Nicht das GehaltDFB-Star Frohms über größtes Problem im Frauenfußball: „Eine große Ungerechtigkeit“

Torhüterin Merle Frohms im Trikot des VfL Wolfsburg vor dem Spiel gegen Turbine Potsdam.

Torhüterin Merle Frohms beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen Turbine Potsdam am 15. Oktober 2022.

Merle Frohms, Torhüterin bei der deutschen Nationalmannschaft, hat deutlich bessere Strukturen für den Frauenfußball gefordert. Ebenfalls sei die Diskussion um den Mutterschutz ein sehr wichtiges Thema.

Das Thema um die gerechte Bezahlung im Frauenfußball ist schon seit langem ein großes Thema. Für DFB-Torhüterin Merle Frohms (28) ist ein anderer Bereich jedoch viel wichtiger, um die Bedingungen zu verbessern.

„Ich finde die Unterschiede in den Bedingungen und Strukturen in den Vereinen nochmal deutlich größer und das wissen viele einfach noch nicht. Viele in der Bundesliga haben keine festen Kabinen, wo sie ihre Fußballschuhe lassen können. Die meisten müssen nebenbei arbeiten, weil sie Fußballspielen nicht hauptberuflich machen können. Das ist eine große Ungerechtigkeit.“, so die 28-Jährige gegenüber des Senders ntv.

DFB-Keeperin Merle Frohms fordert bessere Bedingungen 

Es sei eine Wettbewerbungsverzerrung, da viele Vereine ihre Spielerinnen professionell anstellen können und andere eben nicht. Sollten diese Strukturen irgendwann ausgeglichener sein, könne man eher über die Bezahlung reden.

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Diesbezüglich spricht Frohms aber auch von einer Notwendigkeit, welche „auch immer im Rahmen des vertretbaren sein muss und ohne den Blick auf die normale Welt zu verlieren.“

Die Nationalspielerin stellte sich jedoch dagegen, die gleichen Dimensionen in Bezug auf das Gehalt wie die Männer anzustreben: „Ich glaube, das würde unseren Werten nicht entsprechen. Das würde nicht authentisch sein und nicht zu uns passen.“ Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Zu der Diskussion um den Mutterschutz bei den Frauen im Profifußball hält Frohms ebenfalls eine klare Position: „Es darf keine entweder oder Entscheidung sein. Möchte ich mich für die Familienplanung entscheiden oder für den Profifußball? Wie kann ich nach der Karriere mein Geld verdienen? Das sind alles Überlegungen, die nicht aufkommen dürfen.“

Ein wichtiger Punkt sei die Wertschätzung. Jede Fußballerin bereite sich zwar auf die Zeit nach ihrer Karriere vor, aber Familienplanung dürfe kein Ausschlusskriterium sein, weil mein es sich finanziell nicht leisten kann. (fr)