf Elgeti, zugleich Gesellschafter und Hauptgläubiger der Arena, belaufen sich auf mehr als 20 Millionen Euro.

FC Hansa könnte Mieter im Ostseestadion werden

Für den finanziell angeschlagenen Verein, der das Stadion Ende der neunziger Jahre für den symbolischen Preis von einem Euro erworben hatte, wäre ein Verkauf an die Stadt ein Glücksfall. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist ein Verkaufspreis von 12,17 Millionen Euro im Gespräch. Zusätzlich soll das Land für Sanierungsmaßnahmen Mittel in Höhe von 14 Millionen Euro bereitstellen. Im Gegenzug wird Hansa für die Nutzung des Ostseestadions eine jährliche Miete an die Stadt entrichten.

Nach der Wiedervereinigung war der FC Hansa neben Dynamo Dresden einer von zwei DDR-Oberliga-Vereinen, die sich 1991 für die Teilnahme an der Bundesliga qualifizieren konnten. Zuletzt spielte Hansa in der Saison 2004/2005 in der höchsten deutschen Spielklasse. (jm/dpa)