Jetzt äußern sich die DFB-BosseFliegt Löw noch vor der Europameisterschaft?

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Fritz Keller (l.) hält auch nach der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Nordmazedonien an Bundestrainer Joachim Löw (r.) fest. Das Bild zeigt die beiden bei einer Pressekonferenz am 11. März 2021 zum Auftakt in die Länderspielpause.

von Michael Eham (eham)

Köln – Das peinliche 1:2 gegen Nordmazedonien war eine historische Pleite für die deutsche Nationalmannschaft. Eine Woche danach, am 6. April 2021, äußern sich die Verantwortlichen des DFB-Präsidiums zur Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw (61).

  • Oliver Bierhoff und Fritz Keller über die Zukunft von Joachim Löw
  • Vergangene Woche verlor die DFB-Elf 1:2 gegen Nordmazedonien
  • Im Hintergrund läuft die Suche nach einem neuen Bundestrainer

Nach der ersten Niederlage in einem Spiel der WM-Qualifikation nach fast 20 Jahren wurde die Kritik um den Bundestrainer erneut lauter. Am Karfreitag forderte der ehemalige Bundesligatrainer Felix Magath (67) einen Trainerwechsel noch vor der Europameisterschaft im Sommer (11. Juni bis 11. Juli). Das 1:2 gegen Nordmazedonien war ein Wasserfall auf die Mühlen aller, die Löw sowieso schon über seinem Zenit sehen. Doch diesem drastischen Schritt erteilen die DFB-Bosse jetzt eine Absage.

Für die Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes gibt es keine Diskussion um eine vorzeitige Trennung von Löw, der nach der Europameisterschaft seinen Trainerposten ohnehin abgeben wird. „Das enttäuschende Spiel gegen Nordmazedonien ändert nichts an unserem Zeitplan, zumal wir von Anfang an klar gesagt haben, dass wir bis zur Fortsetzung der WM-Qualifikation im September einen neuen Bundestrainer haben und den laufenden Prozess nicht permanent kommentieren werden“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller (64) der „Bild“: „Dabei bleibt es.“

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Oliver Bierhoff: „Jogi Löw hat die Kompetenz und Erfahrung“

Tiefstes Vertrauen gegenüber dem Bundestrainer drückt auch Oliver Bierhoff (52) aus. „Jogi Löw hat die Kompetenz und Erfahrung, die Mannschaft erfolgreich in diese EM zu führen. Jogi ist hoch motiviert, sein letztes Turnier als Bundestrainer erfolgreich zu gestalten“, sagte der DFB-Direktor und stärkt Löw damit weiter demonstrativ den Rücken.

Bierhoff nannte auch Details zum Zeitplan für die Nachfolgersuche. In den vergangenen Wochen ist die hitzige Debatte, wer neuer Bundestrainer werden soll, zum Teil hitzig diskutiert worden. Dabei war sie hauptsächlich von Absagen und Hinweisen auf laufende Verträge geprägt.

Oliver Bierhoff will rund um die EM einen Löw-Nachfolger vorschlagen

Laut Bierhoff stehe der Verband mit möglichen Kandidaten und deren Umfeld in Kontakt. „Es wird in den nächsten Wochen weitere Gespräche und Treffen geben. Mein Plan ist es, dem DFB-Präsidium rund um die EM einen Nachfolger vorzuschlagen“, sagte Bierhoff.

Als bisher aussichtsreichste Kandidaten auf eine Löw-Nachfolge gilt unter anderem Bayern-Trainer Hansi Flick (56), der zuletzt immer wieder Konflikte beim Rekordmeister zu bewältigen hatte und womöglich vorzeitig aufhören könnte. Außerdem ist Ralf Rangnick im Gespräch. Er hatte zuletzt Schalke 04 abgesagt. Möglich scheint auch, dass der DFB die Trainerfrage verbandsintern klärt und den aktuellen U21-Coach Stefan Kuntz (58) zum neuen Bundestrainer macht. (eha)