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„Sind auf eurer Seite“Hector und 800 Profis: Solidarität mit homosexuellen Spielern

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Die gesamte Mannschaft des 1. FC Köln unterzeichnete die Solidaritätsbekundungen für homosexuelle Fußballer, die über ein Coming-Out nachdenken. Das Bild von Kapitän Jonas Hector und Elvis Rexhbecaj entstand im DFB-Pokal-Spiel gegen VSG Altglienicke.

von Michael Eham (eham)

Köln – Über 800 Fußballprofis in Deutschland setzen ein Zeichen. Ein Zeichen gegen Homophobie und für mehr Toleranz. Im Fußballmagazin „11Freunde“ veröffentlichte unter anderem die gesamte Mannschaft des 1. FC Köln gemeinsam mit Hunderten Kolleginnen und Kollegen unter dem Hashtag #ihrkönntaufunszählen eine Erklärung, in der sie Spielern, die über ein Outing nachdenken, ihre Unterstützung und Solidarität zusichern.

  • Über 800 Fußballprofis veröffentlichen eine Erklärung, in der sie homosexuellen Profis, ihre Unterstützung zusichern
  • Darunter ist auch die gesamte Mannschaft des 1. FC Köln mit Kapitän Jonas Hector
  • Philipp Lahm hingegen rät Profis von einem Coming-Out während der aktiven Karriere ab

Neben den Kölnern sichern auch Bundesliga-Stars wie Max Kruse (32, Union Berlin) oder die Hertha-Spieler Dedryck Boyata (30) und Niklas Stark (25) ihre Unterstützung zu. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner wollen niemanden zu einem Coming-Out drängen, sondern betonen vielmehr die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen.

„Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann“, schreiben die Profis in ihrer Erklärung.

Alles zum Thema Homosexualität

FC-Kapitän Jonas Hector: „Egal, wie du lebst und wen du liebst“

Denn auch im Jahr 2021 gibt es noch keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in Deutschlands Profiligen. Offenbar ist die Angst vor öffentlichem Hass, Anfeindungen und Ausgrenzung immer noch zu groß. Stellvertretend für die gesamte Mannschaft des 1. FC Köln erklärt Kapitän Jonas Hector in der „11Freunde“-Ausgabe: „In unserer Charta heißt es: Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands – egal, woher du kommst, was du glaubst, was du hast oder bist, wie du lebst und wen du liebst. Das leben wir beim 1. FC Köln – und da stehen wir als Mannschaft voll dahinter.“

Mit Theresa Gosch (26), Sophie Gudorf (19), Marith Müller-Prießen (30) und Rachel Rinast (29) gehören auch vier Kickerinnen der FC-Frauen zu den Unterzeichnerinnen. Neben den Nationalspielerinnen Almuth Schult (30) und Alexandra Popp (29, beide VfL Wolfsburg) zählen zudem auch ganze Mannschaften zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern, wie die des FC.

Philipp Lahm rät von einem Coming-Out während Karriere ab

Während die Profis ein starkes Zeichen der Toleranz und Solidarität zeigen, warnt der Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 2014, Philipp Lahm, vor den Folgen eines Coming-Outs während der aktiven Karriere. Gegenwärtig scheinen ihm „die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“, schreibt Lahm in seinem neuen Buch.

Der Sportler könne die nötige Reife für diesen Schritt haben und auf die nötige Toleranz in seinem unmittelbaren Umfeld stoßen. „Aber er wird nicht mit der gleichen Reife bei allen Gegnern im Sport und ganz sicher nicht in allen Stadien rechnen dürfen, in denen er antritt“, schreibt Lahm.

„Werden euch auch gegen Anfeindungen verteidigen“

Die Profis begründen ihre Solidarität so: „Weil es zu den elementaren Freiheitsrechten jedes Menschen gehört, sich zu seiner sexuellen Orientierung bekennen zu können. Und weil nur der seinen Beruf mit Freude ausüben kann, der nicht einen wichtigen Teil seiner Persönlichkeit vor anderen verstecken muss.“

Daher wollen die über 800 Fußballprofis allen, die mit dieser Entscheidung ringen, sagen: „Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite.“

Union Berlins neuer Stürmer Max Kruse bringt die Unterstützung konkret auf den Punkt: „Wenn sich einer meiner Kollegen outen würde, würde ich ihn vor den Idioten draußen schützen!“

Auch der EXPRESS setzt ein Zeichen und spricht sich klar gegen Homophobie und gegen Diskriminierung aus.