Der 1. FC Köln will in diesem Sommer wieder richtig angreifen, der Aufstieg soll nur der erste Schritt in eine bessere Zukunft gewesen sein.
„Geil krasser Höllenritt“FC-Boss spricht über FC-Aufgabe und malt herrliches Zukunftsbild
Nicht nur die Fans des 1. FC Köln können und müssen viel leiden – auch die Mitarbeiter, allen voran die Führungskräfte. Doch sie müssen auch kühlen Kopf in noch so schwierigen Zeiten bewahren.
Beim FC ist das zuletzt vor allem einem Mann gelungen: Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff (48). Der gewiefte Manager hat den Klub saniert und glaubt nun an eine großartige Zukunft. Aber Schritt für Schritt.
Philipp Türoff hat den 1. FC Köln finanziell stabilisiert
Türoff sprach nun im klubeigenen Interview über die Entwicklung des Vereins. Seine drei Jahre beim FC beschreibt er dabei lachend in drei Worten: „Geil krasser Höllenritt“.
Türoff hat es geschafft, dass der FC wieder auf einem stabilen Fundament steht. In der Saison 2021/22 hatte Köln 3,2 Millionen Euro Eigenkapital und 65,9 Millionen Euro Verbindlichkeiten. In der Saison 23/24 waren es 25,9 Millionen Euro Eigenkapital und nur noch 37,9 Millionen Euro Verbindlichkeiten.
„Eine Entschuldung und gleichzeitig anwachsendes Eigenkapital sind gute Gradmesser für finanzielle Gesundung. Das zeigt, dass wir wieder investitions- und handlungsfähig sind, es ist aber nicht das übergeordnete Ziel. Für anstehende Infrastrukturprojekte wie den Leistungszentrumsbau am Geißbockheim werden wir wieder Finanzierungsmöglichkeiten brauchen. Es spricht nichts dagegen, für die richtigen Investitionen die Verbindlichkeiten wieder anwachsen zu lassen. Immer unter der Prämisse, dass der FC gesund und aus eigener Kraft handlungsfähig bleiben muss – auch bei unerwarteten Nackenschlägen oder Entwicklungen“, erklärt Türoff.
Und wo sieht er den Klub in drei Jahren? „In drei Jahren sind wir etabliert in der Bundesliga, weiterhin finanziell gesund und haben Möglichkeiten, in vielen Bereichen ein starker und ambitionierter Herausforderer zu sein, um weitere Ziele zu erreichen. Wenn uns das gelingt, sind wir ein super attraktiver Klub im deutschen Fußball und können wahnsinnig viel Begeisterung wecken.“
Nach Jahren des Sparens soll jetzt wieder ordentlich in den Kader investiert werden: „Wir sind im Vergleich mit anderen Klubs wieder in einer soliden Gesellschaft, müssen aber nach wie vor mit knappen Ressourcen haushalten. Bei uns ist wieder Normalität eingekehrt und wir dürfen uns von der Sanierungsfall-Rhetorik verabschieden.“
Dank Sondererlösen wie DFB-Pokal-Prämien (über drei Millionen Euro) und dem Verkauf von Jonas Urbig zum FC Bayern (rund zehn Millionen Euro) kann der FC auf dem Transfermarkt nun im größeren Stil aktiv werden.
Türoff bestätigt: „Diese Effekte haben uns gestärkt, sodass wir auch die Zweitliga-Saison mit einem positiven Ergebnis abschließen werden. Bei den Transfers haben wir erwartet, dass es im Abstiegsfall zu Einnahmen kommen würde, den Transfer von Jonas Urbig hatten wir so aber natürlich nicht eingeplant. Dieser zahlt positiv aufs Ergebnis ein und schafft wiederum Handlungsspielräume, um den Kader substanziell weiterzuentwickeln.“
Mit Ragnar Ache und Isak Johannesson wurden schon zwei Profis für knapp unter zehn Millionen Euro verpflichtet. Jetzt sollen weitere Transfers oder Leihgeschäfte folgen.