Trotz Jubel über Heim-DreierAlarmierende Fortuna-Zahlen: „Ihr seht, was passiert“

Fortuna Düsseldorfs Torwart Florian Kastenmeier applaudiert den Fans nach dem Spiel gegen den FC Schalke 04.

Fortuna Düsseldorfs Keeper Florian Kastenmeier musste am Samstagabend (25. November 2023) gegen den FC Schalke 04 im dritten Heimspiel in Folge drei Gegentore hinnehmen.

Fortuna Düsseldorf hat sich mit einem Spektakel-Sieg gegen den FC Schalke 04 im Kampf um die Spitzenplätze der 2. Bundesliga zurückgemeldet. Doch ein Manko besteht weiterhin.

von Anton Kostudis (kos)

Fortuna Düsseldorf am Samstagabend – diese Kombination steht mittlerweile für Spektakel pur. Erst gab's vor fünf Wochen die historische Aufholjagd beim 4:3 gegen Kaiserslautern, nun den Acht-Tore-Wahnsinn gegen Schalke.

Allerdings: Nach dem spektakulären 5:3 gegen den Bundesliga-Absteiger war bei den Rot-Weißen nicht alles eitel Sonnenschein. Denn eine ärgerliche Serie setzte sich auch am Samstagabend (25. November 2023) fort.

Fortuna Düsseldorf: Ärgerliche Gegentor-Serie geht weiter

So kassierte Fortuna auch im elften (!) Pflichtspiel am Stück wieder mindestens ein Gegentor. Damit nicht genug: Bei den vergangenen drei Heim-Auftritten – gegen Kaiserslautern, Wiesbaden (1:3) und nun Schalke – waren es sogar jeweils drei.

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Fortuna bekommt den Laden einfach nicht dicht! Ein Blick auf die Statistik offenbart zudem alarmierende Zahlen: 14 Gegentreffer mussten die Rot-Weißen in acht Spielen vor heimischer Kulisse bereits schlucken. Nur Zweitliga-Schlusslicht Osnabrück kassierte mehr (15). Gleichzeitig sind 17 erzielte Heim-Tore wiederum Spitzenwert der Liga. Fortuna vorne hui, hinten pfui!

Nach dem Schalke-Spektakel waren sich daher alle im Fortuna-Lager einig: Die Gegentor-Flut muss endlich gestoppt werden. So meinte auch Düsseldorf-Coach Daniel Thioune (49): „Ich habe einen Fußball-Lehrer auf der linken Schulter sitzen und einen Fußball-Konsumenten auf der rechten. Der rechts sagt: ‚Geile Geschichte‘. Der andere sagt: ‚Puh, schwierig.‘“

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Dass sein Team nach dem 4:1 – und damit der vermeintlichen Vorentscheidung nach etwas mehr als einer Stunde – binnen einer Minute doch noch zwei Schalker Tore zugelassen hatte, schmeckte Thioune überhaupt nicht. „Das war Wildwest. Das hat mir nicht so gut gefallen. Am Ende des Tages hatten wir Glück, dass wir nicht den Ausgleich kassieren.“

Der Düsseldorf-Coach meinte daher: „Da muss ich meine Mannschaft mit ein bisschen Kritik entlassen. So etwas darf nicht passieren, wenn man so einen souveränen Auftritt über 60 Minuten hat.“

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den FC Schalke 04

1/17

Noch deutlicher wurde Felix Klaus (31). Fortunas Schütze des zwischenzeitlichen 2:0 erklärte: „Hintenraus darf uns das nicht passieren. Das ist amateurhaft verteidigt. Da bringen wir uns fast um den Lohn. Es darf auf keinen Fall ansatzweise noch einmal spannend werden.“ Der Flügel-Flitzer weiter: „Wir müssen es einfach schaffen, es zu Ende zu bringen. Das fehlt uns noch ein bisschen. Das müssen wir uns noch mal anschauen.“

Mittelfeld-Arbeiter Marcel Sobottka (29), der kurz nach Wiederbeginn verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, sah es ähnlich: „Wenn wir eine Top-Mannschaft wären, hätten wir das Ding 5:0 nach Hause gefahren. Wir haben es heute spannender gemacht, als es nötig war.“ Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (26), der bei den Gegentoren erneut nicht viel machen konnte, meinte derweil: „Samstag, 20.30 Uhr, ist immer Spektakel hier bei uns, habe ich das Gefühl. So ein Abend darf aber auch gern mal ein bisschen ruhiger gehen.“

Was braucht es, damit hinten endlich mal wieder die Null steht? Kastenmeier nahm sich und seine Kollegen in die Pflicht: „Diese Geilheit, das eigene Tor zu verteidigen. Die volle Energie reinzulegen, um den Kasten sauber zu halten. Von mir und von den Jungs.“

Damit dürfte der Keeper richtig liegen. Denn will Fortuna auch langfristig oben mitmischen, muss vor allem zu Hause besser verteidigt werden. Wenngleich Thioune mit Blick auf die beiden Partien vor voller Hütte gegen Kaiserslautern und Schalke mit einem Schmunzeln meinte: „Ihr seht, was passiert, wenn 52.000 da sind. Kommt also gerne wieder. Dann kann ich verkraften, wenn es wieder Spektakel ist. Auch, wenn ich gerne mal wieder 3:0 mit einem ordentlichen Vortrag gewinnen würde.“ Die nächste Chance dazu bietet sich am kommenden Samstag (2. Dezember, 13 Uhr) im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.