Von null auf hundertOberdorfs besonderer Fortuna-Auftritt: „Nicht nur so dahergesagt“

Tim Oberdorf jubelt mit Teamkollege Ao Tanaka über dessen Tor gegen Kaiserslautern.

Tim Oberdorf (r.), hier am 21. Oktober 2023 beim Torjubel mit Teamkollege Ao Tanaka, hat im Spiel bei Eintracht Braunschweig erneut bewiesen, dass er für Fortuna unverzichtbar ist.

Fortuna Düsseldorf hat im Rennen um die Top-Plätze der 2. Bundesliga vorgelegt. Ein Akteur der Rot-Weißen zeigte beim 4:1 wieder einmal, dass auf ihn stets Verlass ist.

von Anton Kostudis (kos)

Dieser Auswärts-Dreier tat richtig gut! Fortuna Düsseldorf hat am Freitagabend (27. Oktober 2023) im Rennen um die Top-Plätze der zweiten Liga mit einem 4:1 beim Schlusslicht Eintracht Braunschweig vorgelegt.

Zumindest über Nacht holten sich die Düsseldorfer die Tabellenführung zurück. Großen Anteil daran hatte auch ein Profi, der bei Fortuna zuletzt weniger im Rampenlicht stand: Tim Oberdorf (27).

Fortuna Düsseldorf: Tim Oberdorf springt in die Bresche

Es lief die 59. Minute: Gerade eben hatte Florian Krüger (24) den Braunschweiger Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt, das Eintracht-Stadion bebte. Und die Partie drohte aus Düsseldorfer Sicht einen äußert kniffligen Verlauf zu nehmen. Denn das Liga-Schlusslicht witterte plötzlich Morgenluft.

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Zu allem Überfluss musste Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49) direkt im Anschluss wechseln: Der bis dahin starke Abwehrchef Jordy de Wijs (28) konnte nicht weitermachen. Der Niederländer war erkältungsgeschwächt in die Partie gegangen, hatte keine Kraft mehr – und musste runter.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel bei Eintracht Braunschweig

1/17

Thioune beorderte Oberdorf zu sich. Der Defensiv-Allrounder ersetzte de Wijs in der Abwehr-Zentrale – und musste dort quasi von null auf hundert funktionieren.

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Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Oberdorf in dieser Saison bei drei Kurzeinsätzen überschaubare 34 Minuten gesammelt. Von Spielpraxis konnte also keine Rede sein.

Aber: Oberdorf war vom ersten Augenblick an hellwach, verteidigte an der Seite von Jungspund Jamil Siebert (21) unaufgeregt und abgeklärt – und ließ im Verbund mit seinen Defensiv-Kollegen schlussendlich auch keinen weiteren Treffer der Braunschweiger mehr zu. Ganz stark!

Oberdorf meinte anschließend selbst über seinen Auftritt: „Es ist nicht so leicht, als Innenverteidiger in ein laufendes Spiel eingewechselt zu werden. Trotzdem hat es sich für mich heute gut angefühlt. Die Jungs haben mir geholfen, da sie das Spiel auch offensiv wieder schnell auf unsere Seite gezogen haben.“

Der Defensiv-Allrounder verteilte sich anschließend sogar ein verstecktes Eigenlob: „Es ist nicht nur so dahergesagt, wenn davon die Rede ist, dass wir alle im Kader brauchen. Allein heute hat man wieder gesehen, dass wir uns auf jeden Einzelnen verlassen können“, so Oberdorf.

Erst Anfang Oktober hatte Oberdorf seinen Fortuna-Vertrag verlängert und erklärt: „Die Chancen hier sind für alle immer gegeben. Wenn man es gut macht, wird man am Ende auch belohnt. Jeder wird gebraucht, jeder wird wichtig.“ Oberdorf wusste eben: Seine Zeit wird kommen.