Starke Start-StatistikErstmals seit zehn Jahren: Doch Fortuna-Bestmarke weckt schlimme Erinnerung

Felix Klaus passt den Ball im Spiel beim FC St. Pauli.

Felix Klaus, hier im Spiel beim FC St. Pauli am 5. August 2023 am Ball, hat mit Fortuna Düsseldorf einen guten Saison-Start hingelegt.

Fortuna Düsseldorf ist stark in die neue Saison gestartet. Der rheinische Zweitligist könnte nun sogar eine historische Bestmarke ins Visier nehmen. Doch die weckt böse Erinnerungen.

von Anton Kostudis (kos)

Saison-Start geglückt! Fortuna Düsseldorf hat einen starken Auftakt in die neue Spielzeit hingelegt, bot in der Liga erst den Top-Teams Hertha (1:0) und St. Pauli (0:0) die Stirn – und buchte anschließend mit einem 3:1 beim bayrischen Viertligisten FV Illertissen das Ticket für die zweite Pokal-Runde.

Läuft also für Coach Daniel Thioune (49) und seine Truppe! Nimmt Fortuna nun sogar eine historische Start-Marke ins Visier?

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf legt starken Saison-Start hin

Denn in einer Kategorie ist Fortuna in der noch jungen Zweitliga-Saison derzeit top: Thiounes Team ist die einzige Mannschaft, die nach zwei Spieltagen noch keinen Gegentreffer kassiert hat.

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Die Fortuna-Fans müssen sich schon einige Jahre zurückerinnern, um einen ähnlichen Weiße-Westen-Start zu finden. Den gab es zuletzt vor zehn Jahren!

In der Bundesliga-Saison 2012/13 gelang Fortuna unter Coach Norbert Meier (64) damals sogar das Kunststück, die eigene Kiste an den ersten fünf Spieltagen schadlos zu halten. So startete der Aufsteiger aus Düsseldorf mit einem 2:0 beim FC Augsburg in die Saison, es folgten drei torlose Remis gegen Gladbach, in Stuttgart und gegen Freiburg – dann siegten die Rot-Weißen 2:0 bei Greuther Fürth.

Erst am sechsten Spieltag – und nach letztlich 463 Liga-Minuten – sorgte der Schalker Stürmer Klaas-Jan Huntelaar (40) seinerzeit dafür, dass Fortuna-Keeper Fabian Giefer (33) zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Die Partie endete schließlich 2:2.

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Ob der damalige Super-Start allerdings als gutes Omen für die Gegenwart herhalten kann, darf zumindest bezweifelt werden. Denn er weckt auch schlimme Erinnerungen: Nach dem starken Auftakt schmierten die Rot-Weißen nämlich heftig ab – und fanden sich daraufhin im Tabellenkeller wieder.

Bemerkenswert: Obwohl keine der letzten zwölf Partien gewonnen wurde (drei Remis, neun Pleiten), hätte sich Fortuna am 34. Spieltag noch aus eigener Kraft retten können. Doch ein 0:3 bei Hannover 96 beförderte die Düsseldorfer zum Saison-Finale noch auf Rang 17. Der Ausflug ins Oberhaus war nach nur einer Saison direkt wieder vorbei.

Heute, zehn Jahre später, träumt Fortuna wieder von der Bundesliga. Helfen würde bei der Mission Aufstieg zweifelsohne, wenn Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (26) den Ball in der Liga auch weiterhin möglichst selten aus dem Netz holen muss.

„Natürlich freue ich mich darüber, dass wir erst einmal diese Stabilität haben. Trotz alledem müssen wir auch sagen: Alle drei bisherigen Gegner hatten auch reichlich Abschlüsse gegen uns“, so Thioune. „Es war dann eher die Art und Weise, wie wir verteidigt und alles reingehauen haben. Und dass wir einen Torwart hatten, der uns dann auf Pauli das Spiel gesichert hat“, lobte der Coach seinen Schlussmann Kastenmeier.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

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Zur Wahrheit gehört unterdessen auch: Zwar gab's für die Fortunen in der Liga noch keinen Gegentreffer, vorne allerdings steht auch erst ein erzieltes Törchen zu Buche: Daniel Ginczek (32) hatte die Rot-Weißen am ersten Spieltag (29. Juni 2023) zum 1:0 gegen die Hertha geköpft.

Daniel Thioune: „Würde Fußballspiele gerne vorne gewinnen“

Dass seine Offensive also noch einiges an Luft nach oben hat, ist Thioune bewusst. „Ich bin glücklich damit, wenn hinten die Null steht. Zwischendurch würde ich mir aber vielleicht ein bisschen mehr Spektakel wünschen. Mit einem 5:4 kann ich dann auch mal gut leben. Nach vorne müssen wir ein bisschen was tun.“ Denn der Fortuna-Trainer betonte auch: „Tief in meinem Inneren steckt ein Offensivspieler. Ich würde Fußballspiele gerne vorne gewinnen – und nicht hinten.“

Nächster Gegner der Fortuna ist der SC Paderborn, der am kommenden Samstag (19. August, 13 Uhr) in der Merkur-Spiel-Arena zu Gast ist. „Stellen Sie sich mal auf ein gepflegtes 0:0 hier ein“, scherzte Thioune, der aber sogleich nachschob: „Nein, ich glaube, das gibt es nicht gegen Paderborn.“

Übrigens: Auch der SCP hat bislang erst ein Tor in der 2. Bundesliga erzielt – allerdings auch deren sechs kassiert. Die Ostwestfalen dürften daher auf die Düsseldorfer Defensiv-Bilanz wohl durchaus ein bisschen neidisch sein.