Irres Fortuna-ComebackZweifach-Rückstand gekontert: De Wijs wird gegen KSC zum Helden

Karlsruhes Christoph Kobald grätscht gegen Düsseldorfs Daniel Ginczek.

Daniel Ginczek (l.) und Fortuna Düsseldorf lieferten sich am Sonntag (30. April 2023) ein munteres zweitliga-Duell mit dem Karlsruher SC um Christoph Kobald.

Fortuna Düsseldorf empfing am 30. Spieltag der 2. Bundesliga den Karlsruher SC. Beide Teams lieferten sich ein munteres Duell. Fortuna sicherte sich am Ende in letzter Minute den Sieg.

von Anton Kostudis (kos)

Es war der spektakuläre Abschluss einer aufregenden Fortuna-Woche – samt irrem Happy End in letzter Minute! Daniel Thioune (48) und sein Team haben sich am Sonntag (30. April 2023) im Heimspiel gegen den Karlsruher SC spät den erhofften Dreier gesichert. Abwehr-Kante Jordy de Wijs (28) wurde zum umjubelten Helden. Nach der unter der Woche international gefeierten Ticket-Revolution durfte nun also auch auf dem Rasen gejubelt werden.

Bemerkenswert: Fortuna bewies wieder mal Comeback-Qualitäten und konterte gegen spielfreudige Badener gleich zweimal einen Rückstand. Und es hielt eine beeindruckende Serie: Auch im achten Spiel in Folge blieb Fortuna gegen den KSC in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Düsseldorf (50 Zählern) bleibt Sechster, zog aber mit dem FC St. Pauli und dem SC Paderborn nach Punkten gleich.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune überrascht mit Fernandes

Daniel Thioune überraschte in seiner Startelf mit Mittelfeld-Youngster Elione Fernandes (17), der erstmals in seiner Karriere in der zweiten Liga von Beginn an randurfte. Zuvor war der gebürtige Siegburger nur zu acht Kurzeinsätzen über insgesamt 72 Minuten gekommen. Tim Oberdorf (26) musste dafür auf der Bank Platz nehmen.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Auch Shinta Appelkamp (22) rotierte nach draußen. Dafür starteten Daniel Ginczek (32) und Kristoffer Peterson (28), der rechts den gesperrten Felix Klaus (30) ersetzte.

Den ersten Aufreger hielt die Partie dann direkt nach wenigen Augenblicken bereit: Keine Minute war gespielt, da tauchte Karlsruhes Mikkel Kaufmann (22) plötzlich im Fortuna-Strafraum auf – und löffelte die Pille an den linken Pfosten! Das Tor hätte wegen Abseits allerdings nicht gezählt. Dennoch: Es ging direkt mal munter los. Und der KSC um Coach Christian Eichner (40) machte direkt mal klar, dass er nicht zum lockeren Auslaufen angetreten war.

Im Gegenteil! Die Gäste spielten munter auf – und kamen schließlich dank eines dicken Fortuna-Bocks zum Führungstreffer! Der auffällige Kaufmann marschierte in der Mitte los und zog aus 20 Metern flach ab. Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (25) tauchte ab, doch der Ball flutschte unter seinem rechten Handschuh in die Maschen (28. Minute). Was ein Klops!

Fortuna Düsseldorf liefert sich munteres Duell mit Karlsruher SC

Doch die Thioune-Truppe war nicht geschockt, gab direkt eine Antwort. Ginczek schlenzte erst aus zwölf Metern haarscharf rechts vorbei (31.), und dann jubelte der Großteil der 25.408 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Merkur-Spiel-Arena! Peterson spielte einen starken Doppelpass mit Top-Knipser Dawid Kownacki (26) – und schnippelte das Spielgerät am herauseilenden KSC-Keeper Max Weiß (18) vorbei ins Tor. 1:1 nach 33 Minuten!

Und beinahe hätte Emmanuel Iyoha (25) die Partie komplett gedreht: Doch der Offensivmann bekam völlig frei nicht genügend Druck hinter eine Hereingabe (41.). Somit ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Auch nach dem Seitenwechsel ging es flott weiter. Beide Teams suchten vehement den Weg nach vorne. KSC-Profi Leon Jensen (25) setzte die erste Duftmarke per Kopf, scheiterte aber an Kastenmeier (54.).

Nach 56 Minuten dann ein bitterer Moment: Fernandes verletzte sich vermeintlich bei einem Schussversuch am Oberschenkel, musste kurz darauf runter. Für ihn kam Appelkamp ins Spiel. Und auch für den Käptn war vorzeitig Schluss: Der angeschlagene Andre Hoffmann (30) ging raus, für ihn kam Abwehr-Kante Jordy de Wijs (28). Entwarnung gab es anschließend aber zumindest bei Fernandes: Es war wohl nur ein Krampf, der den Youngster stoppte.

Dann der nächste Nackenschlag! Der gebürtige Düsseldorfer Philip Heise (31) trat zum Freistoß aus 25 Metern an, blieb mit seinem ersten Geschoss in der Mauer hängen, drosch dann aber den Nachschuss durchs Gewühl hindurch zu abermaligen KSC-Führung ins Netz (66.).

Doch abermals kam Fortuna zurück! Gavory flankte von links, Kownacki verpasste die Kugel, aber der mitgelaufene Matthias Zimmermann (30) stand goldrichtig und drückte den Ball zum 2:2 über die Linie (72.). Was für ein irres Spiel! Doch es war noch lange nicht Schluss...

Dann erst machte Kastenmeier seinen Fehler wieder gut und parierte sensationell im Stile eines Handball-Torwarts gegen Kaufmann (89.). Für den Last-Minute-Sieg sorgte dann eine Co-Produktion zweier Joker: Appelkamp fand mit einer Flanke de Wijs, der in der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit wuchtig zum 3:2-Endstand einköpfte (90.+3). Wahnsinn! Der rot-weiße Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr.

Für Thioune und sein Team geht es in der zweiten Liga mit einem weiteren Heimspiel weiter: Am kommenden Samstag (6. Mai, 13 Uhr) kommt Holstein Kiel in die Merkur-Spiel-Arena.