„Brutal falsch eingeschätzt“Nach Premieren-Pleite: Fortuna-Kapitän Hoffmann übt Selbstkritik

Andre Hoffmann klärt den Ball im Zweikampf.

Andre Hoffmann und Fortuna Düsseldorf kassierten am Samstag (19. August 2023) beim 1:2 gegen den SC Paderborn die erste Saison-Niederlage in der 2. Bundesliga.

Bei Fortuna Düsseldorf herrscht Riesen-Frust nach der ersten Saison-Pleite gegen den SC Paderborn. Nach der Partie übte auch Kapitän Andre Hoffmann Selbstkritik.

von Anton Kostudis (kos)

Was für ein bitterer Nachmittag für Fortuna! Nach der Düsseldorfer Premieren-Pleite der neuen Saison gegen den SC Paderborn (1:2) herrschte am Samstag (19. August 2023) nach dem Schlusspfiff mächtig Frust bei allen Rot-Weißen.

„Für mich eine vermeidbare, absolut überflüssige Niederlage“, bilanzierte ein komplett bedienter Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49). Und mit dieser Meinung stand der Coach freilich nicht alleine da.

Fortuna Düsseldorf: Andre Hoffmann selbstkritisch nach Paderborn-Pleite

Auch Andre Hoffmann (30) schritt sichtlich angesäuert durch den Spielertunnel. Und der Fortuna-Kapitän wählte nach der ersten Saison-Niederlage ebenfalls klare und offene Worte.

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„Unter dem Strich war das eine völlig vermeidbare Niederlage“, pflichtete Hoffmann seinem Trainer bei. Und kam anschließend schnell auf die Knackpunkt-Szene der Partie zu sprechen: Nach 57 Minuten hatte Abwehr-Kante Jordy de Wijs (28) die Düsseldorfer wuchtig zum Ausgleich geköpft. Doch keine zwei Zeiger-Umdrehungen später – der Jubel war noch gar nicht verhallt – folgte die kalte Dusche: Fortuna lief in einen SCP-Konter, den Sirlord Conteh (27) letztlich eiskalt vollendete.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den SC Paderborn

1/17

Und das wurmte auch Hoffmann gewaltig. Der Düsseldorf-Kapitän gab sich dabei auch eine Teilschuld am letztlich spielentscheidenden Gegentreffer, erklärte: „Da verteidigen wir zu riskant nach vorne, ich allen voran. Ich habe die Situation brutal falsch eingeschätzt.“ So war der Innenverteidiger nach vorne gerückt, um Druck auf Paderborns 1:0-Torschütze Florent Muslija (25) auszuüben. „Dass ich hinten durch mein Vorchecken alles öffne, damit habe ich so nicht gerechnet. Ich war auch ein Stück weit noch euphorisiert durch das 1:1“, so Hoffmann weiter in seiner ehrlichen Analyse.

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Natürlich traf den Kapitän nicht die alleinige Schuld, das wusste auch Hoffmann: „Da haben wir als Gruppe nicht gut ausgesehen. Dann so ins offene Messer zu laufen, darf uns einfach nicht passieren.“

Und auch Fortuna-Coach Thioune betonte: „Beim 1:2 haben wir absolut den Kopf verloren. Das war eine Verkettung von wirklich schlechtem Defensiv-Verhalten. So ehrlich muss man damit umgehen. Da verteidigen wir wild nach vorne. Und am Ende des Tages stehen wir kurz nach unserem Ausgleich wieder an der Mittellinie.“

Es gab aber noch einen weiteren, wesentlichen Grund für die Premieren-Pleite: So nämlich nutzten die Gäste aus Ostwestfalen zwei ihrer zehn Torschüsse zu Treffern. Die Fortuna wiederum durfte trotz 28 Versuchen nur einmal jubeln. Auch dieses Manko sprach Hoffmann an: „Wir hatten viele Aktionen, wo wir im gegnerischen Sechzehner ankamen, wir waren oft in der Box und hatten viele Flanken. Aber da hat uns dann ein bisschen die Durchschlagskraft gefehlt.“

Thioune sah es ähnlich. Das Fazit des Düsseldorfer Trainers: „Wir haben uns viele Chancen herausgespielt. Aber wir sind dann für zwei schlechte Momente, zu Spielbeginn und nach dem 1:1, gnadenlos bestraft worden.“ Die Konsequenz? Ist für Thioune simpel: „Wir müssen vieles, vieles besser machen.“ Am besten bereits in einer Woche im Gastspiel beim Liga-Neuling SV Elversberg (Samstag, 26. August, 13 Uhr).