Fortuna-Serie reißt nach neun MonatenThioune rüffelt seine Truppe: „Kriegen nichts geschenkt“

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune gibt an der Seitenlinie Anweisungen.

Fortuna Düsseldorf um Cheftrainer Daniel Thioune unterlagen am Samstag (19. August 2023) in der 2. Bundesliga dem SC Paderborn.

Fortuna Düsseldorf hat in der 2. Bundesliga die erste Niederlage der neuen Saison hinnehmen müssen. Beim 1:2 gegen den SC Paderborn riss auch die beeindruckende Heim-Serie der Rot-Weißen.

von Anton Kostudis (kos)

Aus einem guten Saison-Start ist für Fortuna am Samstagnachmittag (19. August 2023) ein durchwachsener geworden: Nach der ersten Pleite der neuen Spielzeit gegen den SC Paderborn steht für die Rot-Weißen nach drei Spieltagen je ein Sieg, ein Remis und besagte Niederlage zu Buche.

Was die vermeidbare Pleite gegen die Ostwestfalen noch ärgerlicher machte: Durch das 1:2 riss auch eine beeindruckende Düsseldorf-Serie vor heimischem Publikum.

Fortuna Düsseldorf: Heim-Serie in der 2. Bundesliga ist gerissen

Denn: Seit November 2022, also neun Monaten, hatte Fortuna zu Hause in der Liga nicht mehr verloren. Seinerzeit entführte der 1. FC Kaiserslautern am 17. Spieltag der Vorsaison beim 2:1 die drei Punkte aus der Merkur-Spiel-Arena.

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Doch im Anschluss folgten zehn ungeschlagene Partien in der Düsseldorfer Arena. Die starke Fortuna-Ausbeute dabei: sieben Siege, drei Unentschieden.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den SC Paderborn

1/17

Nun ist der Heim-Nimbus erst mal futsch! Weil es die Düsseldorfer verpassten, trotz zahlreicher Abschlüsse (28 an der Zahl) die Kugel mehr als nur einmal im Netz unterzubringen. Innenverteidiger Jordy de Wijs (28) hatte Fortuna nach 57. Minuten zum zwischenzeitlichen Ausgleich geköpft.

Insbesondere in der ersten Halbzeit hatten die Rot-Weißen zuvor schwer ins Spiel gefunden, beim Team von Coach Daniel Thioune (49) lief zunächst nicht viel zusammen. Der frühe Rückstand durch Florent Muslija (25) nach fünf Minuten tat sein Übriges dazu. Das sah auch der Fortuna-Trainer so. „Wir haben nicht so mutig agiert, aus einer Überzeugung heraus. Wo ich dachte, dass wir da schon einen Schritt weiter sind“, bemängelte Thioune.

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Was der Cheftrainer bei seinen Fortunen vermisste, war die breite Brust nach dem Vier-Punkte-Start ohne Gegentor (1:0 gegen Hertha, 0:0 auf St. Pauli).

So kritisierte Thioune weiter: „Eigentlich muss man von Beginn an ein besseres Gefühl haben. Wenn man die ersten beiden Liga-Spiele sieht, dann sollten wir doch so viel Selbstvertrauen haben, bestimmend in die Partie zu gehen. Das hat uns gefehlt.“ Der Coach appellierte zudem eindringlich an sein Team: „Unsere Serie ist gerissen. Wir hatten zu Hause ein Selbstverständnis entwickelt. Da müssen wir uns alle noch einmal dran erinnern: Wir kriegen in dieser Liga nichts geschenkt.“

Thioune benannte in seiner Analyse dann auch gleich reihenweise weitere Defizite, die er bei seiner Truppe ausgemacht hatte: „Wir hatten anfangs Probleme, in die Balleroberung zu kommen. Wenn wir sie hatten, war es komplett fahrig. Wir haben viele sehr einfache Bälle verloren, wenig in unser Positionsspiel gefunden“, so der Fortuna-Trainer.

Am kommenden Samstag (26. August, 13 Uhr) steht für Fortuna die nächste Liga-Aufgabe auf dem Programm. Dann sind Thioune und seine Mannen beim Aufsteiger SV Elversberg zu Gast.

Dann wollen – und müssen – die Rot-Weißen wieder ein anderes Gesicht zeigen. Mut machte dabei allen Beteiligten, dass sich die Mannschaft auch nach dem zweiten, bitteren Gegentor nicht hängen ließ. „Wir müssen vieles, vieles besser machen. Aber insgesamt kann man uns nicht absprechen, dass wir das Ding noch unbedingt drehen wollten“, so Thioune. Das sah auch Kapitän Andre Hoffmann so, der über den Sturmlauf in der Schlussphase meinte: „Wir haben eine gute Moral gezeigt.“ Am Ende fehlten leider die Tore.

Auf die dürfte es in den kommenden Zweitliga-Wochen aber ankommen, wenn Fortuna die nächsten Dreier ins Visier nimmt – vor allem aber, wenn ein neue, ähnlich starke Heim-Serie gestartet werden soll.