„War dann unsere Party“Die Fortuna-Stimmen nach dem Comeback-Wahnsinn gegen Lautern

Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune springt jubelnd an der Seitenlinie.

Fortuna Düsseldorf und Cheftrainer Daniel Thioune siegten am Samstagabend (21. Oktober 2023) im Top-Spiel der 2. Bundesliga spektakulär gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Fortuna Düsseldorf hat in einem denkwürdigen Spiel einen spektakulären Comeback-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern gefeiert. EXPRESS.de hat die Stimmen nach der Partie gesammelt.

von Anton Kostudis (kos)

Was für ein Wahnsinns-Spiel! Fortuna Düsseldorf hat am Samstagabend (21. Oktober 2023) dank eines Mega-Comebacks noch einen 4:3-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern gefeiert.

Das Team von Cheftrainer Daniel Thioune (49) schob sich in der Zweitliga-Tabelle durch den Dreier auf Rang vier vor. Gleichzeitig endete Fortunas Sieglos-Serie: Drei Spiele am Stück hatte es zuvor keinen Erfolg gegeben.

Fortuna Düsseldorf: Die Stimmen zum Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern

Bei der Premiere von „Fortuna für alle“ erlebten die 52.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena aber auch einen hässlichen Moment: Gäste-Stürmer Ragnar Ache (25) wurde in der ersten Halbzeit von einer Plastikflasche am Kopf getroffen, verletzte sich dabei zum Glück nicht schwer. Später zündeten Chaoten noch Böller.

Alles zum Thema 1. FC Kaiserslautern - Traditionsverein aus Rheinland Pfalz

Somit blieb am Ende ein bitterer Beigeschmack. EXPRESS.de hat die Stimmen zum Samstags-Spektakel gesammelt.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern

1/17

Fortunas Sport-Vorstand Klaus Allofs (66) über ...

... den Flaschenwurf auf Lauterns Ache: „Was soll ich dazu sagen? Das darf nicht sein. Ich bin froh, dass ihm nichts passiert ist. Aber das ändert nichts an der Unsinnigkeit dieser Handlung. Auch, dass danach noch Böller gezündet wurden und auch Pyrotechnik abgebrannt wurde. Das ist so unnötig. Leider gibt es immer noch einige, die nicht zu belehren sind und das Ganze stören oder dafür sorgen, dass es in Gefahr gerät. Das ist schade. Wir haben keine Lösungen dafür. Aber wir werden davor nicht kapitulieren.“

... die Frage, ob dieser Tag der emotionalste seit seiner Rückkehr zur Fortuna gewesen sei: „Ja.“

Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49): „Die Einordnung des Spiels ist ehrlich gesagt schwierig für mich. Wir haben heute 52.000 Frei-Tickets an die Fans verteilt. Aber auf dem Rasen haben wir damit weitergemacht und den Gegner in der ersten Halbzeit eingeladen, Tore zu erzielen. Nach dem 0:3 habe ich die Mannschaft zu mir geholt und in leere Gesichter geblickt. Ich habe ihnen gesagt, dass wir im Kopf noch mal bei 0:0 starten sollten. Dann kam der Anschlusstreffer und das Stadion war wieder da. Ich freue mich maßlos über diesen Sieg und bin unfassbar stolz auf die Reaktion der Mannschaft. Wir hatten das Team der Stunde zu Gast, das hier 3:0 geführt hat, und schlagen es trotzdem. Das ist für uns sehr hoch zu bewerten. Wir haben die Veranstaltung in der zweiten Halbzeit dann gerettet. Und sie ein bisschen gerockt. Es war dann unsere Party.“

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (26): „Es war filmreif, was wir hier hingelegt haben. Wir schießen gefühlt zwei Eigentore, liegen 0:2 zurück und kriegen direkt danach das 0:3, und das bei dieser Kulisse. Auf welche Art und Weise wir dann aber zurückgekommen sind, war einfach überragend. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft. Ein großes Lob gilt auch dem Trainer, er hat in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Ich glaube, dieser Abend geht in die Geschichte ein. Wir haben heute drei Punkte geholt und ein 0:3 gedreht. Das gibt uns Selbstvertrauen.“

Fortuna-Linksverteidiger Emmanuel Iyoha (25): „Es klingt absurd, aber so ein ähnliches Szenario ist der Trainer mit uns vor dem Spiel durchgegangen. Was wir machen, wenn wir in Rückstand geraten. Wir haben das Szenario dann leider ein bisschen weiter ausgereizt. Klar, man nimmt sich immer viel vor und will ein Spiel so souverän wie möglich runterspielen, selber in Führung gehen. Aber das kann man sich nun mal nicht immer aussuchen. Es war wichtig, dass wir bei uns bleiben und unser Spiel spielen. Wie wir am Ende zurückgekommen sind, ist unglaublich. So etwas hast du nicht oft, glaube ich.“

Fortunas Abwehr-Bulle Jamil Siebert (21): „Die erste Halbzeit müssen wir abhaken, den zweiten Durchgang nehmen wir so mit. Wir haben heute gewonnen, der Rest ist egal. Wir sind in der Halbzeit ruhig geblieben und wussten, dass, wenn wir hier ein Tor schießen, wir wieder voll im Spiel sein werden. Genau das haben wir getan. Nach dem 2:3 war der Glaube dann voll da und die Überzeugung, dass hier noch viel mehr drin ist. Letztlich haben wir das Spiel gedreht. Ich glaube, das ist Fußball und dafür spielen und lieben wir diesen Sport. Jetzt werden wir das genießen und auch ordentlich feiern.“

Kaiserslautern-Coach Dirk Schuster (55): „Es war ein wilder Ritt, ein intensives Spiel mit komischen Toren. Von unserer Seite ging es gut los, wir waren 3:0 vorne, haben die Fortuna aber davor schon nicht ins Spiel kommen lassen, eng am Mann gearbeitet und kaum große Chancen zugelassen. Nach einem Freistoß wurden wir trotzdem mit einem Anschlusstreffer bestraft. Zur Pause war uns klar, dass hier noch viel passieren kann. Wir wollten weiter sauber defensiv arbeiten und diszipliniert verteidigen. Es ist aber mit dem schnellen Gegentor genau das eingetreten, was wir vermeiden wollten. Innerhalb von 20 Minuten, da hatten wir keinen Zugriff mehr, stand es dann 3:4. Das war teilweise etwas abenteuerlich, wie wir es verteidigt haben. Du kannst nicht in jedem Spiel drei, vier Tore schießen, um etwas mitzunehmen. Es sind zu viele Gegentore. Wir werden sicher ein, zwei Tage brauchen, um diese Niederlage zu verdauen, weil sie sehr bitter ist.“