Alu-Pech bei Mega-FightLange Gesichter bei Fortuna: Super-Showdown auf Pauli ohne Tore

Emmanuel Iyoha kämpft mit St. Paulis Jackson Irvine um den Ball.

Emmanuel Iyoha (l.) und Fortuna Düsseldorf, traten am Samstagabend (13. Mai 2023) zum Top-Spiel der 2. Bundesliga beim FC St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine an.

Fortuna Düsseldorf trat in der 2. Bundesliga zum Verfolger-Showdown beim FC St. Pauli an. Nach 90 intensiven Minuten stand am Ende ein torloses Remis zu Buche.

von Anton Kostudis (kos)

Super-Showdown, Verfolger-Kracher, Flutlicht-Hit – am Ende aber lange Gesichter auf beiden Seiten. Fortuna Düsseldorf hat im Top-Duell des 32. Zweitliga-Spieltags die Big Points beim FC St. Pauli verpasst, nach 90 umkämpften Minuten stand am Samstagabend (13. Mai 2023) ein torloses Remis zu Buche.

Ein Ergebnis, das beiden Truppen im Kampf um die letzte Aufstiegschance nicht weiterhilft. Nach wie vor punktgleich rangieren Pauli und Düsseldorf auf den Plätzen vier und fünf. Jeweils drei Zähler Rückstand haben beide Teams auf den HSV, der am Sonntag (13.30 Uhr) beim Kellerkind Jahn Regensburg gastiert.

2. Bundesliga: FC St. Pauli im Showdown mit Fortuna Düsseldorf

Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (25): „Im Kampf um Platz vier haben wir auf keinen Fall verloren. Uns haben aber heute die letzten Aktionen gefehlt. Was die Tabelle angeht: Lass ich das mal so stehen.“ Der Düsseldorfer Torwart über den vermeintlich abgefahrenen Aufstiegszug: „Wir stehen im Bahnhof und schauen, ob wir nächste Woche noch mal draufspringen. Natürlich schauen wir am Sonntag mit einem Auge da runter nach Regensburg. Aber es liegt nicht in unserer Hand.“ „Der Lucky-Punch hat gefehlt. So ist der HSV der Gewinner“, so Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann (30).

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„Ich schaue morgen ein bisschen zweite Liga. Die schaue ich ja ganz gerne. Natürlich drücke ich die Daumen ein bisschen fester für Regensburg“, meinte Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune (48).

Von der ersten Minute an ging es am Millerntor richtig intensiv zur Sache – und vor 29.546 Zuschauerinnen und Zuschauern machten die Hausherren direkt klar, dass sie sich einiges vorgenommen hatten. So setzte Pauli direkt die erste Duftmarke: Abwehr-Hüne Jakov Medic semmelte seine Direktabnahme nach einer Ecke in der dritten Minute aber deutlich drüber.

Weiter ging die wilde Fahrt bei muckeligen 19 Grad auf dem Hamburger Kiez: Erst musste Fortuna-Keeper Kastenmeier nach einem wuchtigen Kopfball-Aufsetzer des Pauli-Kapitäns Jackson Irvine (30) hinlangen (14.). Kurz darauf der nächste Schreck-Moment für Düsseldorf: Defensiv-Allrounder Tim Oberdorf (26) hatte sich in einem Zweikampf mit Irvine eine blutige Nase geholt, musste vom Platz – und minutenlang an der Seitenlinie behandelt werden. Fortuna damit in Unterzahl.

Es blieb kribbelig: und dann Riesen -Aufregung in der 40. Minute. Handspiel: Ja oder nein? Fortuna-Käpt’n Hoffmann warf sich im eigenen Sechzehner in einen Schuss von Paulis Shooting-Star Elias Saad (23), die Pille sprang dabei von seinem Bein an den Arm. Schiri Matthias Jöllenbeck (36) ließ nach kurzer Rücksprache mit dem Video-Assistenten aber weiterlaufen. Puhhh...

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Immerhin: Oberdorf, mittlerweile komplett neu eingekleidet, war wieder mit dabei. Die dickste Chance der Partie hatten dann aber wiederum die Kiez-Kicker. Marcel Hartel (27) nahm sich kurz vor der Halbzeitpause ein Herz, zog aus 18 Metern einfach mal ab. Sein Highspeed-Geschoss klatschte jedoch ans Kreuzeck (45.). Kurz darauf ging es in die Kabinen. „Uns fehlt die Ballqualität. Und wir schalten auch nicht schnell genug um, wenn wir die Kugel dann mal haben“, monierte Fortunas Sportboss Christian Weber (39) in der Pause bei Sky.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

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Klar war: Es musste sich etwas ändern. Denn schon vor dem Anpfiff wussten beide Teams: Bei der Jagd auf den HSV hilft nur ein Sieg. Mit einem Dreier würde der Gewinner der Partie zumindest über Nacht bis auf einen Zähler an den drittplatzierten Ex-Bundesliga-Dino heranrücken. Allein: Nach Wiederbeginn waren klare Torchancen auf beiden Seiten erst einmal weiter Mangelware.

Dafür wurde noch mehr gerackert, gegrätscht und gekämpft. Die 3000 mitgereisten Fortuna-Fans mühten sich im Gäste-Block nach Leibeskräften, ihrem Team auf dem Rasen etwas mehr Esprit einzuhauchen. Doch es blieb eine zähe Angelegenheit. Insbesondere in dieser Phase der Partie war zu spüren, was für beide Mannschaften hier gerade auf dem Spiel stand: und zwar nicht weniger als die gesamte Saison.

Plötzlich aber Fortuna! Sturm-Joker Jona Niemiec (21), eben erst für Daniel Ginczek (31) in der Partie, tauchte nur Augenblicke nach seiner Einwechslung vor dem Pauli-Gehäuse auf, sein abgefälschter Abschluss klatschte jedoch an die Latte (68.). Wahnsinn!

Und Düsseldorf blieb dran: wieder Niemiec, aber diesmal rauschte er an Kownackis scharfer Hereingabe vorbei (83.). Weiter 0:0. Es wurde langsam, aber sicher ein echter Thriller. Der aber nach 90 unfassbar körperlichen und kräftezehrenden Minuten keinen Sieger finden sollte.

Für Fortuna steht in der 2. Bundesliga am kommenden Sonntag (21. Mai, 13.30 Uhr) ein Heimspiel an. Dann gastiert Hannover 96 in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Zuvor werden die Düsseldorfer sicherlich ganz genau verfolgen, was der HSV in Regensburg abliefert.