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Nächstes Mega-ComebackSuper-Joker bringt Fortuna-Wende: Irrer Pokal-Abend in Haching

Fortuna Düsseldorfs Vincent Vermeij im Zweikampf mit Unterhachings Manuel Stiefler.

Vincent Vermeij (vorne) und Fortuna Düsseldorf waren am Dienstagabend (31. Oktober 2023) in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten SpVgg Unterhaching um Manuel Stiefler gefordert.

Fortuna Düsseldorf war in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei der SpVgg Unterhaching gefordert. Nach 120 spektakulären Minuten erkämpfte sich der Zweitligist das Ticket für das Achtelfinale.

von Anton Kostudis (kos)

Das war wahrlich nichts für schwache Nerven! Fortuna Düsseldorf ist am Dienstagabend (31. Oktober 2023) dank des nächsten Mega-Comebacks ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Nach 0:2-Rückstand kamen die Rot-Weißen beim Drittligisten SpVgg Unterhaching wieder zurück – und triumphierten am Ende mit 6:3 nach Verlängerung. Kompletter Wahnsinn!

Und was ein irrer Kampf: Nach 120 nervenaufreibenden Minuten ertönte schließlich der erlösende Schlusspfiff. Und die Rot-Weißen fielen sich erleichtert in die Arme. Nicht nur ist das Team von Chefcoach Daniel Thioune (49) damit weiterhin im Lostopf – auch über einen warmen Geldregen in Höhe von mehr als 860.000 Euro darf sich der Klub freuen.

Fortuna Düsseldorf reiste mit Rumpf-Kader nach Unterhaching

In Sachen Personal hatte Thioune im Vorfeld der Partie gleich mehrere Hiobsbotschaften erhalten. Abwehrchef Jordy de Wijs (28) und auch Stamm-Keeper Florian Kastenmeier (26) meldeten sich krank ab. Zudem reiste Linksverteidiger Nicolas Gavory (28) aus familiären Gründen nicht mit nach Bayern. Matthias Zimmermann (31, Stressfraktur im Mittelfuß), Daniel Ginczek (32, muskuläre Probleme) und Shinta Appelkamp (22, muskuläre Verletzung) standen bereits seit Samstag als Ausfälle fest.

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Damit rückte Karol Niemczycki (24) zwischen die Pfosten und hütete erstmals das Fortuna-Tor in einem Pflichtspiel der ersten Mannschaft. Ein Wechsel, den Thioune allerdings ohnehin vornehmen wollte. Takashi Uchino (22) kam derweil rechts hinten zu seinem zweiten Startelf-Einsatz der Saison. Und auf der Fortuna-Bank nahmen diverse Youngster Platz: Daniel Bunk (19), Robin Bird (22), Tim Corsten (22) King Manu (19) aus der Regionalliga-Mannschaft sowie U19-Kapitän Sima Suso (18).

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Vom Start weg nahm die Partie einen durchaus erwarteten Verlauf: Fortuna zeigte insgesamt die reifere Spielanlage, Haching hielt jedoch mit Leidenschaft dagegen – und spielte frech mit!

Nach zweieinhalb Minuten meldete sich dann auch der 23. Akteur auf dem Rasen in der Partie an: Referee Alexander Sather (36) zeigte Fortunas Abwehrmann Jamil Siebert (21) für eine Allerweltsaktion direkt Gelb. Es sollte der Startschuss eines turbulenten Durchgangs sein, bei dem der immer wieder unglücklich agierende Schiedsrichter im Mittelpunkt stand.

Unter anderem übersah Sather eine klare Abseitsstellung des Hachingers Mathias Fetsch (35), dessen Abschluss Niemczycki in der achten Minute allerdings sicher parierte. Auch Uchino und Yannik Engelhardt (22) holten sich für ihre ersten Vergehen von Sather direkt Gelb ab. Ebenso wie Haching-Coach Marc Unterberger (34) und Düsseldorfs Lizenzspieler-Boss Sascha Rösler (46) an der Seitenlinie. Auf beiden Seiten schüttelten alle Beteiligten teils nur noch mit den Köpfen.

Fußball wurde freilich auch gespielt. Uchino hatte nach Vorlage von Veincent Vermeij (29) die erste dicke Fortuna-Möglichkeit, doch der Japaner scheiterte in der 21. Minute aus spitzem Winkel an Haching-Keeper René Vollath (33). Auf der Gegenseite rauschte ein Distanz-Hammer von Hachings Maximilian Welzmüller (33) nur knapp am linken Tor-Eck vorbei (30.).

Dann bebte der Hachinger Sportpark: Der quirlige Boipelo Mashigo (20) wurde auf rechts freigespielt und gab nach innen. Fortuna-Verteidiger Tim Oberdorf (27) wollte den Schuss blocken, legte dadurch aber mustergültig für Unterhachings Torjäger Patrick Hobsch (29) auf, der die Kugel fulminant unter die Latte drosch! 1:0 für den Underdog (34.).

