„Manchmal muss man etwas riskieren“Tzolis über ungeplante Ecke – Fortuna-Vertragspoker geht weiter

Christos Tzolis schießt eine Ecke.

Christos Tzolis schoss am 23. Mai 2024 beim VfL Bochum die Ecke, die zur 1:0-Führung der Fortuna führte.

Christos Tzolis ist ein Typ für Risiko – das hat er in dieser Saison schon oft bewiesen. So verriet der Grieche nach dem Sieg in Bochum ein überraschendes Detail zu seiner Ecke, die zum 1:0 führte.

von Viktoria Silz (vis)

Im wichtigsten Spiel der Saison mal was Neues ausprobieren? Warum nicht, dachte sich wohl Fortunas Topscorer Christos Tzolis (22). Beim Relegations-Duell mit dem VfL Bochum (3:0) am Donnerstagabend (23. Mai 2024) drehte der Grieche mal wieder, wie schon so oft in dieser Saison, voll auf und stellte sein ganzes Können unter Beweis.

Da wundert es wohl kaum einen, dass der Torgarant nach seinem Drei-Tore-Spektakel vergangene Woche gegen den 1. FC Magdeburg (19. Mai, 3:2) auch dieses Mal an allen drei Treffern beteiligt war. Doch wie er nach dem Spiel zugab, war seine Ecke, die zum 1:0 führte, eher eine spontane Aktion. 

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Bochum, Castroper Straße, ausverkauftes Stadion: In der 14. Minute spielte Tzolis die besagte Ecke aus und visierte dabei den vorderen Pfosten des Tors an – offenbar mit dem Ziel den Ball direkt zu versenken. Er traf allerdings das Aluminium, doch trotzdem landete das Spielgerät auf einmal im Ziel. Der Grund: Nachdem Tzolis den Pfosten getroffen hatte, prallte der Ball ab und traf Bochums Philipp Hofmann (31) am Oberschenkel. Dieser aus VfL-Sicht mehr als unglückliche Kontakt führte dann zum 1:0. 

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Obwohl diese Ecke nach einer einstudierten Variante aussah, gestand Grieche Tzolis nach dem Sieg bei Sky, dass es gar nicht geplant war, den Schuss so auszuführen, sondern sich die Situation spontan ergeben habe: „Eigentlich war es das Ziel, dass der Ball auf den zweiten Pfosten kommt. Aber ich habe gesehen, dass der Torwart ein paar Schritte aus dem Tor herausgekommen war, also habe ich gedacht, vielleicht ist jetzt die Chance direkt zu schießen und dann habe ich es getan.“ 

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Weiter erklärte Tzolis: „Manchmal muss man etwas riskieren und etwas anderes machen.“ Dass der Grieche der Typ für derartige Experimente ist, hat er in der Saison schon mehr als einmal bewiesen. Prinzipiell ist dem Youngster anzumerken, dass es ihm an Selbstbewusstsein nicht mangelt und wozu auch: Schließlich darf er sich seit Kurzem Torschützenkönig der 2. Bundesliga nennen.

F95-Trainer Daniel Thioune (49) hingegen mutmaßte bei Sky zuvor noch, der Grieche habe absichtlich auf eine derartige Ecke trainiert: „Zumindest war es heute Morgen so, als Christos die Standards trainiert hat, dass der eine oder andere Ball schon auf die kurze Ecke flog. Er bereitet gerne Tore vor und noch lieber schießt er selbst Tore. Wenn er den Ball in diese Räume spielt, dann steckt da sicherlich auch eine Idee dahinter.“

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Tzolis widersprach seinem Chef eben jedoch und stellte nochmals klar: „Nein, um ehrlich zu sein war es nicht der Plan. Aber ich habe den Keeper wie gesagt gesehen und habe es probiert.“ Auch Tzolis Teamkollege Felix Klaus (31, Torschütze zum 2:0) musste lachend zugeben: „Nein, wir haben eigentlich etwas anderes probiert. Aber manchmal ist auch viel Glück dabei.“

Ein Verbleib von Tzolis, der vom englischen Zweitligisten Norwich City an die Fortuna ausgeliehen ist, wäre spätestens nach dem Spektakel am Donnerstag wohl der sehnlichste Wunsch von jedem Fortuna-Fan. Genaueres werden die Anhänger wohl in der kommenden Woche nach dem Rückspiel der Relegation (Montagabend, 27. Mai, 20.30 Uhr) erfahren, wie auch der Grieche nochmals bestätigte: „Ich bin ausgeliehen mit Option, die Option ist also da. Ich denke, nächste Woche wissen wir, ob ich hier bleibe oder nicht.“