Vor Samstags-Hit bei St. PauliThioune lobt seinen Muster-Profi: „Braucht keine Kapitänsbinde“

Tim Oberdorf und Daniel Ginczek kämpfen im Pokal-Spiel beim 1. FC Nürnberg um den Ball.

Tim Oberdorf (l.), hier am 8. Februar 2023 im Pokal-Spiel beim 1. FC Nürnberg mit Teamkollege Daniel Ginczek, ist aus dem Kader von Fortuna Düsseldorf nicht mehr wegzudenken.

Tim Oberdorf ist aus dem Kader von Fortuna Düsseldorf nicht mehr wegzudenken. Immer wieder springt der Allrounder in die Bresche – und liefert zuverlässig.

von Anton Kostudis (kos)Moritz Fuß (mofu)

Er war die Entdeckung der vergangenen Fortuna-Saison. Aber auch in der laufenden Spielzeit beweist Allrounder Tim Oberdorf (26), wie wertvoll er für die Düsseldorfer ist.

Der vielseitige Defensiv-Akteur, der in der Vorsaison im Alter von 25 Jahren verhältnismäßig spät den Sprung aus der Regionalliga in den deutschen Profi-Fußball geschafft hatte, war anfangs nur als Notlösung eingeplant. Heute ist er aus dem Fortuna-Kader nicht mehr wegzudenken.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune kann sich auf Tim Oberdorf verlassen

Als Fortunas Ex-Coach Christian Preußer (39) Oberdorf im Sommer 2022 beim 5:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals über den VfL Oldenburg zum Profi-Debüt verhalf, hätte er wohl nicht gedacht, welchen Gefallen er Fortuna Düsseldorf damit tun würde.

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Denn: Aufgrund des anhaltenden Verletzungspechs des Düsseldorfer Abwehrchefs Andre Hoffmann (30) durfte Oberdorf weitere Einsätze in der 2. Bundesliga sammeln, machte seine Sache gut – und spielte sich immer mehr in den Fokus. 18 Liga-Auftritte standen schließlich 2021/22 zu Buche, davon zehn über die kompletten 90 Minuten.

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Oberdorfs steiler Karriereanstieg setzte sich nach Preußers Abgang auch unter Daniel Thioune (48) fort. Im Laufe der aktuellen Saison bewies der gebürtige Hagener immer wieder seine Vielseitigkeit: Wenn Not am Mann war, war Oberdorf zur Stelle – und lieferte.

Zum Saison-Start, als Matthias Zimmermann (30) mit einem Innenbandriss ausfiel, sprang Oberdorf hinten rechts in die Bresche. Später, als „Käpt’n Hoffi“ aufgrund einer Oberschenkelverletzung passen musste, stand der Allrounder in der Abwehrzentrale seinen Mann. Zuletzt, als Mittelfeld-Renner Marcel Sobottka (29) für die Auswärtspartie bei Arminia Bielefeld (2:2 am 9. April) kurzfristig passen musste, war er dann auf der Sechs gefragt. 25 Liga-Spiele, zwei Tore und ein Assist – Oberdorf hat seine Bilanz aus der Vorsaison jetzt schon überboten.

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Was Oberdorf so wertvoll macht: Der 26-Jährige kann schlichtweg überall aushelfen, stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft und ist sich auch für die gern bemühte „Drecksarbeit“ nicht zu schade. Vorbildlich, findet Fortuna-Coach Thioune: „Er ist ein Führungsspieler. Das war er in der U23 und ist es auch bei den Profis. Dafür braucht er keine Kapitänsbinde oder 150 Bundesliga-Spiele, sondern die Art und Weise, wie er sich auf dem Platz gibt.“

Dickes Lob für den Düsseldorfer Muster-Profi! Kein Wunder, ist Oberdorf doch nicht zuletzt für viele andere Kicker ein Vorbild, die noch auf einen späten Karriere-Start hoffen. Gleichzeitig ist der Fortuna-Profi laut Thioune für jüngere Teamkollegen wie Mittelfeld-Juwel Elione Fernandes (17) bereits ein wichtiger Fixpunkt und Mitspieler auf dem Platz.

Klar ist außerdem: Da Sobottka (Muskelfaserriss im Oberschenkel) für das Kracher-Duell am Samstagabend (13. Mai, 20.30 Uhr) beim FC St. Pauli noch nicht wieder zur Verfügung steht, wird Oberdorf das nächste Mal gefragt sein. Zweifel daran, dass das klappen wird, hat bei Fortuna schon längst keiner mehr.