Dann wieder alle Augen auf Sather: Hachings Abwehr-Routinier Manuel Stiefler (35) hämmerte Vermeij wüst den Ellebogen aufs Ohr – der Referee ließ weiterlaufen, zückte nicht einmal Gelb. Das Fortuna-Lager konnte es nicht fassen. Mit dem 1:0 für den Drittligisten ging es daraufhin in die Kabinen.

Fortuna Düsseldorf kommt gegen Unterhaching zweimal zurück

Im zweiten Durchgang kam es dann noch bitterer für die Rot-Weißen: Erst köpfte Stiefler eine Haching-Ecke an den Pfosten. Da hatte Fortuna noch Riesen-Glück (50.). Kurz darauf dann der nächste Tiefschlag: Engelhardt kam gegen Hobsch im eigenen Sechzehner zu spät, Sather zeigte zu Recht auf den Punkt. Der Gefoulte verwandelte selbst in die Mitte zum 2:0 (55.). Die Düsseldorf-Blamage nahm langsam Formen an.

Doch binnen zwei Minuten kam Fortuna zurück: Nachdem Ao Tanaka (25) noch per Schlenzer das rechte obere Eck verfehlt hatte, setzte der eingewechselte Isak Johannesson (20) den Düsseldorf-Kapitän Felix Klaus (31) in Szene, der trocken zum 1:2 einschoss (65.). Nur eine Minute später lief es umgekehrt: Klaus fand den Isländer in der Mitte, der mit etwas Glück zum 2:2-Ausgleich traf (66.). Was für eine irre Phase! Und alles wieder offen.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel bei der SpVgg Unterhaching

1/17

Doch die Gastgeber wollten keineswegs zurückstecken, machten weiter Dampf. Und wieder ging der Außenseiter in Front! Hachings Offensivmann Simon Skarlatidis (32) zog in die Mitte und hielt einfach mal drauf – sein perfekter Abschluss landete unhaltbar für Niemczycki in den Maschen. 3:2 nach 71 Minuten.

Und es ging munter weiter: Der bis dahin unauffällige Christos Tzolis (21) wackelte am Strafraum seinen Gegenspieler aus, sah den freien Johannesson und legte mustergültig quer – der Isländer versenkte das Spielgerät stark zum 3:3 im Netz (79.). Was für ein unfassbares Fußballspiel! Danach gab es zunächst keine Tore mehr – es ging in die Verlängerung.

Fortuna Düsseldorf: Christos Tzolis macht den Deckel drauf

Dort war es weiter ein echter Schlagabtausch. Für Fortuna Tzolis verzog aus aussichtsreicher Position (94.), auf der Gegenseite hämmerte Hachings Dennis Waidner (22) die Pille über den Kasten (96.). Und es ging im rasenden Tempo weiter: Johannesson ließ seinen dritten Treffer liefen, der eingewechselte Marcel Sobottka (29) hatte zuvor mustergültig quergelegt (97.). Weiter auf der anderen Seite: Nach einer Ecke rauschte ein Kopfball-Geschoss von Fetsch knapp rechts vorbei (100.). Chancen im Minuten-Takt! Dann wieder Fortuna: Vermeij setzte die Kugel nach Alleingang aber aus 16 Metern über den Querbalken (104.).

Das Spiel stand auf Messers Schneide. Und letztlich waren es die Fortunen, die das Glück auf ihre Seite zogen. Der überragende Johannesson staubte nach Flanke des eingewechselten Dennis Jastrzembski (23) zum 4:3 ab (107.), dann bediente der Isländer Tzolis, der die Kugel aus dem Gewühl noch zum 5:3 ins Netz stocherte (114.). Nun war der Deckel drauf!

Doch es war noch nicht der Schlusspunkt: Vollath verdaddelte gegen den heranstürmenden Jastrzembski den Ball, der Fortuna-Joker bedankte sich – und schob zum 6:3 ein (117.). Danach nahm ein spektakulärer Düsseldorfer Pokal-Abend sein Ende. Riesen-Jubel herrschte nach dem Schlusspfiff natürlich bei den Rot-Weißen.

Die Auslosung der Pokal-Achtelfinals steigt am kommenden Sonntag (5. November) im Rahmen des Kracher-Duells der Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg. Die Partie wird 15 Uhr angepfiffen, in der Halbzeitpause (gegen 15.45 Uhr) startet dann die Ziehung im Deutschen Fußball-Museum in Dortmund. Das ZDF überträgt live.

Bereits zwei Tage zuvor müssen die Rot-Weißen in der zweiten Liga wieder ran: Am kommenden Freitag (3. November, 18.30 Uhr) gastiert dann Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden in der Merkur-Spiel-Arena.