Thioune vor Duell mit Paulis Jung-TrainerFortuna-Coach stellt klar: „Hätte niemals getauscht“

Coach Fabian Hürzeler steht beim Spiel gegen den HSV im Stadion.

Coach Fabian Hürzeler, hier am 21. April 2023 im Zweitliga-Spiel beim HSV, will mit dem FC St. Pauli noch einmal oben angreifen.

Es ist das große Verfolger-Duell in der 2. Bundesliga: Der FC St. Pauli empfängt Fortuna Düsseldorf zum Top-Spiel am Samstagabend. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweiter Trainer-Generationen.

von Anton Kostudis (kos)

Obacht, Fortuna! Jetzt geht’s gegen das heißeste Team der zweiten Liga. Der FC St. Pauli spielt eine überragende Rückrunde, ging in zwölf von 14 Partien im Kalenderjahr als Sieger vom Platz. Nun kommt es für die Düsseldorfer zum großen Verfolger-Showdown. Am Samstagabend (13. Mai 2023, 20.30 Uhr) kann sich am Millerntor entscheiden: Wer kann oben noch mal so richtig ranschnuppern?

Beide Teams haben aktuell 53 Punkte eingesammelt. Gibt es einen Sieger im Flutlicht-Kracher des 32. Spieltags, wird er mindestens über Nacht bis auf einen Zähler an den drittplatzierten HSV heranrücken. Und weder Fortuna-Coach Daniel Thioune (48) noch sein Gegenüber Fabian Hürzeler (30) dürften sich dagegen wehren, den Ex-Bundesliga-Dino mit einem Dreier noch mal so richtig unter Druck zu setzen.

2. Bundesliga: FC St. Pauli fordert Fortuna Düsseldorf im Top-Spiel

Der Respekt vor den Kiez-Kickern ist im Fortuna-Lager allerdings groß. Kein Wunder: Mit zwischenzeitlich zehn Siegen am Stück hat St. Pauli in der Rückrunde die Tabelle von hinten aufgerollt, ist unter Hürzeler zum absoluten Top-Team gereift – und will dem verhassten Stadt-Rivalen HSV – trotz oder insbesondere aufgrund der jüngsten Derby-Schlappe (3:4 am 21. April) – natürlich liebend gern noch in die Aufstiegssuppe spucken.

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Aber auch in Düsseldorf wittern sie ihre Chance. So hatte Fortuna-Coach Thioune in den vergangenen Wochen gleich mehrfach betont, „am liebsten am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr Fußball spielen“ zu wollen.

Daniel Thioune steht beim Spiel beim 1. FC Nürnberg im Stadion.

Fortuna Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune, hier am 22. April 2023 beim Spiel in Nürnberg, will mit seinem Team beim FC St. Pauli drei wichtige Punkte einfahren.

Fakt ist: Nach dem Samstags-Hit auf dem Kiez bleiben noch zwei Spieltage. Wer den Flutlicht-Kracher verliert, kann die Saison definitiv abhaken. Der andere darf hoffen. Es steht also nicht nur einiges, sondern so ziemlich alles auf dem Spiel. 

FC St. Pauli: Fabian Hürzeler hat ein Top-Team geformt

Das Gesicht des Pauli-Erfolgs ist derweil: Fabian Hürzeler. Der Jung-Coach hatte die Kiez-Truppe in der Winterpause von Timo Schultz (45) auf Platz 15 übernommen. Was folgte, war eine einzige Erfolgs-Story: Der vormalige Co-Trainer brachte Pauli auf Trab – und träumt nun mit seinem Team vom Aufstieg.

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Bemerkenswert: Hürzeler hatte vor seinem Engagement auf dem Kiez „nur“ vier Jahre lang den FC Pipinsried in der Regionalliga und Bayernliga als Spielertrainer betreut, nebenbei als Assistent in den U-Mannschaften des DFB gearbeitet. Dann folgte im Sommer 2020 der Schritt zum FC St. Pauli. Wo er mittlerweile vollverantwortlich die Fäden an der Seitenlinie zieht.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

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Auch Fortuna-Coach Thioune ist die Erfolgs-Bilanz seines Trainer-Kollegen natürlich nicht verborgen geblieben. „Chapeau, Hut ab“, so der Kommentar des Düsseldorfer Übungsleiters. „Das nötigt mir natürlich Respekt ab, wenn man eine Mannschaft in einer Phase übernimmt, wo sie komplett instabil ist. Und am Ende des Tages so erfolgreich ist.“ Thioune weiter: „Seine Handschrift ist deutlich zu erkennen. Das System, die Ordnung haben sich komplett verändert. Und wenn man dann 36 Punkte in der Rückrunde holt, dann ist das richtig stark.“

Thioune selbst allerdings ist froh, nicht mit so jungen Jahren ins knallharte Trainer-Geschäft eingestiegen zu sein. Der Düsseldorf-Coach verriet: „Ich konnte nicht mit 30 Jahren Trainer werden, weil ich bis 36 selber hinter diesem Spielgerät hinterhergerannt bin. Und da sage ich: Es gibt nichts Geileres als das. Das hätte ich auch noch zehn Jahre machen können.“ Für Thioune ist klar: „Das hätte ich niemals getauscht gegen einen Trainer-Job mit 30. Auf keinen Fall.“

Am Samstagabend kommt es damit zum Duell der Trainer-Generationen. Bleibt nur noch abzuwarten, wer nach (hoffentlich) 90 packenden Minuten die Oberhand behält – und zum ersten HSV-Jäger wird.