Markus Anfang hat bei Fortuna Düsseldorf die Nachfolge von Daniel Thioune angetreten. Am Dienstag sprach Kapitän Florian Kastenmeier über die derzeitige Situation bei seinem Klub.
„Ärgerlich“Fortuna-Kapitän wird nach Thioune-Aus deutlich

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Daniel Thioune und Florian Kastenmeier (r.) beim Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den VfL Bochum.
Im Fußballgeschäft geht es manchmal rasend schnell. Noch am Wochenende stand Daniel Thioune als Fortuna-Coach auf dem Platz. Jetzt hat Neu-Coach Markus Anfang schon die ersten drei Einheiten als Übungsleiter hinter sich gebracht.
Für die Spieler um Kapitän Florian Kastenmeier ist das auch eine Umstellung. Er hat aber einen positiven ersten Eindruck von Anfang, blickt aber auch noch mal auf die vergangenen Tage und den Thioune-Abschied zurück.
Kastenmeier über Thioune-Aus: „Hat uns das natürlich getroffen“
Vor zwei Wochen, nach der 0:3-Heimpleite gegen Darmstadt 98, nahm die Trainerdiskussion in Düsseldorf so richtig Fahrt auf. Die beiden Kapitäne Kastenmeier und Tim Oberdorf suchten am Tag nach der Partie das Gespräch mit Thioune und stellten sich im Namen der Mannschaft hinter ihn.
Der 1:0-Sieg in Bochum machte noch einmal Hoffnung, dass Thioune vielleicht doch noch den Umschwung schaffen kann. Die Mannschaft legte eine Emotionalität an den Tag, die sie in den anderen Spielen über weite Strecken vermissen ließ.
Nach der Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg (2:3), bei der die Emotionalität vor allem im ersten Durchgang wieder komplett fehlte, war aber klar, dass sich etwas verändern muss. Die Entscheidung zog sich aber übers Wochenende. Somit lebten auch die Spieler mit der Ungewissheit, wie es denn jetzt weitergeht.
„Die letzten drei, vier Tage waren nicht einfach. Wir wussten nicht, was kommt. Es hat einen natürlich auch mürbegemacht. Als die Entscheidung dann am Montag kam, hat uns das natürlich getroffen, weil in den letzten dreieinhalb Jahren viel passiert ist. Wir haben viel aufgebaut und zusammen erlebt“, erinnerte Kastenmeier und sagte: „Dass es am Ende so endet, ist natürlich sehr bitter, ärgerlich und enttäuschend. Auch für mich, weil wir irgendwo in der Verantwortung mit drin sind, es ist ja nicht immer nur der Trainer alleine. Das Kapitel müssen wir jetzt zumachen, so schwer es auch fällt, und den Blick nach vorne richten.“
Denn in der Länderspielpause muss bei den Rot-Weißen etwas passieren, damit sie schon nächste Woche Freitag (17. Oktober 2025/18.390 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig ein anderes Gesicht zeigen können. Anfang machte sich auf jeden Fall direkt an die Arbeit, ordnete gestern eine Doppelschicht an. „Er macht einen guten Eindruck und hat ja auch schon ein paar Stationen hinter sich und kennt die 2. Liga. Er hat uns direkt seine Vorstellung vermittelt und daran arbeiten wir natürlich schon“, meinte Kastenmeier, der als Kapitän jetzt auch in der Verantwortung steht.
„Natürlich werde ich mit ihm sprechen. Dann muss er sagen, was er von mir braucht und dann werden wir da zusammen an die Arbeit gehen und ihm so schnell wie möglich helfen, dass er das bekommt, was er erwartet“, so der Schnapper. Zu erkennen war im Training schon eine klare Idee.
Die Wege nach vorne sollen gesucht werden. Tiefe Laufwege und Torraumszenen kreieren. Mit dem 1. FC Magdeburg und dem 1. FC Nürnberg haben nur zwei Teams bisher weniger Tore erzielt als die Fortuna (acht Treffer).
„Ich bin froh, wenn wir mehr Tore schießen, als wir kassieren. Natürlich dürfen wir die Defensive nicht vernachlässigen. Aber wir sind erst am zweiten Tag, deswegen will ich jetzt auch noch nicht zu viel bewerten“, fügte Kastenmeier an.
Während die Mannschaft vorne zu wenig Dinger machte, stimmte auch die Abstimmung in der Defensive noch zu selten. Anfang hat in den kommenden Tagen also einiges vor sich, um die Mannschaft auf links zu drehen.