Erst flog er nur so durch die Liga, jetzt macht er einen völlig überraschenden Abflug: Das frühere Bundesliga-Juwel Samed Yesil (31) hat im Amateurfußball in NRW mit seiner plötzlichen Planänderung für einen kleinen Paukenschlag gesorgt.

Der bei Bayer Leverkusen ausgebildete ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler (34 Spiele/31 Tore) hatte mit seinen 97 Saisontoren erheblichen Anteil an der makellosen Bilanz des Krefelder Kreisligisten Anadolu Türkspor, der ungefährdet den Sprung in die Kreisliga A schaffte. Dort hätte auf Yesil eigentlich eine neue Herausforderung gewartet – doch es kommt anders.

Samed Yesil verpasst 100 Kreisliga-Saisontore nur knapp

Am 23. April verkündete der souveräne Tabellenführer der Kreisliga B2: „Samed Yesil – Ex-Liverpool-Profi, Bundesliga-Erfahrung & Führungspersönlichkeit. Er bleibt als Spielertrainer an Bord und wird gemeinsam mit Ugur Karpuz das Team leiten.“

In der Kreisliga A Kempen & Krefeld sollte der erfahrene Ex-Profi noch mehr als zuvor in der Verantwortung stehen und erste Gehversuche über die Spieler-Tätigkeit hinaus gehen. Doch kurz nach Saisonende wurde bekannt: Daraus wird nichts!

Yesil wird auch als Spieler nicht mehr für Anadolu Türkspor auflaufen, stattdessen zieht es ihn in die Düsseldorfer Kreisliga A, wo er ab der neuen Saison für Türkgücü Ratingen auflaufen wird. Für die sportliche Führung ein gefeierter Coup, wie Klub-Boss Tuncer Tokat bei „Fupa“ verriet: „Unser sportlicher Leiter Mehmet Aydin träumte schon länger von Samed.“

Obwohl dessen neue Rolle in Krefeld frühzeitig verkündet worden war, gelang letztlich keine Einigung über die weitere Zusammenarbeit. Tokat erklärte: „Als klar war, dass es zwischen Samed und Anadolu keine Einigung gibt – was mir auch von deren Vereinsführung bestätigt wurde –, haben wir den Transfer eingetütet. Für uns war wichtig, dass alles fair abläuft.“

Yesil, der in Ratingen schon für den Oberligisten 04/19 aufgelaufen war, soll Türkgücü jetzt zum Aufstieg in die Bezirksliga verhelfen. Nach Platz drei im Vorjahr könnte der Torgarant das entscheidende Puzzlestück sein. Auf annähernd 100 Saisontore dürfte er eine Liga höher aber wohl nicht mehr kommen.

Dass der hoch veranlagte Stürmer, den nach seinem frühen Wechsel aus Leverkusen zum FC Liverpool mehrere Verletzungen ausbremsten, aber auch eine Liga höher den Unterschied ausmachen kann, hat er schon unter Beweis gestellt. In der Saison 2023/2044 ragte er mit 63 Scorerpunkten in 27 Spielen für den Krefelder A-Ligisten CSV Marathon deutlich heraus.