Nach Halbfinal-Einzug bei Frauen-WMEntlarvendes Video zeigt ganzes Drama bei Titel-Kandidat

Spanien hat den Sprung ins Halbfinale der Frauen-WM 2023 geschafft! Schon jetzt ist es das beste Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft. Doch ungetrübte Partystimmung gab es nach dem Viertelfinalsieg nicht.

von Béla Csányi (bc)

Als erste Nation hat sich Spanien den Einzug ins Halbfinale der Frauen-WM 2023 gesichert – doch ein kurzer Ausschnitt aus der TV-Übertragung vermittelte am Freitag (11. August 2023) Eindrücke, die es bei großen Turnieren zuvor nur selten gegeben hat.

Obwohl Spanien mit Nerven aus Stahl die Verlängerung gegen die Niederlande für sich entschied und mit einem 2:1 den Traum vom ersten WM-Titel aufrechterhielt, beschäftigte eine entlarvende Szene viele Fans im Nachgang des ersten Viertelfinals der Endrunde in Australien und Neuseeland. 

Spanien-Feierlichkeiten mit großem Makel sorgen für Diskussionen

Bei Twitter ging ein knapp zehnsekündiger Clip viral, der Szenen kurz nach Abpfiff des Spiels in Wellington zeigte. Die erleichterten spanischen Spielerinnen lagen sich in den Armen, feierten gemeinsam das schon jetzt beste Turnier-Abschneiden der Verbands-Geschichte.

Alles zum Thema Fußball-Frauen

Inmitten der Jubel-Szenen ebenfalls zu sehen: Nationaltrainer Jorge Vilda (42) der mit einem Lächeln im Gesicht über den Platz spazierte. Doch egal zu wem er sich umdrehte, keine Spielerin erwiderte den Blickkontakt oder riss sich zu einem Handschlag hin. Das Team feierte geschlossen – ohne seinen Coach. Der konnte einem beim Betrachten der Bilder fast schon leid tun. Hier gibt es die Szene im Video:

Es ist eine Beobachtung mit Vorgeschichte: Im September 2022 hatten sich insgesamt 15 Spielerinnen von der Auswahl abgewandt, weil sie nicht weiter mit Vilda arbeiten wollten. Sie kritisierten dessen Art im Umgang und auf dem Trainingsplatz, sahen ihren „emotionalen Zustand“ bedroht.

Instagram-Ranking

Die einflussreichsten Stars bei der Frauen-WM

1/11

Doch der Verband stärkte dem kritisierten Trainer den Rücken, am Ende entschied er den Machtkampf für sich. Einige Spielerinnen ruderten später zurück, sind in Down Under wieder dabei. Andere, wie etwa Star-Verteidigerin Mapi León (28) vom FC Barcelona, blieben jedoch knallhart, opferten damit sogar die WM.

Hier an der EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Dass hinter vorgehaltener Hand offenbar viele so denken, wurde bei den skurrilen Jubel-Szenen am Freitag deutlich. Schon im Moment des Schlusspfiffs feierte das Team gänzlich unter sich, während Vilda am Spielfeldrand seinen Trainerstab herzte. Nur vereinzelte Spielerinnen umarmten ihren Coach, darunter Spielführerin Irene Paredes (32). Sie hatte sich der Meuterei der Kolleginnen damals nicht angeschlossen.

Bei Social Media, wo Vilda ebenfalls nicht allzu viele Fürsprecher besitzt, setzte es etliche böse Kommentare für seinen verlorenen Gang über den Rasen von Wellington. „Sie wissen ganz genau, warum sie es bis dahin geschafft haben, und er hat damit nichts zu tun“, schrieb ein Twitter-User über das Team und seinen fast schon ausgeschlossenen Trainer.

Ein anderer Fan ergänzte: „Sie werden eine WM ohne Trainer gewinnen und einmal mehr Fußballgeschichte schreiben.“ Viel Zustimmung gab es für eine Twitter-Nutzerin, die festhielt: „Es wird immer deutlicher, dass Spanien die Frauen-WM dank der Spielerinnen und der Arbeit im Nachwuchs und bei den Vereinen gewinnen kann, und es nichts mit dem Trainer zu tun hat. Es ist, als wäre er Luft für sie.“