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WM-Spiele in Köln?DFB hat große Pläne – Fifa-Ärger sorgt für Zweifel

Die Spielerinnen von VfL Wolfsburg jubeln im Rhein-Energie-Stadion bei der Siegerehrung zum DFB-Pokal.

Das Rhein-Energie-Stadion ist seit Jahren Austragungsort des Frauen-Endspiels im DFB-Pokal, wie hier am 28. Mai 2022. Wird Köln nun auch Standort bei der Frauen-WM 2027?

Die Frauen-WM steht vor der Tür, doch auch die folgende Ausgabe wird bereits heiß diskutiert. Dabei geht es nicht um sportliche Erwartungen, sondern zunächst um die Frage, wo das Turnier überhaupt stattfindet.

Setzt Deutschland im Frauenfußball-Boom das ganz große Ausrufezeichen? Die rasante Entwicklung seit Sommer soll weiter befeuert werden, der DFB treibt daher die Pläne für die gemeinsame Ausrichtung der WM 2027 mit Belgien und den Niederlanden weiter voran. Doch der Kampf um den Zuschlag ist hart und zäh.

Vordergründig steuert der DFB als Gastgeber zielgerichtet auf die Männer-Europameisterschaft 2024 zu. Im Hintergrund arbeitet der größte Sportverband der Welt aber auch längst daran, das Frauen-Turnier 2027 unter dem Motto „Three Nations. One Goal“ (Drei Nationen. Ein Ziel) nach Deutschland zu holen.

DFB will Frauen-WM 2027 nach Deutschland holen

Das Vorhaben gestaltet sich jedoch schwierig. Das hat mit dem angespannten Verhältnis zwischen dem Weltverband Fifa und dem DFB zu tun und mit der harten Konkurrenz. Beim DFB hätte man am liebsten längst richtig losgelegt, nur: Die Fifa hat das offizielle Bewerbungsverfahren noch gar nicht eröffnet.

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Über den Ausrichter entschieden werden soll erst 2024 – nur drei Jahre vor dem ersten Anpfiff. Die Männer-Turniere 2018 in Russland und 2022 in Katar hatte die Fifa bereits 2010 in einem Abwasch vergeben. Die kommende WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wurde 2018, mit acht Jahren Vorlaufzeit, unter Dach und Fach gebracht.

Der DFB setzt auf ein nachhaltiges Turnier im Dreiländereck mit Belgien und den Niederlanden; als Spielorte hat man sich bereits auf die vier Städte Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und Köln in Nordrhein-Westfalen festgelegt. Was den DFB-Verantwortlichen gar nicht schmeckt: Inzwischen hat Südafrika angekündigt, sich ebenfalls zu bewerben – mit seinen Stadien der Männer-WM von 2010.

Viele Bewerber für Frauen-WM 2027

Es wäre das erste Frauen-Turnier dieser Art in Afrika – und würde den Bestrebungen der Fifa entgegenkommen, den Frauenfußball auch auf Kontinenten voranzubringen, die noch nie eine WM ausgerichtet haben. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

„Die Welt kennt unsere Kapazitäten, sie hat unsere Stadien gesehen und unsere Infrastruktur“, sagte Verbandspräsident Danny Jordaan (71). „Sicher stellt es eine große Herausforderung dar, sich gegen diesen Mitbewerber durchzusetzen. Wir hoffen jedoch, den Fifa-Kongress mit unserer Bewerbung überzeugen zu können“, heißt es vonseiten des DFB.

Dabei könnten auch noch die USA, Mexiko und Chile als Bewerber hinzukommen, ein Jahr nach der Männer-WM wären die Strukturen in den beiden erstgenannten Ländern jedenfalls hervorragend. Dazu meldet der Verbund aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Färöer und Island Interesse an – wenn die ersten vier nordischen Länder nicht am 4. April den Zuschlag für die EM 2025 bekommen.

Für die Weiterentwicklung des Frauenfußballs in Deutschland ist ein Turnier wie die Heim-WM 2011, als das Gastgeber-Team im Viertelfinale an Japan scheiterte, enorm wichtig. Nach der Boom-EM im Sommer 2022 in England mit Rekord-Einschaltquoten werden diese bei der WM im Juli und August 2023 in Australien und Neuseeland kaum erreicht werden können: Durch die Zeitverschiebung gibt es keine Live-Spiele zur europäischen Primetime.

Frauen-WM 2027: DFB-Probleme mit Infantino als Knackpunkt

Im Bewerbungsrennen für 2027 kommt dem DFB wohl nicht gerade zugute, dass die Beziehungen zu Fifa-Präsident Gianni Infantino (52) derzeit nicht die besten sind.

Ob sie befürchte, dass den Deutschen die Kritik an den Katar-Verhältnissen auf die Füße fallen wird, wurde Martina Voss-Tecklenburg (55) in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gefragt. „Ich kann mir nur vorstellen, dass die Fifa den Frauenfußball weiterentwickeln möchte, und das geht am besten im Herzen Europas“, sagte die Bundestrainerin knapp.

Der Einfluss des DFB in der Fifa ist momentan ohnehin eingeschränkt: Wenn das Council Mitte März in Ruandas Hauptstadt Kigali tagt, sitzt der deutsche Verbandschef Bernd Neuendorf (61) noch nicht im Führungsgremium. Der 61-Jährige soll beim UEFA-Kongress am 5. April in Lissabon von den Delegierten des Kontinentalverbandes für das Fifa-Amt gekürt werden.

Im Council des Weltverbandes gilt Neuendorf gerade nach den Auseinandersetzungen während der Männer-WM in Katar als Gegenspieler Infantinos. Er hatte auch angekündigt, den Schweizer bei seiner angestrebten Wiederwahl im März nicht unterstützen zu wollen. (dpa)