Startelf-Gerangel bei FortunaPlatzhirsch Sobottka droht die Bank: „Mehr Profile im Kader“

Marcel Sobottka führt im Spiel gegen Hertha BSC den Ball.

Marcel Sobottka, hier am 29. Juli 2023 im Spiel gegen Hertha BSC am Ball, muss bei Fortuna Düsseldorf um seinen Stammplatz kämpfen.

Marcel Sobottka kämpft bei Fortuna Düsseldorf aktuell für sein Comeback. Doch auf den Mittelfeld-Routinier wartet auch eine neue Konkurrenz-Situation.

von Anton Kostudis (kos)

Fußball ist ein Sport der genutzten und verpassten Chancen. Das gilt sowohl für Tor-Möglichkeiten als auch für Startelf-Plätze. Einer, der seine Chance bei Fortuna Düsseldorf nun ergriffen hat, ist Yannik Engelhardt (22).

Der junge Mittelfeld-Stratege, der vor der Saison aus der dritten Liga von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg in s Rheinland gekommen war, ist einer der klaren Gewinner der vergangenen Wochen. Das wiederum könnte für einen anderen Düsseldorf-Akteur unangenehme Konsequenzen haben: Marcel Sobottka (29).

Fortuna Düsseldorf: Engelhardt als starker Sobottka-Vertreter

Der Routinier und Vize-Kapitän hatte die vergangenen zwei Spiele aufgrund eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich verpasst. Sobottkas „Problem“: Stellvertreter Engelhardt glänzte sowohl beim 5:0 in Elversberg als auch beim 3:1 gegen den Karlsruher SC auf der Sechs. Jene Position, welche Sobottka als Platzhirsch natürlich beansprucht.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Ob Sobottka für das kommende Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock am kommenden Samstag (16. September 2023, 13 Uhr) wieder eine ernsthafte Kader-Alternative ist, bleibt abzuwarten. Der Mittelfeld-Arbeiter ist zwar zurück im Mannschaftstraining, konnte zuletzt aber noch nicht die volle Intensität mitgehen.

Spannend wird jedoch sein, was in Zukunft passiert. Denn Engelhardt hat bei Chefcoach Daniel Thioune (49) zuletzt kräftig Eigenwerbung betrieben, glänzte gegen den KSC dann auch noch als Torschütze zum wichtigen und zwischenzeitlichen 1:1.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Thioune hatte zuletzt immer wieder betont, wie sehr er den Konkurrenzkampf in seinem Kader schätzt – wenig verwunderlich: Sorgt dieser doch dafür, dass sich keiner seiner Schützlinge hängen lässt.

Nach dem jüngsten Testspiel-Sieg gegen den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard (1:0 am 6. September) lobte der Fortuna-Trainer dann seine Verstärkungen explizit – und damit natürlich auch Engelhardt. Konkret sagte Thioune über sein „neues“ Mittelfeld: „Wir haben jetzt ein paar mehr Profile im Kader, die vielleicht besser zu unserer Spielweise passen. Wir haben die Ballqualität im Zentrum, die ich immer wieder eingefordert habe: schneller vertikal zu spielen anstatt breit. Wir sind eine Mannschaft, die Vertikal-Fußball spielen muss. Das erfordert die Spielanlage.“

Daniel Thioune: „Haben jetzt ein paar mehr Profile im Kader“

Über die neuen Fortuna-Jungspunde Engelhardt, Christos Tzolis (21) und auch Isak Johannesson (20) – Zitat Thioune: „Die Young Guns im Mittelfeld“ – meinte der Düsseldorfer Trainer außerdem: „Es ist sicherlich einfacher, einen jungen Spieler mit Potenzial, der hungrig ist, in eine Mannschaft zu integrieren als einen alten, der sich ausschließlich auf seine Qualität beruft, die er nachgewiesen hat.“

Aussagen, die sicherlich auch Sobottka mit Interesse registriert haben dürfte. Denn vieles deutet darauf hin, dass sich der Routinier nach seiner Rückkehr ordentlich wird strecken müssen. Es ist davon auszugehen, dass sowohl Thioune als auch Engelhardt ihm seinen vermeintlichen Stammplatz nicht ohne Weiteres zurückschenken werden. Im Gegenteil: Gut möglich, dass Sobottka sich erst einmal auf der Bank wiederfinden wird.

So erklärte der Coach unumwunden: „Klar werden wir immer weiter über die Spieler reden, die keine Einsatzminuten bekommen. Wir haben in den vergangenen Tagen über Jona Niemiec gesprochen. Wir haben über Ao Tanaka gesprochen. Vielleicht wird es in vier Wochen Marcel Sobottka, Shinta Appelkamp oder Andre Hoffmann sein.“ Klare Ansage vom Coach: Niemand hat seinen Platz sicher, es gelte stets das „Leistungsprinzip“.

Dass Konkurrenzkampf immer auch für Verstimmungen sorgen kann, ist Thioune bewusst. „Wenn man 19 Spieler hat, die sich alle auch als Stammspieler definieren, dann wird es immer welche geben, die unruhig sind.“ Dennoch freut sich der Fortuna-Trainer: „Ich habe als Trainer gerne die Qual der Wahl.“