Emotionales Highlight-Spiel: Am Freitagabend (29. September 2023, 18.30 Uhr) kehrt Daniel Thioune (49) an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Cheftrainer ist mit Fortuna Düsseldorf im Kracher-Spiel der zweiten Liga beim Hamburger SV gefordert.

In der Spielzeit 2020/21 stand Thioune bei den „Rothosen“ an der Seitenlinie, musste dann kurz vor Saison-Ende seinen Hut nehmen. Nun will der Coach mit seinen Fortunen im Norden die Tabellenführung verteidigen.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune trifft auf Ex-Klub HSV

Emotionen beim Freitagabend-Kracher sind garantiert. Zumal Thioune weiß, wie schnell im Norden Druck auf dem Kessel herrschen kann. Zuletzt hatte der HSV zwei Spiele in Folge bei Aufsteigern vergeigt, unterlag erst der SV Elversberg (16. September), dann beim VfL Osnabrück (22. September), jeweils mit 1:2. Es waren die ersten beiden Saison-Pleiten für Coach Tim Walter (47) und sein Team. Dennoch ist es ein echtes Hit-Spiel: Nur einen Punkt trennen Spitzenreiter Düsseldorf vom Tabellendritten aus Hamburg.

Düsseldorf-Trainer Thioune stellt sich ohnehin auf einen heißen Tanz ein: „Ich glaube, dass morgen ausreichend Wut im Bauch sein wird, bei den Hamburgern. Ich durfte ja auch schon mal beim HSV an der Seitenlinie stehen und weiß, was sowas mit dem Verein macht. Sie wollen eine Reaktion zeigen. Sie können sich die beiden Spiele nicht zurückholen.“ Der Fortuna-Coach warnte direkt: „Der HSV wird vor eigenem Publikum mit der Wucht der 57.000 im Rücken sicher in der Lage sein, deutlich mehr zu entwickeln, als er das in den vergangenen beiden Spielen getan hat. Die beiden Niederlagen sind abgehakt, es geht bei 0:0 los.“

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Die Karriere von Daniel Thioune

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Für seinen Pragmatismus hat Thioune gute Gründe. Nicht nur hat der HSV in der laufenden Saison in drei Heim-Partien bislang eine makellose Ausbeute vorzuweisen (neun Punkte, 10:3 Tore). Sondern seit nunmehr fast einem Jahr sind die Norddeutschen zu Hause ohne Niederlage. Die bislang letzte setzte es in der Vorsaison am 23. Oktober 2022 beim 2:3 gegen den 1. FC Magdeburg. „Sie waren in dieser Saison maximal dominant im Volksparkstadion“, erkannte auch Thioune an.

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„Wir müssen uns auf ein bisschen was einstellen“, so Thioune über die schwere Auswärts-Aufgabe. Doch der Düsseldorf-Trainer weiß, worauf es beim Flutlicht-Hit am Freitagabend ankommen wird. „Wir müssen uns die Idee, die wir haben, und die Energie, die wir seit Wochen auf den Platz bringen, erhalten.“ Und „Wir müssen aufpassen, dass wir ihnen den Ballbesitz nur da zustehen, wo er uns nicht wehtut. Es gibt eine rote Zone, die befindet sich in unserer Hälfte. Und dann gibt es eine grüne Zone in der Hamburger Hälfte.“

Personell kann Thioune dabei wieder auf die Truppe vom vergangenen 1:1 gegen Hannover 96 (24. September) setzen. Bedeutet: Neben Kapitän Andre Hoffmann (30, Schulter-OP) und Mittelfeld-Arbeiter Marcel Sobottka (29, muskuläre Probleme) kann der Düsseldorfer Übungsleiter aus dem Vollen schöpfen.

Gut möglich allerdings, dass Thioune seine Start-Formation noch einmal ändert. Im Sturm-Zentrum dürfte Daniel Ginczek (32) diesmal den Vorzug vor dem zuletzt glücklosen Vincent Vermeij (29) erhalten. Hinten links könnte sich der Fortuna-Coach zudem für Nicolas Gavory (28) anstatt Emmanuel Iyoha (25) entscheiden – es wäre eine dezent defensivere Aufstellung. „Ich habe einen sehr breiten Kader, was die Qualität angeht. Alle Jungs können bei mir von Beginn an spielen. Natürlich denke ich über die eine oder andere Veränderung nach. Aber da bin ich noch nicht ganz final“, so Thioune.

In der vergangenen Spielzeit hatten Thioune & Co. in Hamburg beim 0:2 in der Hinrunde (17. September 2022) noch das Nachsehen. „Wir werden versuchen, es etwas offener zu gestalten als vor einem Jahr, als wir das letzte Mal im Volksparkstadion waren“, kündigte der Düsseldorf-Coach an. Zumal die Rot-Weißen diesmal mit deutlich breiterer Brust anreisen werden. „Ich glaube, dass sich der HSV auch ein bisschen auf Fortuna einstellen muss. Das haben wir uns verdient in den vergangenen Wochen. Wir wollen uns dann vielleicht auch ein bisschen mehr verdienen als nur die Daseinsberechtigung bei einem Spitzenspiel“, meinte Thioune.

Fortuna Düsseldorf: Wirbel um Bahn-Anreise nach Hamburg

Ein wenig Wirbel gab es derweil allerdings noch vor der Abreise am Donnerstag (28. September). Eigentlich wollte der Fortuna-Tross mit der Bahn nach Hamburg reisen. Allerdings: Plötzlich standen nicht ausreichend Waggons zur Verfügung!

Der Klub disponierte kurzfristig um, warf die Pläne über den Haufen – und nahm am Donnerstagnachmittag doch den Team-Bus. Weswegen nicht zuletzt Thioune nach der obligatorischen Pressekonferenz schnell davonflitzte. Die Deutsche Bahn – nicht nur für viele Fahrgäste in ganz Deutschland, sondern auch für Profi-Klubs manchmal ein Ärgernis ...

Dennoch brennen die Rot-Weißen natürlich auf das Top-Duell mit dem Ex-Bundesliga-Dino. Das Ziel ist klar: „Am Ende des Tages geht es darum, dass wir mit einem guten Gefühl nach Hause fahren und weiter vor dem HSV stehen, wenn wir das Stadion verlassen“, so Thioune.

So könnte Fortuna Düsseldorf im Auswärtsspiel beim Hamburger SV auflaufen: Kastenmeier - Zimmermann, Siebert, de Wijs, Iyoha - Engelhardt - Klaus, Appelkamp, Johannesson, Tzolis - Ginczek.