„Dann bist du ein Idiot“Jürgen Klopp macht Liverpool-Fans klare Ansage

Trainer Jürgen Klopp von Liverpool jubelt beim Champions-League-Spiel gegen RB Leipzig.

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, hier am 16. Februar, hat sich einen Teil der eigenen Fans zur Brust genommen und sich klar gegen Homophobie gestellt.

Jürgen Klopp (54) hat sich klar gegen Homophobie in den Fußballstadien positioniert. Einige Fans des FC Liverpool hatten zuvor einen gegnerischen Spieler mit Schmähgesängen bedacht.

Liverpool. Teammanager Jürgen Klopp vom englischen Fußball-Spitzenklub FC Liverpool hat die eigenen Fans für homophobe Gesänge kritisiert und zum Umdenken aufgefordert.

„Wenn sie anfangen, ‚You'll Never Walk Alone‘ zu singen, gibt das eine Gänsehaut und einen Schub. Die anderen Lieder sind völlige Zeitverschwendung, und wenn du an das glaubst, was du da singst, dann bist du ein Idiot“, sagte Klopp.

Liverpool-Fans beleidigten gegnerischen Spieler

Im Premier-League-Auftaktspiel am vergangenen Samstag hatten Anhänger der Reds Profi Billy Gilmour (20) von Gastgeber Norwich City als „Stricher“ beleidigt. Der Klub verurteilte das Verhalten, Klopp traf sich am Donnerstag mit Paul Amann, Gründer der Liverpooler LGBT-Fangruppe „Kop Outs“.

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„Ich werde nie verstehen, warum man in einem Fußballstadion ein Lied gegen etwas singt“, wurde der Trainer im Twitter-Account des Vereins zitiert. Und weiter: „Das habe ich nie verstanden. Es hat mir nie gefallen.“

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp gesteht eigene Fehler ein

Besonders beim FC Liverpool seien solche Auswüchse völlig unnötig. „Wir haben wahrscheinlich das beste Liederbuch der Welt“, sagte Klopp. Es sei deshalb einfach, den beleidigenden Song nicht mehr zu singen. „Wir können jetzt entscheiden: Das ist nicht mehr unser Lied. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute auf mich hören, aber es wäre schön.“

Dabei erinnerte sich Klopp an Fehler aus alten Zeiten. „Ich bin jetzt 54 und als ich 20 war, haben wir so viele Dinge gesagt, über die wir nicht nachgedacht haben“, sagte der frühere Profi: „Und jetzt, 34 Jahre später, haben wir Gott sei Dank gelernt, dass es einfach nicht richtig ist, so etwas zu sagen.“ (dpa/nb)