„Gradmesser“ ElversbergFortuna-Emotionen garantiert: Thioune vor besonderem Wiedersehen

Cheftrainer Daniel Thioune herzt seinen Spieler David Blacha an der Seitenlinie.

Daniel Thioune, damals Cheftrainer des VfL Osnabrück, herzt am 21. Juni 2020 seinen Spieler David Blacha an der Seitenlinie.

Fortuna Düsseldorf ist am vierten Spieltag der 2. Bundesliga bei Aufsteiger SV Elversberg gefordert. Für Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune kommt es dabei zu einem besonderen Wiedersehen.

von Anton Kostudis (kos)

Fortuna Düsseldorf auf Drei-Punkte-Mission im Saarland: Am kommenden Zweitliga-Samstag (26. August 2023, 13 Uhr) treten Cheftrainer Daniel Thioune (49) und sein Team bei der SV Elversberg an. Für den Düsseldorfer Coach kommt es dabei zu einem besonderen Wiedersehen.

Denn: Auch wenn Thioune der SVE bislang weder als Spieler, noch als Cheftrainer gegenüberstand, warten im Saarland zwei langjährige Wegbegleiter auf den Fortuna-Trainer.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune vor besonderem Wiedersehen

Allen voran Nils-Ole Book (37). „Ein von mir sehr geschätzter Mitspieler“, verriet Thioune. Hintergrund: Als Profis hatten die beiden Mittelfeld-Akteure von 2004 bis 2006 für LR Ahlen die Schuhe geschnürt. Später – der Klub hatte sich in der Zweitliga-Saison 2008/09 bereits in Rot Weiss umbenannt – standen Book und Thioune noch einmal gemeinsam für die Westfalen auf dem Platz. „Ich freue mich auf die Fahrt dahin. Wir hatten über die Jahre immer Kontakt“, so Thioune über das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen.

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Und noch einen weiteren Akteur in Diensten der Elversberger kennt der Fortuna-Coach bestens: SVE-Scout David Blacha (32). Der war als Spieler seinerzeit unter Coach Thioune Leistungsträger im Mittelfeld des VfL Osnabrück, gemeinsam feierten beide 2019 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Ein weiteres Kapitel wurde zudem in Ahlen geschrieben: Denn als Jungspund machte Blacha, der damals aus der U19 von Borussia Dortmund zu Rot Weiss gewechselt war, in der Saison 2009/10 an der Seite des Kapitäns Thioune seine ersten Schritte im Profi-Bereich. Nachdem der Mittelfeldmann in diesem Sommer seine aktive Karriere beim SV Meppen beendet hatte, nimmt er nun für die Elversberger potenzielle Transfer-Kandidaten unter die Lupe.

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Dass die Elversberger um Coach Horst Steffen (54) mit zwei Aufstiegen in Folge den Durchmarsch aus der Regionalliga ins Unterhaus geschafft haben, wundert Thioune unterdessen nicht. „Manchmal ist das auch kein Zufall, wenn Personen zueinanderfinden und über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten.“

Steffen und Book, der seit dieser Saison vom Sportdirektor zum Sport-Vorstand aufgestiegen ist, hatten im Oktober 2018 gemeinsam bei der Sportvereinigung angeheuert.

Daniel Thioune klatscht mit Teamkollege Nils-Ole Book nach dem Spiel von Rot Weiss Ahlen gegen Werder Bremen II ab. Dahinter steht Ahlen-Coach Arie van Lent.

Daniel Thioune (l.) klatscht am 31. Juli 2010 mit Teamkollege Nils-Ole Book nach dem Spiel von Rot Weiss Ahlen gegen Werder Bremen II ab. Dahinter steht Ahlen-Coach Arie van Lent.

Was folgte, ist eine echte Erfolgsgeschichte. Das Duo etablierte den Klub zunächst als Top-Adresse in der Regionalliga, 2022 gab's den Aufstieg in die dritte Liga, 2023 erneut die Meisterschaft. Der Durchmarsch in Liga zwei war perfekt.

Thioune erklärte mit einem Augenzwinkern: „Sie mussten im vergangenen Jahr nicht mal die Bühne abbauen für die Aufstiegsfeier. Sondern konnten die einfach stehen lassen.“

David Blacha steht beim Spiel des SV Meppen gegen Dynamo Dresden im Stadion.

David Blacha, hier am 22. Mai 2023 beim Spiel des SV Meppen gegen Dynamo Dresden, ist mittlerweile als Scout für Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg tätig.

Für Thioune auch der Verdienst von Steffen und Book: „Sie dürfen das Projekt seit nun fünf Jahren gemeinsam angehen und über einen langen Zeitraum etwas entwickeln. Über viele Jahre war es das Ziel, dass der Verein auch mal im Profi-Fußball stattfindet.“

Vor allem seinen Ex-Kollegen Book lobt der Düsseldorf-Trainer in den höchsten Tönen: „Er hat über die Jahre eine tolle Mannschaft zusammengestellt. Eine sehr intensive Truppe, die auch noch einen richtig guten Ball spielt. Sie haben ein gefestigtes Konstrukt mit vielen Spielern, die schon lange da sind und richtig Bock auf die 2. Bundesliga haben.“

Dennoch fährt Fortuna als Favorit ins Saarland. Nicht zuletzt, weil die SVE bislang noch auf den ersten Saison-Dreier wartet. Verrückt: Dabei hatten die Saarländer in jeder ihrer bisherigen drei Partien in Führung gelegen. „Da hat man dann natürlich auch die Fantasie, das zu Ende zu bringen. Sie konnten bislang noch nicht den Ertrag ihrer Arbeit ernten“, so Thioune, der seine Truppe eindringlich vor dem Aufsteiger warnte: „Das wird ein guter Gradmesser für uns.“ Nach einem 2:2 zum Auftakt bei Hannover 96 hatte die Spielvereinigung zweimal denkbar knapp und unglücklich gegen Rostock (1:2) und in Kaiserslautern (2:3) verloren.

Das Ziel für Fortuna ist natürlich trotzdem klar: „Ich möchte mit meiner Mannschaft mal wieder ein Liga-Spiel gewinnen. Das ist uns in den zwei vergangenen Partien nicht gelungen“, so Thioune über das 0:0 auf St. Pauli und die folgende 1:2-Heimpleite gegen Paderborn. Nun soll also ein Dreier im Saarland her. Der nämlich dürfte den Fortuna-Trainer am Ende wohl noch ein wenig glücklicher machen als das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitstreitern.