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„Scheißegal“Kuriose Schultz-Ansage im Saisonfinale: Lässt FC-Coach nun harte Taten folgen?

1. FC Köln gegen SV Darmstadt 98: Timo Schultz (1. FC Köln) nach der Niederlage vor dem Mannschaftskreis.

Trainer Timo Schultz (1. FC Köln) kratzt sich nach der 0:2-Niederlage gegen Darmstadt am 20. April 2024 am Kopf. 

Wie geht der 1. FC Köln mit dem herben Dämpfer gegen Darmstadt um? Nach dem 0:2 hat sich alles nach Abstieg angefühlt, aber noch sind vier Spiele zu absolvieren.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Erstmal gab es zwei Tage frei für die FC-Versager. Trainer Timo Schultz (46) bat seine Spieler nach der 0:2-Blamage gegen Schlusslicht Darmstadt erst am Dienstag (23. April 2024) wieder auf den Trainingsplatz.

An den Klassenerhalt glauben nach der Vorstellung am Samstag nur noch kühnste Optimisten – doch noch die Messe nicht gelesen. Die FC-Spieler und ihr Trainer klammern sich an die letzten Strohhalme.

1. FC Köln: Spieler klammern sich an letzten Strohhalm

Stürmer Mark Uth (32) war völlig bedient nach dem 0:2, weiß aber, dass es die Mannschaft besser kann: „Im Training spielen wir manchmal Tiki-Taka, aber hier gehen wir raus und haben Angst.“ Er fordert nun eine andere Mentalität: „Wir spielen am Sonntag in Mainz und wenn wir so spielen, kriegen wir vier Dinger. Jetzt müssen wir uns unter der Woche zusammenreißen, vollen Mut zusammen nehmen und dann nach Mainz fahren. Wir haben nur noch eine Chance und müssen da gewinnen.“

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Von Coach Schultz gab es nach dem Darmstadt-Desaster eine kuriose Ansage, nachdem einige aufgebrachte Ultras verbal auf die Mannschaft losgegangen waren: „Vielleicht ist das genau die Situation, die den Jungs den letzten Umschwung bringt und sie sagen 'Ok, jetzt ist auch alles egal'. So eine Scheißegal-Stimmung aufkommen lassen – und dass wir dann sagen, wir gehen in jedes Spiel und brettern alles raus.“

Am Dienstag sagte er nach dem Training, dass er die Mannschaft in der Kabine schon an der Ehre gepackt habe: „Klar haben wir auch mal ein paar Sachen angesprochen, die fernab von Technik und Taktik sind. In der Art und Weise war es nicht ausreichend, um Darmstadt zu schlagen. Das lag nur an uns, das müssen wir uns ankreiden, dass wir es nicht geschafft haben, befreit Fußball zu spielen. Die Situation hat sich weiter verschlechtert. Letztendlich können wir jetzt eine Scheiß-Egal-Mentalität an den Tag legen.“

Scheißegal-Stimmung beim FC – lässt Schultz nun auch harte Taten folgen? Noch gibt es Möglichkeiten, die er jetzt durchaus umsetzen könnte – schlimmer kann es ja sportlich kaum werden.

Setzt Timo Schultz beim 1. FC Köln jetzt noch mehr auf die Jugend?

Den unbekümmerten Youngstern eine Chance geben, denn sie haben keinen schweren Rucksack zu tragen, können erfrischend aufspielen. Heißt: Damion Downs (19) im Sturmzentrum aufstellen, dafür den wieder schwächelnden Sargis Adamyan (30) rausnehmen. Oder Meiko Wäschenbach (20) im Mittelfeld ranlassen – er trainiert seit Wochen mit den Profis, durfte aber bisher nicht spielen.

Wenn jetzt wirklich alles „scheißegal“ ist, darf und sollte es keine Denkverbote geben. Eine mögliche Überlegung wäre, dass Schultz Florian Kainz (31) die Spielführerbinde abnimmt, um sie Jeff Chabot (26) zu geben. Der Verteidiger ist ein Typ Anführer, der gezeigt hat, dass er vorweg gehen kann und will. Einer, den so eine Binde anders als bei seinem Teamkollegen ganz sicher nicht belasten würde.

Kainz wirkt seit Monaten mit der Kapitänsverantwortung überfordert – wenn Schultz ihm diese Last von der Schulter nimmt, könnte es wie eine Befreiung wirken. Denn eins ist klar: Der FC braucht für das Wunder einen Kainz in Bestform.

Schultz will wohl selber nachdenken, was seine nächsten Schritte sind: „Wir lassen das Spiel gegen Darmstadt erstmal sacken. Klar ist, dass noch genug Punkte im Sack sind, um eine Mannschaft vor uns einzuholen. Aber dafür brauchen wir eine andere Leistung, sonst brauchen wir nicht anfangen, Punkte zu zählen. Wir müssen anders Fußball spielen.“

Basel, St. Pauli und Co.

Neuer FC-Coach: Die Karriere von Timo Schultz

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FC-Geschäftsführer Christian Keller (45) meinte: „Wir haben noch vier Spiele. Wir werden jetzt nicht sagen, dass nichts mehr möglich ist. Ganz im Gegenteil: Warum sollten wir es nicht noch drehen? Wenn wir sagen würden, wir können es nicht mehr drehen, dann können wir jetzt aufhören.“

Und Kapitän Florian Kainz (31) versicherte: „Jetzt müssen wir uns sammeln und die Woche gut nutzen, um in Mainz anzugreifen. Wir werden weitermachen. Bis zum Schluss, solange es möglich ist, werden wir alles raushauen.“ Können die Kölner ihren Worten auch Taten folgen lassen?