Ärgerlich-Remis gegen OsnabrückFortuna-Coach Thioune schlägt Alarm: „So wird es nicht reichen“

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune ärgert sich während des Spiels gegen den VfL Osnabrück an der Seitenlinie.

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer war mit dem 1:1 gegen Aufsteiger VfL Osnabrück am Freitagabend (6. Oktober 2023) alles andere als zufrieden.

Fortuna Düsseldorf hat durch das 1:1 gegen Aufsteiger VfL Osnabrück den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga verpasst. Nach der Partie wählte Cheftrainer Daniel Thioune klare Worte.

von Anton Kostudis (kos)

Die Chance war da, doch sie wurde am Ende leichtfertig vergeben: Durch das 1:1 gegen Aufsteiger VfL Osnabrück hat es Fortuna Düsseldorf am Freitagabend (6. Oktober 2023) verpasst, sich zumindest vorübergehend wieder an die Tabellenspitze der zweiten Liga zu setzen.

Bis kurz vor Schluss führten die Rot-Weißen nach einem Treffer Emmanuel Iyohas (25) aus der 60. Minute mit 1:0. Doch Osnabrücks Goalgetter Erik Engelhardt (25) bescherte seinem Team am Ende doch noch den denkbar späten Punktgewinn (90.).

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf verpasst Sprung an die Tabellenspitze

Im Parallelspiel unterlag Hannover 96 beim 1. FC Kaiserslautern – in zwei Wochen nächster Gegner der Fortuna – mit 1:3. Doch weil die Fortunen ihre Pflichtaufgabe zu Hause nicht lösten, rangieren sie mit nun 15 Zählern weiter auf Rang fünf des Zweitliga-Tableaus. Auf Rang eins schoben sich derweil die Pfälzer (17), die bei der Premiere von „Fortuna für alle“ nach der Länderspielpause (Samstag, 21. Oktober, 20.30 Uhr) sicherlich mit breiter Brust nach Düsseldorf reisen werden.

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18:8 Torschüsse, 529:381 gespielte Pässe, 85:77 Prozent Passquote, 59:41 Prozent Ballbesitz – in nahezu allen Statistiken hatten die Fortunen am Ende gegenüber den Osnabrückern die Nase klar vorn. Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) brachte das Manko jedoch auf den Punkt: „Wenn man alle Daten auf seine Seite zieht, dann braucht man auch die wichtigste Zahl. Und das ist die, die auf der Anzeigentafel steht.“ Dort blinkte bekanntlich der 1:1-Endstand auf. „Das ist zu wenig“, monierte Thioune in aller Deutlichkeit.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den VfL Osnabrück

1/17

Was den Düsseldorfer Trainer vor allem wurmte, war der Auftritt seiner Truppe nach dem Führungstreffer. So hatten es die Fortunen verpasst, konsequent auf den zweiten Treffer zu gehen. Die aussichtsreichste Möglichkeit verdaddelte Joker Dennis Jastrzembski (23) kläglich, der nach einem Turbo-Lauf über die linke Seite eigensinnig abzog und verfehlte – in der Mitte war Teamkollege Felix Klaus (31) mitgelaufen und völlig blank (79.).

Thioune wählte angesichts dessen klare Worte. „Das ist die Phase, mit der ich maximal unzufrieden bin. Die für mich auch total ernüchternd ist, weil ich das von uns so nicht kannte. Mit der Wucht unseres Stadions und der Kontrolle muss man das Ding dann nach Hause bringen. In einer engen Liga, wo jeder jeden schlagen kann. Und wenn man dann den Vorteil schon auf seiner Seite hat, dann sollte man ihn auch nutzen. Deswegen bin ich ein bisschen verärgert“, kritisierte der Coach.

Die große Baustelle bei den Rot-Weißen benannte der Cheftrainer ebenfalls. „Effizienz und Effektivität. Das ist die große Überschrift. Daran müssen wir arbeiten.“

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Kein Wunder: In den beiden jüngsten Heim-Auftritten gelang den Fortunen trotz zahlreicher Abschlüsse kein Treffer aus dem Spiel heraus. Iyohas Führungstor gegen den VfL ging eine Ecke voraus, vor zwei Wochen hatte es beim 1:1 gegen Hannover nur zu einem Elfmeter-Treffer durch Christos Tzolis (21) gereicht. „Wenn man heute nur nach einem Standard ein Tor schießt, und im vergangenen Heimspiel nur durch einen Elfmeter, dann sind wir nicht auf dem Weg, den wir uns wünschen“, erklärte Thioune.

Gäste-Coach Tobias Schweinsteiger (41) war unterdessen happy über den Punktgewinn. Sein VfL blieb zum dritten Mal am Stück unbesiegt, schlug erst den HSV, holte dann einen Punkt gegen Kaiserslautern – und nun einen weiteren in Düsseldorf. „Die dritte Top-Mannschaft in Folge. Und wir sind ungeschlagen geblieben“, meinte der VfL-Trainer zufrieden.

Von „top“ wollte sein Gegenüber Thioune derweil aber mal nichts wissen. Vielmehr richtete der Düsseldorf-Coach nach dem durchwachsenen Auftritt eine klare Botschaft an seine Truppe. Sie lautete: „So wird es nicht reichen, um dort oben zu bleiben.“