Er kam nicht mit zum FCFrüherer Schultz-Assistent profitiert von Trainer-Rochade

Timo Schultz und sein damaliger Co-Trainer Loic Favé sitzen beim Spiel des FC St. Paul gegen den Hamburger SV nebeneinander am Spielfeldrand.

Timo Schultz und sein damaliger Co-Trainer Loic Favé am 21. Januar 2022 beim Spiel des FC St. Paul gegen den Hamburger SV.

Der Hamburger sorgt mit einer frühzeitigen Trainer-Rochade für Aufsehen. Protagonist ist dabei auch der frühere Assistent des neuen FC-Trainers Timo Schultz.

von Béla Csányi (bc)

Dass der Trainerposten beim Hamburger SV gerne mal auf wackligen Beinen steht, haben die vergangenen Chaos-Jahre mehr als deutlich gezeigt. Bevor Tim Walter (48) vor inzwischen knapp 1000 Tagen übernahm, überstanden fünf Trainer in Folge ihr erstes Jahr im Amt nicht.

Jetzt sorgt der HSV mit einer Entscheidung bei seiner U21-Auswahl für Aufsehen – und für eine Konstellation, die es so selbst in der leidgeprüften Profi-Abteilung noch nicht gegeben hatte. Einer der Protagonisten ist dabei der frühere Co-Trainer des neuen FC-Trainers Timo Schultz (46).

Hamburger SV überrascht mit frühzeitiger Trainer-Rochade

Loic Favé (30), der Schultz in zweieinhalb Jahren beim FC St. Pauli sowie dem Drei-Monats-Intermezzo beim FC Basel assistiert hatte, wird zur neuen Saison U21-Coach der Hamburger in der Regionalliga Nord. Es ist sein erster Job als Cheftrainer im Seniorenbereich.

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Zum 1. FC Köln hatte Schultz Anfang Januar keinen eigenen Co-Trainer mitgebracht, er baut stattdessen auf die beiden etablierten Assistenten André Pawlak (52) und Kevin McKenna (43). 

Sein bisheriger Vertrauter Favé fungiert dagegen mit sofortiger Wirkung als Leiter Sport im Leistungsnachwuchszentrum des HSV. Die Trainer-Premiere kommt zum Start der Spielzeit 2024/2025 hinzu. Dabei hat der HSV dort für die kommende Saison noch einen Mann unter Vertrag, dessen Qualitäten im Klub extrem geschätzt sind.

Kurios: Pit Reimers (40) leistet bei der Zweitvertretung derart gute Arbeit, dass der HSV vorsorglich von seinem Abschied im Sommer ausgeht. Höherklassige Klubs hatten bereits angeklopft, das könnte sich auch beim Saison-Übergang im Sommer wiederholen. Die Rothosen sorgten daher vor, obwohl Reimers unbefristet an den Verein gebunden ist.

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„Er ist ambitioniert und bereit, den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn zu gehen. Diesen trauen wir ihm ohne Zweifel zu und müssen uns zugleich mit Blick auf den HSV und im Sinne der Professionalität für die Zukunft aufstellen“, kommentierte Sport-Vorstand Jonas Boldt (41) den auffällig weitsichtigen Schritt.

Pit Reimers zuletzt schon in der 2. Bundesliga gehandelt

„Ich bin bereit für eine nächste Challenge“, stimmte auch Reimers zu. Sollte er im Sommer nach der Übergabe an Favé allerdings nicht direkt einen neuen Arbeitgeber finden, hätte der HSV plötzlich zwei U21-Trainer auf der Gehaltsliste.

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Boldt ist allerdings überzeugt, dass es an Interessenten für Reimers nicht mangeln dürfte. Er betonte: „Pit hat durch seine sehr gute Arbeit bei uns im Nachwuchs und insbesondere in den letzten dreieinhalb Jahren mit unserer U21 im Seniorenbereich nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht und damit das Interesse anderer Profi-Klubs geweckt.“

Sein Name war im November beim VfL Osnabrück gehandelt worden, der sich nach dem Aus von Tobias Schweinsteiger (41) letztlich jedoch für eine erfahrene Lösung entschied und Uwe Koschinat (52) verpflichtete. Gut möglich, dass sich nach der offiziell erteilten Freigabe nun auch weitere Klubs intensiver mit Pit Reimers beschäftigen – und dem HSV ein doppeltes U21-Trainer-Gehalt am Ende erspart bleibt.