„Müssen sichtbarer werden“Neuer „anyway“-Standort in Köln – mit bundesweit einmaligem Angebot

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten eine „anyway" Flagge und wünschen damit alle auf verschiedenen Sprachen willkommen.

Ab sofort ist das „anyway“ auch in Köln-Ehrenfeld zu finden. Jeden Mittwoch finden hier besondere Projekte statt. 

Das „anyway“ ist bekannt für seine queere Jugendarbeit. Jetzt eröffnet ein neuer Standort in Köln-Ehrenfeld mit einem besonderen Pilot-Projekt. 

von Nina Naunheim (nmn)

Das „anyway“ ist in Köln bekannt für seinen großen Einsatz innerhalb der LGBTQI+ Community. Mit ihren Standorten in Köln-Mülheim sowie am Friesenplatz starten sie wöchentliche Aktionen. Jetzt ist ein neuer Standort dazugekommen.

Im Stadtteil Ehrenfeld hat das „anyway“ am Mittwoch (24. Januar 2024) ihren neuen Standort eröffnet. Ab sofort ist das „anyway“ in der Schadowstraße 28 zu finden. Fortan wird es alle zwei Wochen einen Treff für trans-, inter- und nicht-binäre Menschen im jungen Alter, namens „TIN“ geben.

Seit 20 Jahren Angebote für queere Menschen – das „anyway" feiert Standort in Köln-Ehrenfeld

„Wir sind an unseren bisherigen Standorten ausgelastet und brauchen Platz für zusätzliche Angebote“, erklärt der Pressesprecher von „anyway“, Falk Steinborn. Neben dem bereits bekannten Programm „Tin*spiration“ wird es ein neues Projekt geben: „Manidar“, ein zweisprachiges Angebot für schwule, bisexuelle und queere Jungs und junge Männer mit türkischer Migrations- und Fluchtgeschichte.

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Der neue Standort findet in Zusammenarbeit mit dem KJA, der Katholischen Jugendagentur in Köln statt. Hier können junge queere Menschen hinkommen und sich vernetzen. „Wichtig ist ein Raum zur Vernetzung und zum Zusammenkommen“, sagt auch Falk Steinborn.

Der neue Standort des neuen queeren Jugendzentrums bietet ausreichend Platz, um diese Vernetzung anzubieten. Von einem Kreativraum, in dem Bastelarbeiten stattfinden können, bis hin zu einem Spielraum sowie einem Ruheraum, gegen Überstimulation, bietet das „anyway“ Raum für einen Austausch zwischen jungen Menschen.

Für viele der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das „anyway“ ein zweites Zuhause. Jonas ist seit fast drei Jahren Mitglied und hat das Projekt „Tin*spiration“ mitgegründet. „Ich bin ehrenamtlich immer dabei. Wir können uns hier alle gegenseitig inspirieren“, erzählt der 21-Jähriger. 

Auch Noa sieht das Projekt „Tin*spiration“ als persönlichen Wendepunkt an. Hierdurch hat Noa nicht nur zu sich selbst, sondern gleichzeitig auch einen „Safe Space“ gefunden. Denn bei „Tin*spiration“ können sich junge Menschen, die sich unwohl im eigenen Körper fühlen, austauschen und vernetzen. 

Pilot-Projekt „Manidar“ – „Köln hat mich mit offenen Armen empfangen“ 

Bereits seit 20 Jahren bietet „anyway“ Angebote für queere Menschen. Angefangen bei der schwulen und lesbischen Community bis hin zu ganz verschiedenen sexuellen Neigungen von Jugendlichen aus allen Teilen der Welt. „Wir müssen sichtbarer werden“, erzählt Rabea Maas, geschäftsführende Vorständin des „anyway“. 

Hier geht es zu der Instagram-Seite des „anyway“:

Diese Art von Sichtbarkeit soll nun durch ein neues Projekt ermöglicht werden. Neben dem Projekt „Tin*spiraton“, kommt ab Februar das Pilotprojekt „Manidar“ hinzu. Ein Projekt speziell für türkische männliche Jugendliche, die ein Teil der queeren Community sind. 

Organisiert wird das Ganze von Mehmet. Er ist ein Teil von „anyway“ und erst vor einem Jahr nach Deutschland gekommen. „Köln hat mich mit offenen Armen empfangen“, sagt der Psychologiestudent in seiner Rede. Durch das „anyway“ konnte er jetzt das Projekt „Manidar“ (deutsch: sinnvoll, bedeutungsvoll) ins Leben rufen. 

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Mit vielen Workshops und Events soll damit für einen gemeinsamen Dialog eine neue Zielgruppe angesprochen werden. „Das ist das einzige exklusive Angebot, welches für diese Gruppe deutschlandweit angeboten wird“, erklärt der Geschäftsführer Jürgen Piger.

Ehrenfeld wird immer bunter

Zu der neuen Standorteröffnung gab es nicht nur einen musikalischen Auftritt von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter, sondern auch eine Rede des Ehrenfelder Bezirksbürgermeisters Volker Spelthann.

„Die Vielfalt in Ehrenfeld wird dadurch erweitert“, erklärt der Bezirksbürgermeister. Mit dem neuen Standort des „anyway“ werden nicht nur weitere Zielgruppen angeboten, sondern auch ein neuer queerer Ort in Ehrenfeld geschaffen, der jeden herzlich willkommen heißt.