Bundespräsidenten-WahlBesondere Ehre: Auch ein Bundesliga-Trainer darf Stimme abgeben

Christian Streich spricht mit Julian Nagelsmann

Christian Streich (r.) am 7. November 2020 vor dem gemeinsamen Bundesliga-Duell im Gespräch mit Julian Nagelsmann.

Freiburgs Kult-Trainer Christian Streich spricht gerne auch mal über Themen außerhalb des Fußballs. Dass er einmal den Bundespräsidenten wählen kann, hätte der Bundesliga-Coach aber wohl nicht gedacht.

Sportler-Premiere im Bundestag. Am Sonntag (13. Februar 2022) wird allem Anschein nach Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier (66) erneut zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Mit dabei sind wie bei jeder Wahl in diesem Jahr einige prominente Nicht-Politiker.

Unter anderem sind Freiburg-Trainer Christian Streich (56), Nationalmannschaftscoach Hansi Flick (56) und der deutsche Astronaut Alexander Gerst (45) wahlberechtigt. Auf der Pressekonferenz vor der Partie (Samstag, 15:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln sprach der Übungsleiter der Breisgauer am Freitag (4. Februar 2022) über seine ungewohnte Funktion im Bundestag.

Freiburg-Trainer Christian Streich freut sich auf Wahl

Zu seiner Nominierung sagte der Freiburger Kult-Coach: „Ich find es total toll, dass ich da hingehen darf.“ Er bedauere aber, dass es durch Corona zu einem geringen Austausch vor Ort käme. „Es gibt leider wenig Berührungspunkte, mit den Menschen, die sonst noch eingeladen wurden und dort sind.“ Gerade weil es sich laut Streich um spannende Leute handele, fände er mögliche Gespräche rund um die Wahl sehr spannend.

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Trotzdem hielt der Trainer des SC Freiburg aber fest: „Ich freue mich sehr hinzufahren“. Außerdem erklärte Streich, dass er bereits mehrfach Einladungen zur Wahl erhalten habe, diese aber aufgrund des engen Spielkalenders nicht annehmen konnte. Insgesamt bezeichnete der Fußball-Übungsleiter die Wahl des Bundespräsidenten als einen „spannenden Akt“.

Außerdem betonte Christian Streich aber auch ausführlich die hohe Verantwortung des politischen Amtes. „Der Bundespräsident ist gewissermaßen die repräsentative Vertretung. Die höchste Vertretung der Bundesrepublik Deutschland. Daraus ist ersichtlich, wie wichtig dieses Amt ist.“ Für ihn sei das deutsche Staatsoberhaupt „gewissermaßen der Vertreter von uns“.

Sportler bei der Bundespräsidenten-Wahl keine Seltenheit

Dass bekannte Persönlichkeiten und Sportler den Bundespräsidenten wählen dürfen, ist keine Neuheit. Die Hälfte der Mitglieder in der Bundesversammlung werden von den 736 Bundestagsabgeordneten gestellt. Der Rest wird von den Landesparlamenten entsandt. Während Streich und Gerst Stellvertreter der Grünen sind, wurde Hansi Flick für die CDU aus Baden-Württemberg entsandt. Aus Kölner Sicht erfreulich: Auch Karneval-Star Bernd Stelter (60, CDU) darf bei der Wahl sein Kreuzchen setzen.

Unter anderem auch aus der Welt des Sports nominiert sind Speerwerfer Johannes Vetter (28, CDU), Ex-Rad-Star Kristina Vogel (31, CDU), Schwimm-Ikone Britta Steffen (38, Grünen), Paracyclerin Jana Majunke (31, SPD) und Leon Goretzka (26, SPD) vom FC Bayern München.

Bereits im Dezember sagte der schon oftmals mit politischen Botschaften aufgefallene Mittelfeldspieler über seine neue Funktion der „Bild“: „An der Wahl zum Amt des Bundespräsidenten stimmberechtigt teilnehmen zu dürfen, ist eine große Ehre, für die ich sehr dankbar bin. Als die Einladung von Lars Klingbeil kam, habe ich daher sehr gerne ja gesagt.“

Außerdem meinte der deutsche Nationalspieler weiter: „Ich freue mich auf die Wahl mit der Bundesversammlung und hoffe sehr, dass wir auch mit der Nationalmannschaft bei den nächsten Turnieren wieder allen Grund liefern, einmal im Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten eingeladen zu werden.“