Unfassbare Fortuna-ZahlenStatistik mehr als deutlich – 96-Coach Leitl: „Vielleicht etwas glücklich“

Fortuna Düsseldorfs Ao Tanaka stemmt im Spiel gegen Hannover 96 die Arme in die Hüften.

Fortuna Düsseldorf und Ao Tanaka kamen am Sonntag (24. September 2023) trotz klarer statistischer Überlegenheit nicht über ein 1:1 gegen Hannover 96 hinaus.

Fortuna Düsseldorf musste sich in der 2. Bundesliga zu Hause mit einem 1:1-Remis gegen Hannover 96 begnügen. Dabei sprach die Statistik eine ganz andere Sprache.

von Anton Kostudis (kos)

Ein Punkt gegen einen starken Gegner geholt, Tabellenführung verteidigt: Fortuna Düsseldorf bleibt nach dem Comeback-Remis am Sonntag (24. September 2023) Spitzenreiter der zweiten Liga.

Allerdings zeigte sich wie so oft im Fußball: Die Statistik ist das eine, das Ergebnis das andere. Selten wurde dies so deutlich wie nach dem Heim-Kracher der Rot-Weißen gegen die Niedersachsen.

Fortuna Düsseldorf: Starke Statistiken gegen Hannover 96

Denn: In allen wichtigen Kategorien hatte Fortuna am Ende die Nase vorn. Beispiele gefällig? So feuerten die Fortunen 17-mal aufs Tor, Hannover nur sechsmal. Weiterhin spulten die Rot-Weißen deutlich mehr Kilometer ab (123,18 zu 119,44), hatten mehr Ballbesitz (60 zu 40 Prozent) und auch mehr Pässe gespielt als die Gäste (583 zu 402) – sowie auch die klar bessere Passquote (87 zu 73 Prozent). Auch in Sachen Zweikampf-Quote lagen die Düsseldorfer vorn (52 zu 48 Prozent).

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Eigentlich unfassbar! Allein: Gebracht hat das alles nichts. Auch, weil aus einer weiteren klar überlegenen Statistik – den geschlagenen Flanken – nichts Zählbares generiert wurde. 39-mal ließen die Fortunen den Ball in den gegnerischen Sechzehner segeln. Die Niedersachsen lediglich achtmal. Aber einen Treffer? Nein, den gab es am Ende nach einer Hereingabe nicht zu bejubeln.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen Hannover 96

1/16

Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) meinte zur Flanken-Problematik: „Ich habe die Zahlen auch bekommen. Wir haben schon sehr, sehr viele Flanken im Spiel geschlagen.“ Doch aus denen muss Fortuna mehr machen! Weiß auch Thioune, der erörterte: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir müssen präziser flanken. Oder wir müssen uns ein bisschen besser in der Box durchsetzen und vielleicht dann mal einen Zielspieler finden.“ Der war an diesem Sonntag Vincent Vermeij (29) nicht. Der Niederländer hatte vorne drin einen schweren Stand, agierte oftmals unglücklich. Und blieb am Ende ohne zwingenden Tor-Abschluss. Auch Joker Daniel Ginczek (32) konnte in den wenigen Minuten, die er noch randurfte, keine Flanke verwerten.

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Dabei hatte der Coach das Flankenspiel im Verlauf der Trainingswoche noch einmal zum Thema in seiner Truppe gemacht. „Wir haben vergangene Woche daran gearbeitet. Wir haben noch mal Räume klar definiert. Wir haben das Einlaufverhalten definiert. Wir haben Abschlussräume definiert. Am Ende des Tages haben wir wahrscheinlich zu viel definiert“, so sein süffisanter Kommentar. „Jedenfalls haben wir deutlich zu wenig Ertrag bekommen.“

Und nun? „Manchmal gehört ja vielleicht auch ein bisschen Glück dazu. Der Gegner schmeißt sich natürlich auch in alles rein. Vielleicht kommt das Glück ja zurück. Es ist jedenfalls der Arbeitsauftrag an uns Trainer, daran weiterzuarbeiten“, so Thioune.

Vor allem in Halbzeit zwei hatte Fortuna den Hannoveraner Kasten förmlich berannt. Doch mehr als der umjubelte Elfmeter-Ausgleich durch Christos Tzolis (21) in der 59. Minute sprang am Ende nicht heraus. „Ab dann war die Fortuna einfach richtig gut und hat gedrückt, um das Spiel noch zu drehen. Kompliment an meine Mannschaft: Wir haben alles wegverteidigt, was kam. Am Ende ist es dann hintenraus zum Schluss vielleicht etwas glücklich, aber sicherlich nicht ungerecht, dass wir den Punkt dann mitnehmen“, meinte auch 96-Coach Stefan Leitl (46).

Fakt ist: Am kommenden Spieltag muss Fortuna effektiver sein. Dann geht es am Freitagabend (29. September, 18.30 Uhr) zum Showdown beim wieder mal kriselnden Hamburger SV. Fortuna-Keeper und Kapitän Florian Kastenmeier (26) sendete direkt eine klare Ansage an seine Kollegen: „Beim HSV werden wir nicht viel den Ball haben. Da müssen wir in genau diesen Momenten da sein.“ Doch wer weiß: Vielleicht nehmen sich die Düsseldorfer ja ein Vorbild am jüngsten Gegner – und schlagen der Statistik dann ein Schnippchen ...