Fortuna kommt furios zurückNach Rückstand: Düsseldorf stürmt gegen KSC an die Tabellenspitze

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Fünfter Spieltag in der 2. Bundesliga. Fortuna Düsseldorf war zu Hause gegen den Karlsruher SC gefordert. Nach frühem Rückstand kam das Team von Daniel Thioune zurück.

von Anton Kostudis (kos)

Der „Deadline Day“ am Freitag (1. September 2023) hat ganz Deutschland in Atem gehalten. Was an einem ereignisreichen Transfer-Tag etwas in den Hintergrund geriet: Fußball wurde auch noch gespielt!

Dabei nutzte Fortuna Düsseldorf die große Chance – und schnappte sich durch einen 3:1-Heimerfolg gegen den Karlsruher SC vorübergehend die Tabellenführung in der zweiten Liga!

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf gegen Karslruher SC

Pünktlich vor dem Spiel hatte auch Petrus ein Einsehen gehabt: Der heftige Dauerregen stoppte am späten Nachmittag – und über dem Rheinland strahlte plötzlich wieder die Sonne. Damit war alles angerichtet.

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Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) hatte seine Startelf im Vergleich zum jüngsten 5:0-Spektakel in Elversberg auf zwei Positionen umgebaut: Der zuletzt unglücklich agierende Emmanuel Iyoha (25) blieb erstmals in dieser Zweitliga-Saison auf der Bank. Dafür durfte Griechen-Flitzer Christos Tzolis (21) linksaußen wirbeln. Leih-Rückkehrer Jamil Siebert (21) vertrat zudem Kapitän Andre Hoffmann (30, muskuläre Probleme) in der Innenverteidigung.

Aber: Zum Auftakt gab’s direkt ein böses Déjà-vu für alle Rot-Weißen: Es hatten noch nicht mal alle 27.942 Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Plätze eingenommen, da lag die Pille schon im Netz! Riesen-Jubel bei den Gästen, bedröppelte Gesichter bei den Fortunen. Der KSC hatte eine Ecke schnell ausgeführt, Tzolis ließ Karlsruhes Außenverteidiger Philip Heise (32) in den Strafraum flanken, nach anschließendem Kuddelmuddel staubte Fabian Schleusener (31) ab. Das 0:1 nach zwei Minuten und 14 Sekunden!

Schon im vergangenen Heimspiel gegen Paderborn (1:2) hatte sich die Thioune-Truppe nach fünf Minuten das erste Gegentor gefangen. Das dürfte dem Coach gar nicht gefallen haben. Und auch Mittelfeldmann Shinta Appelkamp (22) monierte:„Da pennen wir. Einmal darf das passieren, aber sicher nicht zweimal.“ Und auch Thioune kritisierte klar: „Die ersten drei, vier Minuten waren sehr, sehr schwach von uns.“

Aber: Es schien, als hätte Fortuna den Wachmacher gebraucht. Denn plötzlich waren die Rot-Weißen da. Die erste Duftmarke setzte Tzolis, der aus spitzem Winkel jedoch an Karlsruhe-Keeper Patrick Drewes scheitere (neunte Minute). Kurz darauf durfte dann aber gejubelt werden: KSC-Kapitän Jerome Gondorf (35) verstolperte in der eigenen Hälfte gegen Yannik Engelhardt (22) den Ball, der Fortuna lief allein auf Drewes zu – und vollstreckte eiskalt zum Ausgleich (14.). Für den Freiburg-Zugang war es im vierten Pflichtspiel der erste Treffer in Rot-Weiß.

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Und: Fortuna wollte nachlegen! Die Platzherren schnürten die Gäste nun förmlich am eigenen Sechzehner ein. Hilflos musste KSC-Coach Christian Eichner (40) an der Seitenlinie mit ansehen, wie eine rot-weiße Angriffswelle nach der anderen auf seine Defensive um Ex-Fortune Robin Bormuth (27) zurollte.

Und Fortuna ließ die Mega-Chance auf die Führung liegen: Nach einer Ecke von Appelkamp kam Abwehr-Kante Jordy de Wijs (28) an das Spielgerät, leitete die Kugel per Kopf zu Tzolis weiter, der völlig blank war, aber knapp links am leeren Kasten vorbeispitzelte (25.). Wenig später rauschte dann noch ein Gewaltschuss von Felix Klaus (30) knapp über das KSC-Gehäuse. Kurz vor der Pause verdaddelten dann Engelhardt und Vincent Vermeij (29) im Verbund noch eine aussichtsreiche Möglichkeit (43.). Uff! Danach ging es in die Kabinen.

Nach Wiederbeginn spielte weiter nur eine Mannschaft! Erst hatte Vermeij nach Tzolis-Flanke Pech, dass Drewes seinen Kopfball noch aus dem Eck kratzte. Dann fasste sich der eingewechselte Iyoha ein Herz, doch sein Kunstschuss klatschte nur an den Querbalken (53.).

Dann war es so weit: Appelkamp trieb den Ball beherzt nach vorne, fand auf links Tzolis. Und der Grieche schlenzte die Kugel nach kurzem Wackler sehenswert ins lange Eck (55.). Ein toller Treffer! Und die 2:1-Führung für Fortuna. Für Tzolis war es das vierte Tor im vierten Düsseldorf-Spiel. 

Damit nicht genug, dann nur zwei Zeiger-Umdrehungen später jubelte die Arena erneut. Der aufgerückte Matthias Zimmermann (31) gab eine scharfe Hereingabe in den Strafraum, die Kugel wurde unglücklich von KSC-Profi Marvin Wanitzek (30) abgefälscht – und trudelte zum 3:1 in die Maschen (57.). Was ein irrer Doppelschlag!

Und Fortuna machte weiter Druck. So hatte allein Joker Daniel Ginczek (32) in den Schlussminuten noch zwei dicke Chancen, trat aber einmal über den Ball und zielte dann knapp links daneben (86., 88.). Somit blieb es am Ende beim 3:1. „Ich bin einfach mega stolz auf die Mannschaft. So ein 0:1 haut viele um. Uns haut es nicht um. Weil wir wissen, was wir können und jeder Vertrauen in den anderen hat“, meinte ein glücklicher Felix Klaus.

Am kommenden Wochenende pausiert die zweite Liga – die erste Länderspielpause der Saison steht an. Weiter geht es für Fortuna danach an der Ostsee: Am sechsten Spieltag  (Samstag, 16. September, 13 Uhr) sind Thioune und seine Mannschaft dann beim FC Hansa Rostock gefordert.