„Das hat mir geschadet“Klinsmann gibt Fehler zu und hofft auf neuen Trainer-Job

Klinsmann-Comeback

Jürgen Klinsmann (hier als Hertha-Trainer im Januar 2020) hofft auf eine neue Aufgabe im Fußball.

Berlin – Da will es einer noch mal wissen. Jürgen Klinsmann (56) peilt einen neuen Job als Cheftrainer an. Über ein Jahr nach seinem katastrophalen Abgang von Hertha BSC spricht der frühere Bundestrainer am 6. März 2021 auch noch einmal über die Begleitumstände seines Abschieds aus der Bundesliga.

  • Jürgen Klinsmann will einen neuen Trainer-Job
  • Der Ex-Bundestrainer spricht über seinen Abschied von Hertha BSC
  • Klinsmann räumt Fehler bei seinem Abgang aus Berlin ein

Er war Trainer der deutschen Nationalmannschaft, des FC Bayern München, des Nationalteams der USA - und für knapp drei Monate von Hertha BSC.

Doch genau diese kurze Episode mit nicht einmal 80 Tagen Amtszeit hängt Klinsmann noch immer nach. Am 11. Februar 2020 hatte der Coach den Hauptstadt-Klub verlassen. Im Rückblick bedauert er seinen Abschied: „Ich habe sicherlich meine Fehler gemacht, die Art und Weise, wie ich gegangen bin, mit meiner Erklärung auf Facebook, zum Beispiel.“

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Jürgen Klinsmann: Protokoll zu Hertha sollte vertraulich sein

Im Zuge seines Ausscheidens hatte Klinsmann einen Bericht für Investor Lars Windhorst (44) geschrieben, der aber auch bei der „Sport Bild“ landete und dort veröffentlicht wurde.

„Dieser Bericht sollte vertraulich sein“, sagte der frühere Bundestrainer, „das hat mir geschadet.“ Der 56-Jährige leidet weiter mit dem abstiegsbedrohten Haupstadt-Klub mit. „Es ist traurig, den Verein dort zu sehen, wo er jetzt ist“.

In dem Bericht hatte er die Lage des Vereins analysiert und vor allem Kritik am früheren Manager Michael Preetz (53) geübt, von dem sich Hertha in diesem Januar getrennt hatte. Windhorst selbst hatte jüngst die Analyse von Klinsmann gelobt: „Rückblickend stellen inzwischen ja viele fest, dass viele Impulse und Analysen von Jürgen Klinsmann so falsch nicht waren. Es hätte sehr konstruktiv sein können.“

Jürgen Klinsmann hofft auf Fredi Bobic als Hertha-Retter

Der ehemalige Weltklassestürmer hofft, dass nun auch Fredi Bobic (49) nach seiner Ausstiegsankündigung bei Eintracht Frankfurt in Berlin landen werde: „Ich denke, es wäre fantastisch für den Verein, weil er eine ausgewiesene Persönlichkeit im Geschäft ist.“ Klinsmann, der aktuell als TV-Experte für englischsprachige Sender arbeitet, setzt selbst auf eine Rückkehr als Trainer: „Ich werde auf die Trainerbank zurückkehren, weil ich mich dort am meisten gefordert fühle. Wenn sich eine andere Gelegenheit ergibt, können wir uns wieder zusammensetzen und dann darüber sprechen“.

Klinsmann sieht nach seinem Abgang die Hertha nach der Berufung von Carsten Schmidt (57) zum Vorstandsvorsitzenden wieder auf dem richtigen Kurs. „Am Ende des Tages kommt es aber immer auf die Menschen an“, sagte der ehemalige Hertha-Trainer im Rahmen einer von der Bundesliga veranstalteten Gesprächsrunde bei „Transfermarkt.us“. „Die müssen eine Vision haben und klar definierte Ziele, und das ist jetzt die Herausforderung für Hertha, um wieder in die Spur zu kommen“, sagte Klinsmann. (dpa/msw)