TV-Rechte für Frauen-WMInfantino macht Andeutungen: „Diskussionen auf einer etwas anderen Ebene“

Fifa-Präsident Gianni Infantino spricht bei einer Pressekonferenz.

Fifa-Präsident Gianni Infantino, hier am 30. März bei einer Pressekonferenz, will viel Geld für die TV-Rechte der Fußball-WM der Frauen.

Seit Monaten gibt es Streit wegen der TV-Rechte für die Frauenfußball-WM. Jetzt gibt es laut Fifa-Boss Gianni Infantino eine Annäherung.

Bei der Vergabe der TV-Rechte für die anstehende Frauenfußball-WM gibt es laut Fifa-Präsident Gianni Infantino Fortschritte. „Es haben einige Diskussionen stattgefunden, die auf einer etwas anderen Ebene begonnen haben“, sagte der Schweizer bei einer Veranstaltung in Los Angeles: „Es bewegt sich also.“

Infantino hob hervor, dass er immer noch entschlossen sei, mehr Geld von den Rundfunkanstalten der größten europäischen Länder zu bekommen. Weiterhin behauptet der 53-Jährige, dass dies dem gesamten Frauensport zugutekommen würde.

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„Wir wollen nur, dass der Fußball respektiert wird und dass dafür das richtige Geld gezahlt wird“, sagte der Boss des Weltverbands: „Denn was auch immer gezahlt wird, fließt nicht nur zu 100 Prozent, sondern zu 150 Prozent in die Entwicklung des Frauenfußballs.“

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Gut zwei Monate vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli - 20. August) ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Die Fifa hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte verwiesen. Infantino hatte bereits höhere Angebote gefordert. Dabei drohte der Chef des Weltverbands auch, dass das Turnier nicht übertragen werden könne.

Nach Angaben von ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky geht der Poker um die TV-Rechte für die Fußball-WM der Frauen weiter. „Es gibt noch keine Einigung. Ob es eine Einigung gibt, kann ich heute noch nicht sagen“, sagte der 61-Jährigen bei einer Veranstaltung des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag in Köln. „Wir beide hoffen darauf, wir bemühen uns einfach“, ergänzte ZDF-Sportchef Yorck Polus.

Laut Balkausky wappnet sich die ARD aber für eine mögliche Übertragung: „Die Zeit läuft, wir bereiten es – so weit es möglich ist – vor.“

Bernd Neuendorf: „Ich bin nach wie vor optimistisch“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist im TV-Rechtepoker für die Frauen-WM zuversichtlich, dass es noch zu einer Einigung kommt. „Ich bin nach wie vor optimistisch, dass das klappen kann“, sagte Neuendorf beim FF27-Forum im Vorfeld des DFB-Pokalfinals der Frauen am Donnerstag in Köln. Neuendorf führe in einer „Vermittlerrolle mit allen Beteiligten enge Gespräche, mit den Sendern und der FIFA, aber auch mit vielen anderen“.

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ZDF-Sportchef Yorck Polus versicherte bei der Veranstaltung im RheinEnergie-Stadion: „Wir hoffen darauf. Wir würden es gerne übertragen.“

Einem „Kicker“-Bericht zufolge haben die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten fünf Millionen Euro für die deutschen Übertragungsrechte an der Endrunde mit erstmals 32 Teams geboten. Die Fifa verlange aber das Doppelte. Nach dpa-Informationen liegen die Summen etwas höher.

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WDR-Intendant Tom Buhrow, dessen Sender in der ARD die Federführung bei den Sportrechten hat, verteidigte zuletzt die Linie der öffentlich-rechtlichen Sender.

„Herr Infantino trompetet in der Öffentlichkeit herum und versucht, moralischen Druck auf uns auszuüben. So nicht. Man kann sich an einen Tisch setzen und die Sache besprechen, nicht in der Öffentlichkeit“, sagte Buhrow. (dpa)