Frauen-WMAufreger beim Elfmeter-Drama: ARD-Kommentator genervt von Schiedsrichterin

Vor dem spektakulären Elfmeterschießen zwischen Schweden und den USA rückte bei der Frauen-WM Schiedsrichterin Stéphanie Frappart in den Fokus. Damit brachte sie auch ARD-Mann Bernd Schmelzer gegen sich auf.

von Béla Csányi (bc)

Erst 120 Minuten warten auf Tore, dann das ganz große Spektakel vom Punkt! Das Achtelfinale zwischen Schweden und den USA (5:4 n.E.) bei der Frauen-WM bot am Sonntag (6. August 2023) Hochspannung im Elfmeterschießen.

Beim Sieg der Skandinavierinnen gegen den Titelverteidiger sorgte der allerletzte Versuch für das ganz große Drama. Dabei war der Anfang zunächst noch beschwerlich.

Frauen-WM: Stéphanie Frappart nimmt es ganz genau

Zu Beginn des Shootouts holte Schiedsrichterin Stéphanie Frappart (39) die beiden Torhüterinnen zu sich, verdeutlichte auf der Torlinie gestenreich, was sich Zecira Musovic (27) aus Schweden und Alyssa Naeher (35) aus den USA erlauben durften – und vor allem was nicht.

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Die akribische Französin hatte offenbar einen ganzen Verbots-Katalog mitgebracht, redete ungewöhnlich lange auf die Torfrauen ein, obwohl denen die Regeln ohnehin bekannt sein dürften. Immerhin gibt es keine Unterschiede zu normalen Elfmeter-Situationen während der Spiele.

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Sekunden später machte sich US-Girl Andi Sullivan (27) aus dem Mittelkreis auf den Weg zum Punkt, Musovic griff sich in der Zwischenzeit eine Trinkflasche, an der offenbar ein Hinweis-Zettel über die Vorlieben der gegnerischen Schützinnen pappte. Doch auch das passte der Unparteiischen nicht in den Kram.

Wieder ging Frappart auf Musovic zu, redete der England-Legionärin vom FC Chelsea ins Gewissen. Der wurde das strenge Regiment langsam aber sicher zu bunt!

ARD-Kommentator Bernd Schmelzer kritisiert Frappart bei Frauen-WM

Jetzt war es die Schwedin, die wild gestikulierte und genervt mit den Armen ruderte. Auch ARD-Kommentator Bernd Schmelzer (58) interpretierte die Gesten der Spielerin als verständnislose Replik auf die Schiri-Ansage.

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„Musovic sagt: ‚Ich weiß es jetzt, es reicht jetzt. Ich möchte es nicht noch 30 Mal erklärt haben, ich möchte mich eigentlich jetzt auf den Elfmeter konzentrieren. Es reicht‘“, ordnete der Reporter die kuriose Szene ein. Als Frappart Sekunden später aber noch mal auf Musovic zuging, ihr diesmal bedeutete, mit beiden Füßen auf der Torlinie stehenzubleiben, riss auch Schmelzer der Geduldsfaden.

Stéphanie Frappart spricht vor dem Elfmeterschießen zwischen Schweden und den USA bei der Frauen-WM mit den beiden Torhüterinnen.

Stéphanie Frappart hatte die Torhüterinnen beim Elfmeterschießen ganz genau im Blick.

„Sie steht doch auf der Linie“, ärgerte er sich: „Das ist jetzt vielleicht einen Ticken übertrieben, im Elfmeterschießen. Muss Frappart eigentlich gar nicht machen. Das bringt die Torhüterin so ein bisschen raus. Wenn nicht, dann halt wiederholen.“

Ganz entspannt blieb in diesen Sekunden nur eine: US-Mittelfeldspielerin Sullivan ließ sich von der Verzögerung überhaupt nicht beeindrucken, verfolgte das Schauspiel vor sich ausdruckslos – und verwandelte ihren Elfmeter, als der Ball endlich freigegeben war, souverän links unten ins Eck.

Im Mittelpunkt stand Frappart dann immerhin erst wieder ganz am Ende des Elfmeterschießens: Keeperin Naeher parierte den Versuch von Lina Hurtig (27) zwar im Nachfassen, erwischte den Ball aber erst um Millimeter hinter der Torlinie.

Sie – und die Mehrheit der Fans im Stadion – gingen zunächst von einem Fehlschuss aus. Nach kurzem Bangen während des 30-sekündigen VAR-Checks bestätigte die Schiedsrichterin den Treffer schließlich für gültig und machte Schwedens Viertelfinal-Einzug perfekt. Auch bei Musovic dürfte sich der anfängliche Ärger dadurch umgehend gelegt haben.