Erhöhte Stolper-GefahrNächster Fortuna-Gegner zieht Trainer-Reißleine – Klub-Legende übernimmt

Eintrach braunschweigs Cheftrainer Jens Härtel schlägt die Hände im Nacken zusammen.

Jens Härtel, hier am 8. Oktober 2023 beim Spiel gegen den SC Paderborn, wurde bei Eintracht Braunschweig als Cheftrainer freigestellt.

Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Bundesliga nach dem Topspiel-Sieg gegen Kaiserslautern bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig gefordert. Dort musste Chefcoach Jens Härtel nun seinen Hut nehmen.

von Anton Kostudis (kos)

Es hatte sich angedeutet, nun ist es amtlich: Wenn Fortuna Düsseldorf am kommenden Freitag (27. Oktober 2023, 18.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig antritt, wird Jens Härtel (54) nicht mehr auf der Trainerbank der Blau-Gelben sitzen.

Das Zweitliga-Schlusslicht hat die Trainer-Reißleine gezogen und den Chefcoach mit sofortiger Wirkung freigestellt! Auch Härtels Assistent Ronny Thielemann (49) muss gehen. Die Trennung machte die Eintracht am Montag (23. Oktober) offiziell.

Eintracht Braunschweig: Cheftrainer Jens Härtel freigestellt

Das Härtel-Aus in Braunschweig ist die zweite Trainer-Entlassung der laufenden Zweitliga-Saison. Als erster Coach hatte Ende September Thomas Reis (50) beim schwer kriselnden FC Schalke 04 seinen Hut nehmen müssen.

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Die Braunschweiger zieren nach nur einem Sieg aus zehn Spielen mit fünf Pünktchen das Tabellenende der zweiten Liga. Zuletzt hatte die Härtel-Truppe am vergangenen Freitag (20. Oktober) sang- und klanglos mit 0:3 bei Aufsteiger SV Elversberg verloren. Im Anschluss übte sich der Braunschweig-Trainer bereits in Galgenhumor, erklärte: „Wenn es einer besser kann, dann soll er es machen.“

Dieser „Er“ ist nun Interimscoach Marc Pfitzner (39), der bislang als Co-Trainer bei den Profis arbeitete und auch die U23 des Klubs betreute. Pfitzner ist eine echte Eintracht-Legende, schnürte als Aktiver einst 248-mal die Schuhe für die Niedersachsen. Jetzt soll er die Mannschaft wieder auf Kurs bringen. Bereits am Montag wird Pfitzner das Training leiten.

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Eintracht-Präsidentin Nicole Kumpis (49) erklärte in einem Klub-Statement: „Die sportliche Situation ist für uns alle extrem besorgniserregend. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ In den nächsten zwei Wochen wolle der Verein nun einen neuen Cheftrainer suchen. Pfitzner soll für das Spiel gegen die Fortuna sowie eine Woche darauf im Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 (Sonntag, 5. November, 13.30 Uhr) an der Seitenlinie stehen.

Für die Düsseldorfer um Chefcoach Daniel Thioune (49) kommt der Trainer-Wechsel natürlich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. So dürfte sich der kommende Gegner der Rot-Weißen taktisch und personell als echte Wundertüte entpuppen. Die Stolper-Gefahr ist damit nicht geringer geworden – im Gegenteil.

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Für Pfitzner wird es derweil vor allem darum gehen, der harm- und zahnlosen Offensive der Eintracht neues Leben einzuhauchen. Sechs erzielte Treffer sind mit Abstand der schwächste Wert der Liga. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Ex-Köln-Profi Anthony Ujah (33), der in sieben Zweitliga-Partien immerhin dreimal getroffen hat. Der Stürmer fällt aktuell allerdings mit einer Schulter-Blessur aus.

Fortuna sollte dennoch gewarnt sein! Trotzdem dürfen die Rot-Weißen nach dem furiosen 4:3 gegen Kaiserslautern natürlich mit breiter Brust zum Tabellenletzten reisen. Und: Dass Trainer-Wechsel nicht immer einen kurzfristigen Effekt haben müssen, zeigte sich zuletzt auf Schalke: Beim Debüt ihres neuen Trainers Karel Geraerts (41) setzte es für die Königsblauen am vergangenen Sonntag (22. Oktober) eine krachende 0:3-Schlappe beim Karlsruher SC.